Johann Desch

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Johann Desch (* 27. April 1848 in Glattbach; † 29. Januar 1920 in Aschaffenburg) gilt als einer der Mitbegründer der industriellen Fertigung von Bekleidung in Deutschland. Desch war gelernter Schneider und fertigte im Deutschen Krieg 1866 Maßuniformen für das preußische Militär. Dabei kam er zu dem Schluss, dass der Körper des Menschen genau zu bestimmende anatomische, zueinander in Beziehung stehende Größenverhältnisse aufweist. Diese Erkenntnisse setzte Desch ab 1873 in einer Fabrik um, die als erste in Deutschland Herrenkonfektion in Serie produzierte.

Durch neu entstehende Kleidergeschäfte wurden seine Herrenkonfektionen an die schnell wachsende Bevölkerung in den Industriestädten Hanau, Offenbach am Main und Frankfurt am Main verkauft. Heimarbeiter aus dem wirtschaftlich schwachen Spessart führten für ihn die Näharbeiten durch. Der Aschaffenburger Raum wurde in Folge zu einem der Zentren der Bekleidungsindustrie. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung im Jahre 1955 gab es in der Region rund 400 textilverarbeitende Betriebe mit fast 19.000 Beschäftigten.

Die Kleiderfabrik Desch ging im Jahr 2005 insolvent und galt bis dahin als eine der ältesten Kleiderfabriken der Welt.

Mittlerweile wurde das Unternehmen Desch von der holländischen Firma European Fashion Team gerettet und arbeitet wieder mit gewohnter Qualität.

Personendaten
NAME	Desch, Johann
KURZBESCHREIBUNG	Deutscher Kleiderfabrikant
GEBURTSDATUM	27. April 1848
GEBURTSORT	Glattbach
STERBEDATUM	29. Januar 1920
STERBEORT	Aschaffenburg