John McDowell

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John McDowell (* 1942 in Boksburg, Südafrika) ist einer der einflussreichsten Philosophen der Gegenwart.

Er studierte am University College of Rhodesia and Nyasaland und am New College in Oxford, wo er von 1966 bis 1986 am University College auch lehrte. Seitdem ist er Professor für Philosophie an der University of Pittsburgh, seit 1988 als University Professor.

Er hat Veröffentlichungen auf verschiedenen Feldern der Philosophie vorzuweisen (so etwa in der Erkenntnistheorie, Metaethik oder Metaphysik), wobei er seine größte Wirkungstätigkeit in der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie entfaltet. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war er maßgeblich an dem von Donald Davidson initiierten Projekt zur Entwicklung einer Semantik für natürliche Sprachen beteiligt. Dabei zeigt sich seine Philosophie stark beeinflusst von Kollegen wie Ludwig Wittgenstein, Peter Frederick Strawson, David Wiggins, Gareth Evans und besonders Wilfrid Sellars.

In den letzten Jahren hat sich McDowell als Verfechter einer externalistischen Theorie des Geistes hervorgetan; er vertritt dabei die Ansicht, dass auch ein gebührender Respekt für den wissenschaftlichen Naturalismus uns nicht davon abhalten sollte, unseren mentalen Wortschatz als real - d.h. als auf etwas in der Welt bezogen und dieses beschreibend - zu deuten.

Viele wichtige Schriften McDowells sind in den Aufsatzsammlungen Mind, Value, and Reality (Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1998) und Meaning, Knowledge, and Reality (Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1998) zusammengefasst. Eine überarbeitete Fassung seiner John Locke Lectures ist 1994 unter dem Titel Mind and World (Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press; wiederveröffentlicht und mit einer neuen Einleitung versehen 1996) erschienen. In diesem einflussreichen, aber auch sehr schwierigen Werk entwickelt McDowell einen neuen, seitdem heftig diskutierten Ansatz zur empirischen Rechtfertigung unserer Annahmen. Viele Themen in McDowells Werk wurden in ähnlicher Form auch von seinem Pittsburgher Kollegen Robert Brandom aufgegriffen und weiterentwickelt. Beide wiederum sind stark von Richard Rorty beeinflusst: So schreibt McDowell in seiner Vorrede zu Mind and World (S. ix-x): "It will be obvious that Rorty's work is [...] central for the way I define my stance here".

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