Junkers G 31

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bei der Junkers G 31 handelt es sich um eine vergrößerte Weiterentwicklung der Junkers G 24. Sie war wie diese ebenfalls als dreimotoriger Ganzmetalltiefdecker mit Wellblechbeplankung ausgelegt.

Der Erstflug fand Anfang September 1926 mit dem ersten Prototyp, der G 31 ba statt, welcher die Kennung D-1073 und die Werknummer 3000 hatte. Die zunächst eingesetzten Junkers L 5 Motoren erwiesen sich als zu schwach und deshalb wurde der Mittelmotor durch einen BMW VI ersetzt. Die Besatzung saß noch in einem offenen Cockpit. Das Flugzeug ging später, wie die letzten drei, nach Neu-Guinea, wo es zunächst bei der Bulolo Gold Dredging & Co, dann bei den Guinea Airways als VH-URQ betrieben wurde.

Insgesamt konnte die Maschine als Verkehrsflugzeug 15 zahlende Passagiere aufnehmen, die Besatzung bestand aus 3 Mann. Der Passagierraum war in drei Abteile mit einem zentralen Gang aufgeteilt und es gab einen Waschraum an Bord. Wie damals oft üblich, konnten die Abteilfenster heruntergekurbelt werden. Die Sitzbänke ließen sich auch zu Schlafplätzen umgestalten. Besonderheit hier war der erste Einsatz eines Stewards im Jahre 1928, der diesem Typ den Namen "Fliegender Speisewagen" einbrachte.

Beim II.Internationalen Flugmeeting 1927 in Dübendorf (Schweiz) gelingt es dem Junkerspiloten Waldemar Röder, mit einer G 31 den Sieg beim Alpenflugwettbewerb zu erringen, mit 632 zurückgelegten km und einer Alpenüberquerung in 4000 m Höhe.

In der Folgezeit wurden verschiedene Ausführungen gebaut:

  • G 31 ce: Wnr.3001, D-1137, nach einander mit verschiedenen Motoren bestückt.
  • G 31 de: Wnr.3002, D-1310 "Hermann Köhl", später D-ADIN und 3003, als A 46 "Österreich", später OE-LAG, bei der Österreichischen Luftverkehrsgesellschaft. Neben der geschlossenen Pilotenkabine zeichnete sich diese Ausführung durch 3 Gnôme-Rhône Jupiter VI Sternmotoren zu je 375 kW aus. Auch die Wnr.3004, D-1427 "Deutschland" der DLH, gehörte zu dieser Gruppe von Flugzeugen.
  • G 31 fi: Wnr.3005, D-1473 "Rheinland". Statt der Gnôme-Rhône wurde jetzt die von Siemens in Lizenz gefertigte Jupiter-Ausführung mit ebenfalls 375 kW eingebaut, bei gleichzeitig geänderten Abmessungen der Maschine. Die Spannweite betrug hier 30,30 m, die Flügelfläche 102 m2 und die Länge 17,30 m.
  • G 31 fo: Wnr.3006, D-1523 "Nordmark", später D-ADAR und Wnr.3007, D-1770 "Preußen", später D-ABAR, Wnr.3008, D-1722 "Brandenburg", später D-ABIL und Wnr.3009, D-1786 "Westmark", später D-ADUR. Als Motoren wurden jetzt BMW Hornet mit je 404 kW gewählt, die mit Metallluftschrauben ausgerüstet waren.
  • G 31 ho: Der Mittelmotor war nun ein Pratt&Whitney Hornet.
  • Typ G 31 go: Diese Version entsprach der G 31 fo, hatte jedoch wieder ein offenes Cockpit und als Frachtflugzeug eine große Ladeluke im Rumpfrücken. Drei Stück davon, die Wnr.3010, 3011 und 3012 gingen als VH-UOW, UOU und UOV in den Jahren 1930/31 an die bereits erwähnte Firma Bulolo Gold Dredging & Co in Neu-Guinea.

Insgesamt wurden nur 13 Flugzeuge dieses Typs hergestellt, von denen die genannten 5 ins Ausland verkauft wurden. Die DLH setzte ihre Maschinen auf den Strecken Berlin - London, Hamburg - London, Berlin - Königsberg, Berlin - Malmö, Berlin - Paris und Berlin - Wien ein.

Zu einem folgenschweren Unglück kam es mit der D-1473 (Werknummer 3005). Im Dezember 1928 schlug die Maschine nachts in schlechtem Wetter (Schneetreiben) in der Nähe von Gardelegen auf und brannte aus.

[Bearbeiten] Technische Daten des Prototyps

  • Flügelfläche: 94,60 m2
  • Spannweite: 29,66 m
  • Länge: 16,50 m
  • Höhe: 6,00 m

[Bearbeiten] Siehe auch