Britannien
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Britannien (lat.: Britannia) war die antike Bezeichnung für die damals noch von Kelten bewohnte Insel, die heute, zur Unterscheidung von der Bretagne („(Klein-)Britannien“), Großbritannien heißt. Die Insel umfasst heute die Länder England, Wales und Schottland, der Name wird jedoch zuweilen im deutschsprachigen Raum auch für das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland oder die Britischen Inseln insgesamt benutzt.
Der vermutlich vorkeltische Name für Britannien ist Albion.
Der Name Britannia stammt vermutlich vom altirischen brith- bzw. breith-, was so viel wie „tätowiert“ bedeutet. Nach anderer Meinung könnte der Name auch vom ägyptischen Wort preton für „Importzinn“ stammen. Britannia ist die göttliche Personifikation des genius loci Britanniens.
[Bearbeiten] Die Römische Provinz Britannia
- Siehe auch: Großbritannien in römischer Zeit
Britannia wurde von den Römern auch als Bezeichnung für die von ihnen im südlichen Teil der Insel eingerichtete Provinz verwendet.
Ein großer Teil des Gebiets der Provinz wurde 43 n.Chr. von Kaiser Claudius erobert und hatte immer wieder wechselnde Grenzverläufe. Zunächst drangen die Römischen Legionen in den Jahren nach 80 n.Chr. nach der Schlacht am Mons Graupius tief in das Gebiet des heutigen Schottland ein, zogen sich dann aber 120 n.Chr. bis zum Hadrianswall zurück. Im Jahre 140 n.Chr. gingen die römischen Truppen noch einmal aggressiv gegen die Pikten vor und errichteten den Antoninuswall. Dieser musste aber bereits 160 n.Chr. wieder aufgegeben werden. Im Jahre 212 oder 213 wurde die Provinz in die Teile Britannia Inferior (Nordengland bis zum Hadrianswall) und Britannia Superior (Südengland und Wales) aufgeteilt. Nach der Verwaltungsreform des Kaisers Diokletian zu Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. gab es vier Provinzen: Britannia Prima im Südwesten, Britannia Secunda im Norden, Flavia Caesariensis im Nordosten und Maxima Caesariensis im Südosten. Britannia wurde gleichzeitig zur Diözese erhoben.
Ab dem Jahr 343 war Britannia immer wieder Ziel von Angriffen der Sachsen, Pikten und Scoten. Auch wurden immer mehr Legionen von der Insel abgezogen, so dass die Bevölkerung sich zuletzt nur noch durch eigene Auxiliartruppen verteidigen konnte. Der Hadrianswall war im Jahr 400 aufgegeben worden, die verbliebenen Siedlungen wurden gegen Angriffe verstärkt. Im Jahr 410 verließen die letzten regulären römischen Truppen die Insel, nachdem der größte Teil der Einheiten schon 401 und 407 abgezogen war. Während sich die Armee zurückgezogen hatte, stand Britannia zunächst noch weiter unter römischer Zivilverwaltung, die sich aber bald durch das weitere Vordringen der Pikten, Scoten und Sachsen auflöste. Es gibt allerdings einige Indizien dafür, dass die Insel um 440 noch einmal kurz unter direkter römischer Kontrolle war. Das Imperium verzichtete niemals formal auf Britannien; noch Kaiser Justinian I. erhob um 540 Ansprüche auf die Insel.
Zu römischer Zeit wurde unter dem Namen Britannia von den Romano-Briten auch der weibliche Genius des Landes als Gottheit angebetet.
