James Wong Howe

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James Wong Howe, eigentlich Wong Tung Jim (chin. 黃宗霑 / 黄宗霑, Huáng Zōngzhān, * 28. August 1899 in Guangzhou, China; † 12. Juli 1976 in Hollywood, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Kameramann. In Filmtiteln ist sein Name gelegentlich auch als “James Howe” angegeben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Filme

James Wong Howe wurde im Süden Chinas als Sohn von Wong How geboren. Sein Vater, der in Amerika einige Erfolge als Ladenbesitzer hatte, konnte seinen Sohn aufgrund der Gesetzeslage (Chinese Exclusion Act)erst 1904 nachholen.

Howe kam nach einigen Versuchen als Boxer schließlich als Fotograf und machte die Bekanntschaft eines Kameramanns, der ihm zu einer Aufräumtätigkeit im Schneideraum der Famous Players-Lasky Corporation verhalf. Von dort arbeitete er sich bis zum slate boy des Regisseurs Cecil B. DeMille hoch. Nachdem 1914 aus den Famous Players allmählich die Paramount Pictures entstand, stieg Howe innerhalb von vier Jahren vom Kameraassistenten zum operierenden Kameramann auf. 1923 folgte seine erste selbstständige Kameraarbeit als Director of photography: auf Empfehlung der Schauspielerin Mary Miles Minter war er an den zwei von ihren Produktionen beteiligt, die den Star sehr vorteilhaft aussehen ließen.

Zu den bekannteren Filmen bei Paramount gehörte die Arbeit an dem Clara Bow Komödie Mantrap. 1927 war sein Ruf als ein Kameramann, der mit Licht ideenreicher und raffinierter umging als die meisten seiner Kollegen, so gefestigt, dass er sich selbstständig machte. 1928 drehte er für MGM die Filme Laugh, Clown, Laugh mit Lon Chaney und Loretta Young sowie Four Walls mit Joan Crawford und John Gilbert. Ab 1931 arbeitete er nebenbei auch für die alten Fox-Studios. Indirekt war Howe auch am Film Shanghai Express beteiligt: während einer Chinareise hatte er Filmaufnahmen gemacht, die er ursprünglich für eine eigene Regiearbeit verwenden wollte, um das Material schließlich an Paramount zu verkaufen. Josef von Sternberg benutzte das Archivmaterial dann schließlich im besagten Film.

Höhepunkte seiner Arbeit waren der Abenteuerfilm The Prisoner of Zenda, wo er 1937 vor dem Problem stand, dass beide Hauptdarsteller Ronald Colman und Madeleine Carroll ihre linke Gesichtshälfte in die Kamera halten wollten sowie Algiers aus dem Folgejahr. Das romantische Melodrama, ebenfalls unter der Regie von John Cromwell war das US-amerikanische Debut von Hedy Lamarr und Howe nahm die Schauspielerin so geschickt auf, dass sie ihrem Ruf als schönste Frau der Welt gerecht wurde.

Howe war ein Spezialist für den Einsatz von Schatten und gedämpfte Helligkeit, was ihm den Spitznamen low-key Hoe eintrug und einer der ersten Kameraleute in Hollywood, die mit extremer Schärfentiefe arbeiteten, bei der Vordergrund und Hintergrund gleichermaßen scharf sind. Häufig nutzte er dieses Mittel, um im Bildvordergrund befindliche Personen durch den Hintergrund zu charakterisieren – z. B. in dem Western Pursued, in dem der Hintergrund einer kargen Wüstenlandschaft den Seelenzustand eines vorn im Bild befindlichen gefolterten Mannes erläutert.

