Jan de Graaff

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Jan de Graaff (* Mai 1903 in Leiden, † 1989 in New York, NY) war ein US-amerikanischer Gärtner niederländischer Herkunft.

Durch seine Tätigkeit als Züchter legte er den Grundstein für den Erfolg der Lilien als weitverbreitete Gartenpflanze in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bis zu ihm galten Lilien (vergleichbar mit Orchideen) als zwar wunderschöne, aber, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, schwierig zu kultivierende Pflanzengattung ohne Eignung für den Massenmarkt.

Die Familie de Graaff handelte bereits seit 1790 mit Gartenzwiebeln, hauptsächlich Narzissen, Schwertlilien und Tulpen. Bereits als Junge sammelte de Graaff alle zu dieser Zeit kommerziell erhältlichen Lilienarten, trat aber nicht direkt in das elterliche Geschäft ein, sondern begann zuerst eine Laufbahn im diplomatischen Dienst. 1928 kam er geschäftlich in die Vereinigten Staaten und wurde Berater der im selben Jahr gegründeten Oregon Bulb Farms nahe Portland, die sich zu dieser Zeit noch auf Narzissen und Schwertlilien konzentrierten. 1934 erwarb de Graaff das Unternehmen, begann 1938 mit ersten Zuchtversuchen und konnte 1940 erste größere Mengen an Zwiebeln anbieten. Im Juni 1941 selektierte er die Sorte Enchantment, die ein ungeheurer Erfolg wurde und als die am häufigsten verkaufte Lilie der Welt gilt. Wichtig an diesem Erfolg wurde allerdings vor allem, dass die Sorte den Markt für die Lilie als einfach zu handhabende Gartenpflanze vorbereitete und weiteren Hybriden Bahn brach.

Als mittelbares Resultat dieses Erfolges konnten die Oregon Bulb Farms im Laufe der 50er Jahre ihre gesamte Ackerfläche mit Lilien bestellen. 1968 verkaufte de Graaff das Unternehmen und setzte sich zur Ruhe.