Jugoslawiendeutsche

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Jugoslawiendeutsche ist ein Sammelname für alle im früheren Jugoslawien, hauptsächlich nördlich von Save und Donau, lebenden Deutschen, die in die Gruppe der Donauschwaben einzuordnen sind.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Ursprünge

Ausgelöst durch den Sturm der Hunnen, wurden bereits 375 n. Chr. germanische Völker an die Donau und ans Mittelmeer abgedrängt. Sie gründen dort Staaten, welche allerdings keinen Bestand hatten.

Im Mittelalter, ungefähr ab dem Jahr 1200, siedeln sich die ersten Deutschen in vielen Teilen Ex-Jugoslawiens an. Die meisten Deutschen wohnten im Donauraum zwischen Ungarn, Slowenien, Kroatien und Serbien, wodurch sich der Begriff Donauschwaben erklärt. Wahrscheinlich gab es auch deutsche Siedler an der Adria, diese sind allerdings im Rest der Bevölkerung aufgegangen.

Je nach Herkunft, Zuwanderungszeit und Wohngebiet entwickelten sich verschiedene Gruppen mit gemeinsamer Kultur und Dialekt. Die Gruppen blieben oft unter sich, selbstverständlich gab es aber auch viele Ehen zwischen Deutschen und Einheimischen in diesem Gebiet.

1931 betrug die Zahl der Jugoslawiendeutschen rund 500 000.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Der Einmarsch der deutschen Truppen in Jugoslawien im Jahr 1941 wurde vom großen Teil der deutschen Bevölkerung begrüßt, und ein nicht geringer Teil der männlichen Bevölkerung schloss sich zum Ärger der jugoslawischen Regierung den Kampfverbänden der einrückenden deutschen Wehrmacht an. Zudem schloss sich auch ein gewisser Teil der kroatischen Männer Gruppierungen an, die mit der Wehrmacht kollaborierten.

1943 schon erließ der "antifaschistische Rat der Volksbefreiung Jugoslawiens" ein Dekret, das die Enteignung und den Verlust der Staatsbürgerschaft sowie sämtlicher Bürgerrechte für Anhänger der deutschen Volksgruppe festlegte. 1944 wurden alle Jugoslawiendeutschen zu Volksfeinden erklärt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Angehörigen der jugoslawiendeutschen Minderheit in Lagern interniert und anschließend des Landes verwiesen. Die meisten wanderten nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland aus, allerdings gab es auch einige, die dort blieben, da sie beispielsweise einheimische Ehepartner hatten. Diese und ihre Nachfahren werden offiziell nicht mehr zur Gruppe der Deutschen gezählt.

[Bearbeiten] Situation heute

Im Bereich des ehemaligen Jugoslawien gibt es heute etwa 8 300 Menschen, die sich noch zum deutschen Volk bekennen. Viele von ihnen unterstützen den Erhalt der deutschen Kultur und manch einer spricht noch die Sprache der ehemaligen deutschen Bevölkerung, die vor dem Ende des zweiten Weltkriegs auf dem Gebiet Jugoslawiens ansässig war.

[Bearbeiten] Geografische Aufteilung

[Bearbeiten] Serbien

Die zahlenstärkste deutsche Minderheit befindet sich in Serbien. Dort lebt ein Großteil der verbliebenen deutschstämmigen Bevölkerung im Norden, in dem Gebiet der Wojwodina. Noch etwa 3 900 Personen bekennen sich dort zum Deutschtum (einige sprechen sogar von 12.000 Deutschen), obwohl die in Serbien inoffiziell meist von sich selber und von den Ungarn und Serben als Schwaben bezeichnet werden, und deswegen Donauschwaben oder Banater Schwaben heißen.

[Bearbeiten] Kroatien

In Kroatien bekennen sich etwa noch 2 800 Menschen als Deutsche. Die meisten davon sind Donauschwaben. Die Minderheit „Deutsche und Österreicher“ wird offiziell anerkannt und besitzt deswegen einen permanenten Sitz im kroatischen Parlament (Sabor). Ihr Siedlungsgebiet befindet sich im Randgebiet von Osijek (Esseg). In Osijek befindet sich ein deutsches Zentrum und einige deutsche Schulen.

