Jubiläumssäule

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Die Jubiläumssäule auf dem Schlossplatz in Stuttgart wurde zum 25-jährigen Regierungsjubiläum und 60. Geburtstag König Wilhelms I. von Württemberg errichtet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Am 28. September 1841 huldigten Abordnungen aus allen Oberämtern und Ständen Württembergs ihrem König zu seinem 25-jährigen Regierungsjubiläum. Bereits für diese Feierlichkeit war nach Plänen von Johann Michael Knapp eine 25 m hohe Festsäule aus Holz errichtet worden. Am 23. Oktober 1841 wurde dem König der Vorschlag unterbreitet, eine „Festsäule aus Eisen“ zur Erinnerung an diesen Anlass errichten zu lassen. Im Dezember 1841 rief Karl Georg von Wächter, Tübinger Universitätskanzler und Präsident der Zweiten Kammer, einen Künstlerwettbewerb für ein Denkmal aus. Den Zuschlag erhielt Knapps noch einmal überarbeiteter Entwurf. Am 27. September erfolgt die Grundsteinlegung in Abwesenheit König Wilhelms I. und des Kronprinzen (beide waren erkrankt). Ein Jahr später wurde die, noch im Bau befindliche, Jubiläumssäule feierlich zum 62. Geburtstag des Königs enthüllt. Erst exakt vier Jahre später, im Jahre 1846, war die Konstruktion abgeschlossen. Am 27. Juni 1863 wurde eine Darstellung der Göttin Concordia, die heute noch auf der Säulenspitze zu sehen ist, hinzugefügt.

[Bearbeiten] Die Jubiläumssäule

Die Säule ist 30 Meter hoch, endet in einem korinthischem Säulenkapitell und wird von einer 5 m hohen und 100 Zentner schweren, bronzenen Skulptur der Göttin Concordia gekrönt. Sie wurde vom württembergischen Hofbildhauer Ludwig Hofer geschaffen, steht auf einer Kugel, ist von vier Löwen umgeben und trägt ein Diadem mit 64, die damals 64 württembergischen Oberämter symbolisierenden, Zinnen. In ihrer linken hält sie ein, den Frieden symbolisierendes, Palmblatt und in ihrer ausgestreckten rechten einen waagrecht gehaltenen Lorbeerkranz. Der Bildhauer Theodor Wagner schuf die Erzstatuen der vier Stände und die Reliefs der Jubiläumssäule. Drei der vier Reliefs stellen militärische Erfolge des Königs gegen Napoléon Bonaparte dar, nur eines ist einem politischen Ereignis gewidmet.

  • Dem Alten Schloss gegenüber: Die Schlacht von Brienne am 1. Februar 1814
  • Dem Alten Schloss abgewandt: Die Erstürmung der Stadt Sens 11. Februar 1814
  • Dem Königsbau gegenüber: Das Treffen von La Fère Champenoise
  • Dem Neuen Schloss zugewandt: Die Verabschiedung der Landesverfassung im September 1819

Kapitell, Dekorationen und Reliefs wurden bei Albert Stotz im Hüttenwerk Wasseralfingen ausgeführt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Markus Dewald: Das Bedürfnis nach Erinnerung - Die Stuttgarter Jubiläumssäule In: Schwäbische Heimat 2006/4, Stuttgart 2006

[Bearbeiten] Weblink

7Koordinaten: 48° 46′ 42,76″ N, 9° 10′ 47,68″ O