Joseph Paxton

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Sir Joseph Paxton
Sir Joseph Paxton

Sir Joseph Paxton (* 3. August 1803 in Milton Bryant, Bedfordshire; † 8. Juni 1865 auf Rockhill bei Sydenham) war ein englischer Architekt, Botaniker und Gärtner und ist bekannt als Erbauer des Crystal Palace („Kristallpalast“), dem Ausstellungsgebäude der ersten Weltausstellung 1851 in London (Great Exhibition). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Paxton“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Illustration aus Paxtons Magazine of Botany von 1839
Illustration aus Paxtons Magazine of Botany von 1839

Paxton war der siebte Sohn eines Bauern. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Schule arbeitete er auf dem Bauernhof seines Bruders. Aufgrund der schlechten Behandlung flüchtete er und begann eine Lehre zum Gärtner. Da er noch nicht das dazu erforderliche Alter erreicht hatte, gab er sich als älter aus. Im Laufe seiner späteren Laufbahn gab er sein wahres Alter zu. Verschiedene Quellen geben noch heute fälschlicherweise 1801 als sein Geburtsjahr an. Seine Gärtnerlehre führte ihn an die Gärten der Horticultural Society of Chiswick. 1824 war er Vorarbeiter des Arboretums von Chiswick. William Spencer Cavendish, der sechste Herzog von Devonshire, förderte ihn und machte ihn 1826 zum Obergärtner von Chatsworth. Zwischen dem Herzog und Paxton entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis. 1832 ernannte der Herzog ihn zum Verwalter seiner Ländereien. In Chatsworth schuf er ein Arboretum und begann mit dem Bauen. Er baute große Brunnen, 1844 den Emperor Fountain, mit 85 Metern einer der höchsten Brunnen Europas. Gleichzeitig schrieb er wissenschaftliche Werke. (siehe Werke)

1854 erhielt Paxton einen Sitz im Unterhaus für Coventry.

1858 bekam er ein Patent auf die Konstruktion transportabler Gewächshäuser.

Er war verheiratet mit Sarah Brown und hatte mit ihr acht Kinder.

[Bearbeiten] Leistungen

Crystal Palace, London, Architekt: Joseph Paxton
Crystal Palace, London, Architekt: Joseph Paxton

Ab 1828 baute Paxton zunächst kleinere Gewächshäuser. Um 1831/32 entwickelte er für die Glaseindeckung das Prinzip von Grat und Rinne, dem Ridge-and-furrow-System, das zu historischer Bedeutung gelangte. Die Neigung der Glasflächen der Gewächshäuser spielt eine wesentliche Rolle für die Reflexion und die optimale Transmission der Sonnenstrahlen. Diese Erkenntnis hatte sich bereits durchgesetzt unter dem Einfluss des Architekten John Claudius Loudon (1783–1843). Bei seinen Gewächshausbauten setzte Paxton das Prinzip des gefalteten Daches um und perfektionierte es durch seine Rinnenträger. Diese Paxton-Rinnenbalken sind unterspannte Träger mit Rinnen. Sie tragen die Last des Daches und übernehmen gleichzeitig den Ablauf von Regen- und Kondenswasser.

[Bearbeiten] Ehrentaxon

Ihm zu Ehren wurde die Gattung Paxtonia Lindl. der Pflanzenfamilie der Orchideengewächse (Orchidaceae) benannt.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Bauten

Im Crystal Palace fand 1851 die erste Weltausstellung statt
Im Crystal Palace fand 1851 die erste Weltausstellung statt

[Bearbeiten] Schriften

  • Horticultural Register, 1831
  • Magazin of Botany and Register of Flowering Plants, 1834
  • Practical Treatrise on the Cultivation of Dahlia, 1838
  • Packed Botanical Dictionary, comprising the Names of all Plants known in Britain, 1840
  • Gardener`s Chronicle, Zeitschrift ab 1841
  • Paxton`s Flower Garden, 1850-1853 - mit John Lindley

[Bearbeiten] Literatur

  • John Anthony: Joseph Paxton: An Illustrated Life of Sir Joseph Paxton, 1803-1865, [«Lifelines»; 21], Shire Publications, Aylesbury 1973
  • George F. Chadwick: The Works of Sir Joseph Paxton. 1803-1865, Architectural Press, London: 1961
  • John McKean: Crystal Palace. Joseph Paxton and Charles Fox, Phaidon Press, London 1994

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Joseph Paxton – Bilder, Videos und Audiodateien