Florianikirche
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Als Florianikirche oder Rauchfangkehrerkirche wurde die Matzleinsdorfer Pfarrkirche St. Florian im Bezirk Margareten bezeichnet, die sich bis 1965 in der Mitte der Wiedner Hauptstraße befand und als ein Wiener Wahrzeichen galt.
Die Kirche wurde 1725 vollendet, 1820 wurde ein Sakristeigebäude angebaut, im Sommer 1965 erfolgte der Abriss aus verkehrstechnischen Gründen, ungeachtet einer Protestwelle mit 13000 Unterschriften. Die Tatsache, dass das barocke Gotteshaus in der Mitte der – an dieser Stelle allerdings erweiterten – Wiedner Hauptstraße stand, bildete zwar den besonderen urbanen Reiz des Bauwerks, hatte aber schon vor dem Zweiten Weltkrieg zu Überlegungen geführt, es den Rücksichten des zunehmenden Verkehrs zu opfern. Ab 1955 verstärkten sich diese Tendenzen, wobei Gemeinde Wien und katholische Kirche offenbar beide an der Beseitigung des „Verkehrshindernisses“ und der Errichtung einer neuen Kirche interessiert waren. 1961–63 wurde deshalb an der Ecke Wiedner Hauptststraße/Laurenzgasse eine neue Kirche nach Plänen des bekannten deutschen Kirchenarchitekten Rudolf Schwarz errichtet. Der Abriss der nun funktionslos gewordenen alten Pfarrkirche wurde auch mit der Errichtung einer Unterpflasterstraßenbahn begründet. Er erfolgte ab 30. August 1965 und erregte großes mediales Aufsehen. Die Unterpflasterstraßenbahn-Trasse in der Wiedner Hauptstraße wurde im Anschluss gebaut und wird an dieser Stelle von zwei Straßenbahnlinien sowie der Badnerbahn befahren. Ein als „Ersatz“ für das verschwundene Wahrzeichen vorgesehener Glockenturm in der Mitte der Wiedner Haupststraße blieb Ungebautes Wien.
Seit 2005 beherbergt die Kirche neben der Pfarre St. Florian auch die Jugendkirche Wien, ein Projekt der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, und wurde für deren Zwecke im Jahr 2007/08 baulich adaptiert (Heizung, Beleuchtung, Tonanlage, neuer Eingangsbereich zum rechten Seitenschiff).
[Bearbeiten] Literatur
- Steine Sprechen (Österr. Ges. f. Denkmal- und Ortsbildpflege); Sondernummer Okt 1965
- Klein Dieter, Kupf Martin, Schediwy Robert: Stadtbildverluste Wien (seit 1945), Wien 2004 ISBN 3-8258-7754-x
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 11′ 08" N, 16° 21′ 46" E