Jens Rusch

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Jens Rusch (2007)
Jens Rusch (2007)

Jens Rusch (* 26. April 1950 in Neufeld, Dithmarschen) ist ein deutscher Künstler. Er war Mitglied der Künstlergruppe Norddeutsche Realisten, die in der Tradition der Pleinairmalerei der Impressionisten steht.

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[Bearbeiten] Leben und Wirken

Radierung von Jens Rusch:Arno Schmidt
Radierung von Jens Rusch:
Arno Schmidt
Jens Rusch: „Dein neuer Koog ist ein fressend Werk.“ (Zitat aus dem Schimmelreiter)(Mischtechnik 1989)
Jens Rusch: „Dein neuer Koog ist ein fressend Werk.“ (Zitat aus dem Schimmelreiter)
(Mischtechnik 1989)

Rusch machte eine handwerkliche Berufsausbildung und ist seit 1972 als freischaffender Künstler tätig. Von 1979 bis 1982 studierte er als Meisterschüler bei dem Maler und Graphiker Eberhard Schlotter in Altea in Spanien vorwiegend Radiertechniken. Außer in seinem Atelier in Brunsbüttel in Norddeutschland arbeitet Rusch auch häufig in Spanien. Dort unterhielt er bis 1998 ein zweites Atelier in der an der Costa Blanca gelegenen, ostspanischen Provinz Alicante im Bergdorf Callosa de Ensarriá, wo er auch jetzt noch zeitweise tätig ist. Anfang der 2000er Jahre überstand Rusch eine Krebs-Erkrankung, was seine weitere künstlerische Entwicklung prägte. So organisierte er unter anderem 2004 die „Wattolümpiade“ als Benefizveranstaltung für die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft.

Rusch illustrierte unter anderem Theodor Storms „Schimmelreiter“, Goethes „Faust“, Arno Schmidts „Schule der Atheisten“ und die Carmina Burana. Seine Schimmelreiter-Illustrationen wurden von sechs Schulbuchverlagen übernommen; sie erschienen darüber hinaus in einer englischen Schulbuchausgabe sowie in einer koreanischen Lizenzausgabe. Bei einer öffentlichen Vorstellung der koreanischen Ausgabe des Schimmelreiters in Brunsbüttel würdigte Gerd Eversberg von der Husumer Theodor-Storm-Gesellschaft[1] das Engagement des Künstlers:

„Ihre realistischen Illustrationen vermitteln den Lesern aus Korea eine angemessene Vorstellung von Landschaft und Leben an der Westküste; sie ergänzen somit die von Theodor Storm beschriebenen Kämpfe der Küstenbewohner gegen die ewigen Naturgewalten. Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung unseres kulturellen Erbes in den asiatischen Raum geleistet. Dort lesen Menschen, die sich für die deutsche Kultur interessieren, gerne Novellen und Gedichte von Theodor Storm.“[2]

Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem auch in Kolumbien und Rumänien.

Rusch ist Mitglied der Deutschen Exlibris-Gesellschaft und der Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser. Darüber hinaus ist er Freimaurer und Mitglied der freimaurerischen Künstlervereinigung Pegasus. Er ist mit der Galeristin Susanne Rusch verheiratet.

[Bearbeiten] Publikationen

  • Küste und Marsch. Dithmarscher Presse-Dienst Christiansen, Heide 1975, ISBN 3-88089-003-X.
  • Jens Rusch zeichnet Büsum. Dithmarscher Presse-Dienst Christiansen, Heide 1976, ISBN 3-88089-005-6.
  • mit: Gabriel Peters: Wer ist denn bloß Anguilla? Die Lebensgeschichte eines Aals. Dithmarscher Presse-Dienst Christiansen, Heide 1978, ISBN 3-88089-024-2.
  • So funktioniert Dithmarschen. 2. Auflage. Dithmarscher Presse-Dienst, Heide 1984, ISBN 3-88089-013-7.
  • Suspiria de profundis. Erotische Grafik. Broschat, Hohenwestedt 1989, ISBN 3-924256-36-5.
  • Der Illustrierte Schimmelreiter. Möller, Rendsburg 1987, ISBN 3-87550-078-4; Neuaufl.: Jork u. Rusch, Brunsbüttel 1995, ISBN 978-3931427009.
  • Auf eigene Faust radiert. Möller, Rendsburg 1987, ISBN 3-87550-071-7.
  • Mundus pictus. Landschaften und Stilleben. Möller, Rendsburg 1989, ISBN 3-87550-113-6.
  • Jens Rusch (Hrsg.): Exlibris „… aus den Büchern“. Jork u. Rusch, Brunsbüttel 1996, ISBN 3-931427-01-3.
  • mit: Peter K. Hertling: Wind von vorn. Skizzenbuch einer Familiengeschichte. Neumann, Kiel 2001, ISBN 3-931427-29-3.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Onlineauftritt der Theodor-Storm-Gesellschaft
  2. „Der Schimmelreiter“ in Korea, Pressebericht vom 10. April 2003 auf der Homepage der Theodor-Storm-Gesellschaft