Karl Franz von Lodron

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Karl Franz von Lodron (* 17. November 1748 in Innsbruck; † 10. August 1828 in Brixen) war der letzte katholische Fürstbischof von Brixen.

[Bearbeiten] Leben

Nach seinem Theologiestudium wurde Lodron am 21. Dezember 1771 zum Priester geweiht. Nach 20 Jahren Dienst wurde er am 16. August 1791 zum Bischof ernannt und am 25. März 1791 geweiht. Als Bischof von Brixen war er gleichzeitig auch Fürstbischof und hatte somit neben seiner Diözese auch ein weltliches Herrschaftsgebiet zu verwalten.

Nach dem zweiten Koalitionskrieg, den Österreich gegen Frankreich verlor, war Kaiser Franz gezwungen, einen Friedensvertrag mit Frankreich zu schließen. Brixen war bereits seit 1797 von den Franzosen besetzt und Karl Franz von Lodron im Innsbrucker Exil. Mit dem Abschluss des Friedensvertrages von Lunéville konnte Lodron wieder nach Brixen zurückkehren und führte sein Amt ab 9. Februar 1801 fort. Als Folge des Lunéviller Friedens wurde im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 festgelegt, dass viele Bischöfe ihr weltliches Herrschaftsgebiet verlieren sollten. Dies traf auch auf den Bischof von Brixen zu, dessen weltliches Gebiet an Österreich kam (Säkularisierung).

Karl Franz von Lodron war von nun an nur noch Bischof von Brixen und kümmerte sich als solcher mehr um das Religiöse und die Kunst. Vor allem durch die Errichtung und Renovierung zahlreicher Kirchen im Eisacktaler Raum machte sich Lodron einen Namen. Seine besondere Leidenschaft aber galt Holz- und Krippenfiguren. Bedeutende Künstler wie Franz Xaver Nißl, Alois und Josef Benedikt Probst fertigten in seinem Auftrag in der Brixner Hofburg eine einzigartige Sammlung holzgeschnitzter Figuren an. Die Ausstellung zeigt die Heilsgeschichte Jesu und gilt auch heute noch als eine der anschaulichsten und künstlerisch wertvollsten Krippensammlungen der Welt.

Als ehemaliger Fürstbischof war Lodron sehr bodenständig, und ihm lag viel am Ruhme Brixens. Durch die Förderung junger Talente erhoffte er sich, den Ruhm Brixens zu vergrößern. So ermöglichte beispielsweise sein Stipendium Philipp Fallmerayer das Studium und eine finanzielle Unterstützung Christian Josef Tschuggmall seinen Aufstieg als Mechaniker und Erfinder.

[Bearbeiten] Legende

Als letzter Fürstbischof von Brixen gibt es um die Person Lodrons zahlreiche Legenden. So soll es sich z. B. zugetragen haben, dass in der Nähe von Brixen, während seiner Flucht vor den Franzosen nach Innsbruck, ein Lamm den Bischofsring Lodrons verschluckte. Glück im Unglück, denn als einige französische Soldaten anrückten, konnten sie Karl Franz von Lodron nicht mehr als Fürstbischof identifizieren und er konnte unbemerkt fliehen. Bei seiner Rückkehr nach Brixen wurde er zu seiner Überraschung von einem Bauern zum Essen eingeladen. Dieser servierte ihm einen Lammbraten und überreichte ihm feierlich den Bischofsring, den sein Lamm verschluckt hatte. Wie die Legende erzählt, konnte von Lodron nur mit Hilfe des Ringes wieder Anspruch auf sein früheres Amt erheben.

Personendaten
NAME	Lodron, Karl Franz von
KURZBESCHREIBUNG	letzter Fürstbischof von Brixen
GEBURTSDATUM	17. November 1748
GEBURTSORT	Innsbruck
STERBEDATUM	10. August 1828
STERBEORT	Brixen