Jon Vickers

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Jonathan Stewart Vickers, CC , Dr. Mus. (* 29. Oktober 1926 in Prince Albert, Saskatchewan) ist ein kanadischer Heldentenor. Er wurde in Toronto ausgebildet und debütierte 1956 in London (Covent Garden), dann 1958 bei den Bayreuther Festspielen als Siegmund, einer seiner Paraderollen. In den 60er und 70er Jahren galt er als der international gefragteste Sänger seines Fachs. Seit den 80er Jahren ist er auch als Lehrer tätig, zu seinen bekanntesten Schülern gehört sein kanadischer Landsmann Ben Heppner, der oft (nicht zuletzt wegen der stimmlichen Ähnlichkeit und der Pflege des ungefähr gleichen Repertoires) als sein Erbe bezeichnet wird.

Jon Vickers' kraftvolle und nuancenreiche Stimme, sein stämmiges, muskulöses Aussehen sowie seine große Fähigkeit zur dramatischen Darstellung machten ihn in den Augen vieler Dirigenten, Regisseure und Kritiker zum idealen Siegmund, Tristan, Otello, Samson aus Samson et Dalila und aus Samson (Oratorium) sowie Äneas seiner Zeit, auch galt er als erstklassiger Florestan und Peter Grimes. Allerdings tendierte er gelegentlich zum „Knödeln“ und war seine Beherrschung der deutschen Sprache auch nach einem Vierteljahrhundert (1982: Parsifal in Genf) nur sehr mäßig. Vickers' wurde auch als eigensinnig und besserwisserisch beschrieben - jedenfalls von seiner gelegentlichen Partnerin Birgit Nilsson. Benjamin Britten zumindest war über seine eigenwillige Darstellung des Peter Grimes entsetzt.

Aus religiösen und philosophischen Gründen (Vickers ist bekennender Christ) weigerte sich der Tenor, den Tannhäuser darzustellen. Auch den Siegfried aus der gleichnamigen Oper wollte er nicht interpretieren. Zu einer Aufnahme der gleichen Rolle in der Götterdämmerung, zu der er sich nach langem Überlegen schließlich bereit erklärte, kam es ebenfalls nie.

[Bearbeiten] Auswahldiskografie

[Bearbeiten] Hörbeispiele

  • [1]"Io l’ho perduta!" (Verdi: Don Carlos - Tullio Serafin - 1961)

[Bearbeiten] Weblinks