Seine Ideen kamen jedoch nicht immer bei den Produzenten so gut an. Bei den Dreharbeiten zu dem Film Whipsaw mit Myrna Loy hatte Howe eine starke Hell-Dunkel Lichtführung gewählt, um Myrna Loy, die laut Drehbuch gerade die ganze Nacht wach bei einer kranken Frau gesessen hatte, erschöpft aussehen zu lassen. Studioboss Louis B. Mayer, der sich bei wichtigen Filmen die daily rushes, die täglichen Aufnahmen, zeigen ließ, rief Howe daraufhin zu sich und fragte ihn, ob er eventuell unpässlich sei, immerhin habe er Myrna Loy wie eine alte Frau aussehen lassen. Howe erläuterte sein Konzept und wurde mit einem der berüchtigten Mayer-Wutausbrüche aus dem Büro geworfen. Die Szene wurde im Sinne des Studios neu aufgenommen und Loy blickte perfekt geschminkt in den Spiegel und seufzte: Ich sehe schrecklich aus.

James Wong Howe war einer der ersten asiatischen Künstler, denen beim Film eine bedeutende Karriere gelang. Er unterhielt eine langjährige Partnerschaft mit der Autorin Sanora Babb, einer Weißen, die er erst 1949, nach Aufhebung des kalifornischen Mischehen-Verbots, heiraten konnte. Howe war ein Cousin der Schauspielerin Anna May Wong.

[Bearbeiten] Preise

[Bearbeiten] Oscar

  • 1938 - Algiers - Nominierung
  • 1940 - Abe Lincoln in Illinois - Nominierung
  • 1942 - King's Row - Nominierung
  • 1943 - The North Star & Air Force - jeweils eine Nominierung
  • 1955 - The Rose Tatoo - Oscar als Bester Kameramann
  • 1958 - The Old Man and the Sea - Nominierung
  • 1963 - Huf - Oscar als Bester Kameramann
  • 1965 - Seconds - Nominierung
  • 1975 - Fanny Lady - Nominierung

[Bearbeiten] Laurel Award

  • 1958 - The Old Man and the Sea - gewonnen
  • 1967 - The Heart is a Lonely Hunter - gewonnen

[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)

  • 1923 - The Spanish Dancer
  • 1924 - Peter Pan
  • 1925 - The Charmer
  • 1926 - Mantrap
  • 1928 - Laugh, Clown, Laugh
  • 1928 - Four Walls
  • 1933 - Walking Down Broadway
  • 1933 - Beauty for Sale
  • 1933 - The Power and the Glory
  • 1934 - Viva Villa!
  • 1934 - Manhattan Melodrama
  • 1934 - The Thin Man
  • 1935 - Biography of a Bachelor Girl
  • 1935 - The Flame Within
  • 1935 - Whipsaw
  • 1938 - Algiers
  • 1938 - Comet Over Broadway
  • 1939 - Four Wives
  • 1940 - Abe Lincoln in Illinois
  • 1940 - Dr. Ehrlich's Magic Bullet
  • 1940 - A Dispatch from Reuter's
  • 1940 - Fantasia
  • 1941 - The Strawberry Blonde
  • 1942 - Kings Row
  • 1942 - Yankee Doodle Dandy
  • 1943 - Air Force
  • 1943 - The Hard Way
  • 1943 - The North Star
  • 1944 - Passage to Marseille
  • 1945 - Objective, Burma!
  • 1946 - My Reputation
  • 1947 - Nora Prentiss
  • 1947 - Pursued
  • 1948 - Mr. Blandings Builds His Dream House
  • 1951 - The Brave Bulls
  • 1952 - Kehr zurück, kleine Sheba (Come Back, Little Sheba)
  • 1953 - Stazione Termini
  • 1955 - Picnic
  • 1955 - Die tätowierte Rose (The Rose Tattoo)
  • 1957 - Sweet Smell of Success
  • 1957 - A Farewell to Arms
  • 1958 - The Old Man and the Sea
  • 1959 - The Last Angry Man
  • 1963 - Hud
  • 1964 - The Outrage
  • 1965 - The Glory Guys
  • 1966 - This Property Is Condemned
  • 1966 - Seconds
  • 1967 - Man nannte ihn Hombre (Hombre)
  • 1968 - The Heart Is a Lonely Hunter
  • 1970 - The Molly Maguires
  • 1975 - Funny Lady

[Bearbeiten] Weblinks

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