Frühere größere Siedlungen außerhalb der von vielen Deutschen besiedelten Region Srijem oder Srem (Syrmien, in Kroatien Gespanschaft Vukovar-Syrmien) waren:

  • Darda (Darda)
  • Jagodnjak (Katschfeld)
  • Josipovac-Kravice (Oberjosefsdorf-Krawitz)
  • Kula (Kula-Josefsfeld - einen früher auch deutschen Ort names Kula gibt es eben in Serbien)
  • Osijek (Esseg)
  • Sarvaš (Sarwasch-Hirschfeld)
  • Satnica Đakovačka (Satnitz)
  • Slavonski Brod (Brod)

[Bearbeiten] Slowenien

Eine weitere deutsche Minderheit befindet sich in Slowenien, mit einer Zahl von etwa 1.600 überlebenden Deutschen ( vor den Vertreibungen : 1918 : 106.000 / 1931 : 49.000 ). Sie haben ihre Wurzeln nicht im Schwabenland, sondern sind autochtone Altösterreicher der Untersteiermark. Ihr Zentrum befindet sich noch heute in Marburg an der Drau ( Maribor ) , wo sich auch eine Privatschule befindet, in der man als Schüler Unterricht in der deutschen Sprache bekommen kann.

Des Weiteren gibt es einige hundert Nachkommen der Gottscheer ( 1918 : etwa 50.000 ), die in Občice (Krapflern, Gemeinde Dolenjske Toplice) ein Kulturzentrum besitzen.

Slowenien ist heute der einzige Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien, der der deutschen Volksgruppe die Anerkennung verweigert.Es gibt keine finanzielle oder anderwärtige Unterstützung. Überdies wird die Ausübung essentieller Minderheitenrechte nach den Kopenhagener Standards boykottiert. So wurde im August 2004 ein Gesetz erlassen, welches die strikte Anwendung der slowenischen Sprache in sämtlichen Geschäftsbereichen vorsieht und damit die Diskriminierung noch verschärft.

Auch im privaten Bereich ist die Anwendung der deutschen Sprache in Slowenien erschwert. Angehörige der kleinen Rest-Volksgruppe der deutschsprachigen Altösterreicher haben bei der Eröffnung ihres Kulturhauses im Bereich der ehemaligen. Gottschee/Kocevje neben der slowenischen auch die deutsche Sprache verwendet und wurden dafür in der slowenischen Öffentlichkeit als staatsfeindlich diffamiert. Die Anbringung zweisprachiger privater Tafeln auf dem aus Spendengeldern errichteten Haus wurde ebenfalls untersagt. Als Antwort auf meine entsprechenden Anfragen verwies die Europäische Kommission stets auf das Nichteinmischungsprinzip.

[Bearbeiten] Bosnien-Herzegowina

In Bosnien-Herzegowina existiert wahrscheinlich nurmehr eine verschwindend geringe Anzahl von Deutschstämmigen, die jedoch in keiner Volkszählung mehr vermerkt wurde. Frühere Orte erheblicher Siedlung waren:

  • Dubrava (Königsfeld)
  • Nova Topola (Windthorst)
  • Prosara (Hohenberg / Hindenburg)
  • Zenica (Senitza)
  • Žepče (Scheptsche)

Quelle der Ortsnamen

[Bearbeiten] Literatur

  • Arnold Suppan (Hrsg.): Zwischen Adria und Karawanken. (Einzelband in der Reihe: Werner Conze, Hartmut Boockmann, Norbert Conrads und Günter Schödl: Deutsche Geschichte im Osten Europas, 10 Bde. Berlin 1992-1999, ISBN 3-88680-771-1)
  • Theresia Moho: Weil die Nacht keine Augen hat. Als Deutsche in Kroatien (1945-1955), Drava 2007, ISBN 978-3854354697
Andere Sprachen