Josef Hoffmann

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Josef Hoffmann (1902)
Josef Hoffmann (1902)

Josef Franz Maria Hoffmann (* 15. Dezember 1870 in Pirnitz, Österreich-Ungarn; † 7. Mai 1956 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Designer.

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[Bearbeiten] Biographie

Der Sohn aus begütertem Haus (seine Familie war mitbeteiligt an der fürstlich Collaltoschen Kattunfabrik und sein Vater Bürgermeister von Pirnitz im Bezirk Iglau in Mähren) sollte ursprünglich auf Wunsch seines Vaters hin Jurist werden, fühlte sich aber mehr zur Technik hingezogen, worauf ihn die verständnisvollen Eltern auf die Staatsgewerbeschule in Brünn schickten, von wo er hervorragende Noten heimbrachte.[1] Dann arbeitete er beim Militärbauamt in Würzburg, danach studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Karl von Hasenauer und Otto Wagner. In Wagners Büro lernte er Joseph Maria Olbrich kennen, mit dem er 1897 die Wiener Secession gründete, die er 1905 schon wieder verließ.

Zu seinem einfachen würfeligen Stil hatte er wohl erste Anregungen in Süditalien erhalten, da er zum Abschluss seines Architekturstudiums mit dem Rom-Preis der Akademie geehrt worden war und ein Jahr lang in Italien lebte. Hier hatten ihn die kubischen Häuser mit ihren flachen Dächern und glatten Fassaden sehr beeindruckt.[1]

Mit dem Bankier Fritz Wärndorfer und Koloman Moser begründete er 1903 die Wiener Werkstätte, für die er viele Produkte entwarf. Ab 1899 war er Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule.

1906 baute er sein erstes größeres Werk, das Sanatorium in Purkersdorf. Durch Kontakte mit Adolphe Stoclet, der im Aufsichtsrat der Austro-Belgischen Eisenbahn-Gesellschaft saß, die in Österreich die Aspangbahn betrieb, entstand von 1905 bis 1911 in Brüssel das Palais Stoclet, ein Hauptkunstwerk des Jugendstils. 1907 war Hoffmann Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, 1912 des Österreichischen Werkbundes.

In der Folge wurde sein Stil immer nüchterner, wobei er sich zunehmend auf Zweckbauten beschränkte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er verschiedene offizielle Aufgaben, wie die als österreichischer Generalkommissar bei der Biennale in Venedig und die Mitgliedschaft im Kunstsenat.

[Bearbeiten] Werke

Sanatorium Purkersdorf
Sanatorium Purkersdorf
Palais Stoclet
Palais Stoclet

Siehe auch: Museum of Modern Art (New York), Hofmobiliendepot (Wien)

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Gorsen: Josef Hoffmann: Zur Modernität eines konservativen Baumeisters. In: Ornament und Askese, Alfred Pfabigan (Hrsg.). C. Brandstätter-Verlag, Wien 1985, S. 69-92.
  • Eduard F. Sekler: Josef Hoffmann: Das architektonische Werk; Monographie und Werkverzeichnis. Residenz-Verlag, Salzburg-Wien 1986, ISBN 3-7017-0306-X.
  • Peter Noever und Oswald Oberhuber (Hrsg.): Josef Hoffmann. Ornament zwischen Hoffnung und Verbrechen. Österreichisches Museum für Angewandte Kunst / Hochschule für Angewandte Kunst (Ausstellungskatalog), Wien 1987.
  • Gabriele Fahr-Becker: Wiener Werkstätte. 1903 - 1932. Taschen-Verlag, Köln 1994, ISBN 3-8228-2550-6.
  • Christian Witt-Döring (Hrsg.): Josef Hoffmann: Interiors, 1902-1913. Prestel-Verlag, München 2006.
  • August Sarnitz: Josef Hoffmann: Im Universum der Schönheit. Taschen-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-5588-1.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Große Österreicher, Ueberreuter, Hrsg. und Autor Thomas Chorherr.

[Bearbeiten] Weblinks