Jesse Jackson

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Jackson, rechts, neben Maude Barlow
Jackson, rechts, neben Maude Barlow

Jesse Louis Jackson, Sr. (* 8. Oktober 1941 in Greenville, South Carolina) ist ein US-amerikanischer Politiker, Bürgerrechtler und Baptistenpastor.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Jackson wurde in einem armen Haushalt in Greenville geboren. Nach dem Besuch der Universität von Illinois und der North Carolina A&T Universität begann er ein Theologiestudium am Theologischen Seminar von Chicago und trat der Southern Christian Leadership Conference unter Führung von Martin Luther King bei. Er war an Kings Seite in Memphis, als dieser am 4. April 1968 erschossen wurde.

[Bearbeiten] Aktivitäten

Jackson 1983
Jackson 1983

Jackson gründete zwei gemeinnützige Organisationen, 1971 „PUSH“ (People United To Serve Humanity) und 1984 die „Rainbow Coalition“ (dt. Regenbogenkoalition). Beide Gruppen wurden 1996 vereinigt. In den achtziger Jahren war er der bekannteste afroamerikanische Politiker und wurde ein Vertreter der Bürgerrechte.

[Bearbeiten] Präsidentschaftskandidat

1984 war Jackson der erste Afroamerikaner, der sich um die Präsidentschaft bewarb. Mit 3,5 Millionen Stimmen wurde er Dritter bei den Vorwahlen der Demokraten, nach Gary Hart und Walter Mondale, der die Nominierung gewann. Seine Teilnahme steigerte die Bedeutung der schwarzen Wählerschaft für die Demokratische Partei. Allerdings machte er während des Wahlkampfes einige nicht für die Öffentlichkeit bestimmte, antijüdische Bemerkungen, für die er sich später entschuldigte.

Auch 1988 bewarb er sich um die Präsidentschaft. Während des Wahlkampfes argumentierte er, dass die republikanische Politik von Präsident Ronald Reagan die Uhr für die Bürgerrechte und die Armen in den Städten zurückdrehe.

[Bearbeiten] Politisches Engagement

Bei einer Demonstration 1975
Bei einer Demonstration 1975

Obwohl Jesse Jackson dem „Dritten Weg“ oder der eher gemäßigten Politik von Bill Clinton anfangs kritisch gegenüber stand, wurde er ein wichtiger Verbündeter für Clinton, der ihm Wähler zuführte und später ein enger Berater und Freund der Clintons wurde. Sein Sohn, Jesse Jackson, Jr., wurde als Mitglied des Repräsentantenhauses auch Politiker.

Jackson war an mehreren Verhandlungen mit ausländischen Führern beteiligt, um die Freilassung amerikanischer Gefangener zu erreichen. 1984 wurde der Marinepilot Robert Goodman von Syrien freigelassen. Jackson traf sich mit Fidel Castro, Saddam Hussein, und Slobodan Milošević, um die Freilassung verschiedener Gefangener zu erreichen. Jackson ist ebenfalls als leidenschaftlicher Redner in der Tradition von afroamerikanischen und Südstaaten-Prediger bekannt.

Während der knappen Wahlentscheidung 2000, nahm Jackson an pro-demokratischen Demonstrationen in Florida teil. Er erschien 2003 auch auf mehreren Demonstrationen gegen den Irakkrieg.

[Bearbeiten] Kritik

Jesse Jackson wird von vielen auch als widersprüchliche Figur gesehen. Kritiker von Jackson werfen ihm vor, er habe verarmte schwarze Amerikaner ausgenutzt, um Geld zu verdienen und politische Macht zu erlangen. Jacksons politischer Aktivismus und seine publicitywirksamen Besuche bei ausländischen Führern werden von vielen als die Suche nach Aufmerksamkeit abgetan. Eine berühmte Stichelei besagt, „der gefährlichste Platz in Amerika sei der zwischen Jesse Jackson und einer Fernsehkamera“.

Einige der Vorwürfe aus dem Buch Shakedown: Exposing the Real Jesse Jackson von Kenneth R. Timmerman lauten:

Während der neunziger Jahre wurde Jacksons Söhnen und Jackson selbst vorgeworfen, gegen große Firmen zu protestieren, bis diese Firmen Spenden an eine von Jacksons gemeinnützigen Organisationen bezahlt hatten.

Jackson, der seit 1963 verheiratet ist, hatte 2001 eine Affäre mit einer jungen Angestellten, aus der ein Kind hervor ging. Dies beschädigte Jesse Jacksons Ansehen selbst unter seinen Anhängern, und bewog ihn für eine kurze Zeit, von seinem Aktivismus Abstand zu nehmen.

[Bearbeiten] Ehrungen

2000 überreichte US-Präsident Bill Clinton Jackson die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

[Bearbeiten] Zitate

  • „Halte die Hoffnung am Leben!“
  • „Sieh niemals auf jemanden herab, es sei denn, du willst ihm aufhelfen.“
  • „Wir brauchen einen Regimewechsel in diesem Land.“
  • „Kommt es hier [Nigeria] zum Bürgerkrieg, dann war das, was in Ruanda geschah, eine Gartenparty.“
  • "Tränen und Schweiß sind beide salzig, doch ihre Wirkung ist unterschiedlich. Tränen verschaffen dir Mitgefühl, Schweiß bringt dich voran." Originalzitat: "Both tears and sweat are salty, but they render a different result. Tears will get you sympathy; sweat will get you change."

[Bearbeiten] Weblinks