Joseph Joffre

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Joseph Joffre
Joseph Joffre
Gedenktafel in Louveciennes
Gedenktafel in Louveciennes

Joseph Joffre (* 12. Januar 1852 in Rivesaltes in den Pyrenäen in Frankreich; † 3. Januar 1931 in Paris) war ein französischer General und Mitglied der Académie française.

[Bearbeiten] Leben

Der Sohn eines Winzers besuchte die École polytechnique und schlug einer Militärlaufbahn ein. Nach seiner Ausbildung zum Pionieroffizier nahm Joseph Joffre als 18-Jähriger 1870/71 am deutsch-französischen Krieg teil. In Paris erwarb er sein Offizierspatent. Seine nächsten Einsätze waren in Vietnam (1886), wo er am oberen Tonkin gegen aufständische Vietnamesen kämpfte, in Zentralafrika, wo er ab 1894 eine Eisenbahnlinie zwischen dem Senegal und dem Sudan bauen ließ und dabei Timbuktu eroberte, und 1897 auf Madagaskar. Im Rang eines Brigadegenerals übernahm Joffre 1902 die Leitung der Pionierabteilung im Kriegsministerium. 1905 wurde er wegen seiner militärischen Verdienste in Afrika zum Divisionsgeneral befördert, anschließend zum Kommandeur eines Armeekorps, 1910 zum Mitglied des Obersten Verteidigungsrates und 1911 zu dessen Vizepräsident und zum Chef des Generalstabes. Joffre trieb den Ausbau strategisch wichtiger Eisenbahnlinien und Fernstraßen voran, um im Verteidigungsfall eine hohe Mobilität der Armee zu erreichen. Zudem entwarf er einen neuen Mobilisierungsplan, den „Plan XVII“.

Nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges gelang es Joffre als Befehlshaber der französischen Armee an der Nord- und der Nordostfront im September 1914 durch seinen strategischen Rückzug die von den Deutschen geplante Einkreisung zu vereiteln und den deutschen Vormarsch an der Marne zu stoppen. Beide Seiten erzielten nun keine Kriegserfolge mehr an dieser Stelle. Als 1916 der Stellungskrieg bei Verdun ebenfalls nicht zum Ziel führte, wurde er als Befehlshaber abgelöst und gab nach einem erfolglosen Einsatz an der Front in Griechenland auch sein Amt als Generalstabschef ab. Gleichzeitig Maréchal de France ernannt, übernahm er militärdiplomatische Aufgaben in den USA. 1918 wurde er in die Académie française aufgenommen. Nach dem Kriegsende zog er sich ins Privatleben zurück.

Joseph Joffre starb 1931 in Paris. Er ruht in Louveciennes (Yvelines) in seinem Anwesen La Châtaignerie, wo er seinen Lebensabend verbracht hatte.

[Bearbeiten] Literatur

  • Joseph Joffre, My March to Timbuctoo. London 1915.