Jürgen Hahn-Butry

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jürgen Hahn-Butry (* 7. Juli 1899 in Berlin; † 15. Februar 1976 in Hersel) war ein deutscher Schriftsteller und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Während der NS-Zeit war er Leiter des „Hauses der deutschen Frontdichter“ in Buderose, dem heutigen Budoraz, nur wenige Kilometer nordöstlich von Guben gelegen. Im Juni 1938 war das Schloss Buderose unter Anwesenheit hunderter Gäste durch den Gubener Oberbürgermeister Erich Schmiedicke der „Mannschaft“, wie sich die Vereinigung der Frontdichter nannte, als „Frontdichterheim“ übergeben. Die Schirmherrschaft darüber hatte Alfred Rosenberg übernommen, der zu diesem Anlass eigens nach Guben gereist war. Der Schriftsteller Jürgen Hahn-Butry bewohnte das Schloss 1938 für einige Monate mit seiner Frau, und im Jahre 1939 führte das Amt Rosenberg dort eine Tagung zum großen deutschen Philosophen Immanuel Kant durch. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges kamen zahlreiche Schriftsteller der „Mannschaft“ als Frontberichterstatter zum Einsatz. Viele ihrer Texte in Lyrik und Prosa wurden auch in den damaligen Ausgaben der „Gubener Zeitung“ veröffentlicht. Inzwischen lässt sich der Standort des Schlosses Buderose nur noch erahnen, denn den Krieg und die nachfolgenden Jahrzehnte überdauerten lediglich ein Wirtschaftsgebäude sowie die Pfeiler der Einfahrt.

Hahn-Butrys Pseudonym in damaliger Zeit lautete „Der deutsche Rufer“. Unter dem Pseudonym „D. Rufer“ veröffentlichte er nach dem Krieg eine Propagandabroschüre über den Politiker Adolf von Thadden.

Nach 1945 war Hahn-Butry Mitbegründer des Volksbund für Frieden und Freiheit und 1950 bis 1951 dessen Präsident. Er war seit 1957 Herausgeber der Zeitschriften Afrika-Bulletin, Afrika-Schnellbrief und die CSU-nahe Europäische Sicht. 1966–1971 war er außerordentliches Mitglied des Altherrenbundes des Vereins Deutscher Studenten zu Bonn.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Werke

  • Erich Neumann, Jürgen Hahn-Butry: Gelb gegen Gelb : ein phantastischer Roman , Vlg Moewig & Höffner, Berlin, 1935
  • Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Das Buch vom deutschen Unteroffizier, Vlg P. Franke, Berlin, 1936
  • Jürgen Hahn-Butry: General von Reyher - Historischer Roman, Vlg P. Franke, Berlin, 1937
  • Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Preußisch-deutsche Feldmarschälle und Großadmirale. Safari-Vlg, Berlin 1937
  • Jürgen Hahn-Butry: Der Soldat - wie der neuzeitliche Soldat wurde und ist, Vlg Oehmigke, Berlin / Breslau, 1937
  • Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Die Mannschaft. Frontsoldaten erzählen vom Front-Alltag. in 4 Bänden, Wilhelm Limpert-Verlag, Berlin / Dresden ohne Jahr (um 1939)
  • Wilfred von Oven, Jürgen Hahn-Butry, Panzer am Balkan - Erlebnisbuch der Panzergruppe von Kleist, Vlg Limpert, Berlin, 1941
  • Jürgen Hahn-Butry: Der flandrische Fähndrich, Vlg Janke, Leipzig, 1944
  • Jürgen Hahn-Butry, Hans Joachim Köhler: Hannovers edles Warmblut, Siep-Vlg, Hamburg, 1949
  • Arthur-Heinz Lehmann, Jürgen Hahn-Butry: Das Glück dieser Erde, Siep-Vlg, Hamburg, 1949
  • Jürgen Hahn-Butry: unbequeme wahrheiten, Vlg Europäische Sicht, Hersel, 1967

[Bearbeiten] Literatur

  • Nicolaus Neumann, Jochen Maes, Der geplante Putsch. Die Rechte in der BRD - ihre Hintermänner und ihre Organisation. Konkret Buchverlag, Hamburg, 1971, S. 116
  • Frierich Carl Badendieck: Zum Tod Jürgen Hahn-Butrys, in: Akademische Blätter, 79. Jg. 1977, S. 27

[Bearbeiten] Weblinks