Elisabeth (Musical)
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Elisabeth ist ein Drama Musical von Michael Kunze (Libretto) und Sylvester Levay (Musik). Es wurde am 3. September 1992 im Theater an der Wien uraufgeführt. Es erzählt die Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth als Totentanz.
[Bearbeiten] Synopsis
[Bearbeiten] 1. Akt
Die Handlung beginnt hundert Jahre nach Kaiserin Elisabeths Tod im Reich der Toten und Träumer. Elisabeths Mörder Luigi Lucheni muss sich Nacht für Nacht vor einem unsichtbaren Richter für seine Tat rechtfertigen. Er erklärt, dass er keine Schuld hat, denn der Tod habe ihn dazu angestiftet und zwar aus Liebe. Er beschwört die versunkene Welt des Habsburgerreiches noch einmal herauf um seine Behauptung zu untermauern. Elisabeth tritt als 15-jähriges Mädchen auf, das lieber Zirkuskunststücke übt, anstatt mit ihrer Mutter Ludovika und ihrer Schwester Helene einen Verwandtenbesuch zu empfangen. Elisabeth stürzt und begegnet dabei zum ersten Mal dem Tod. Beide spüren eine starke gegenseitige Faszination. Auf einer Reise nach Bad Ischl verliebt sich Kaiser Franz-Joseph von Österreich in Elisabeth, anstatt, wie von den Müttern geplant in deren ältere Schwester Helene. Für Elisabeth beginnt mit der Hochzeit ein neues Leben. Sie wird von ihrer Schwiegermutter, Franz-Josephs Mutter, der Erzherzogin Sophie und deren Hofdamen ständig bewacht, erzogen und dressiert. Sie erkennt dass sie ihre Freiheit verloren hat und beschließt sich zur Wehr zu setzen. Der Tod begegnet ihr abermals indem er ihre erste Tochter Sophie mit sich nimmt. Als der langersehnte Thronfolger Rudolf geboren wird, verbessert sich Elisabeths Stellung am Hof nicht. Wie auch schon bei den anderen Kindern, übernimmt Sophie auch Rudolfs Erziehung. Elisabeth stellt Franz-Joseph ein Ultimatium: sie möchte über die Erziehung ihrer Kinder bestimmen, oder sie kehrt nicht mehr zu ihm zurück. Franz-Joseph kann ihre keine Bitte abschlagen und willigt ein.
[Bearbeiten] 2. Akt
Elisabeths Bemühen um die ungarische Sache resultiert im Ausgleich mit Ungarn und der Krönung Franz-Josephs und Elisabeths zum König und zur Königin von Ungarn. Elisabeth scheint auf dem Höhepunkt ihres Triumphes zu sein, doch sie weiß auch, wer hoch oben ist kann tief fallen. Der Tod findet in ihrem kleinen Sohn Rudolf, der sich oft einsam fühlt einen bereitwilligen Zuhörer. Erzherzogin Sophie hingegen sieht ihren Einfluss auf ihren Sohn schwinden und trachtet danach Elisabeths Einfluss auf ihn zu verringern, indem sie ihm eine Geliebte zuführen lässt. Als Elisabeth krank wird, tritt ihr der Tod in Gestalt eines Arztes gegenüber, und lässt sie wissen, dass ihr Mann ihr untreu war und sie mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hat. Er erreicht damit jedoch nicht, dass sie sich aus Verzweiflung ihm zuwendet, sie sieht die Möglichkeit sich von ihrem Mann zu befreien. Sie unternimmt ausgedehnte Reisen, dichtet, betreibt exzessiven Sport und Diäten. Währenddessen wächst ihr Sohn Rudolf zu einem erwachsenen Mann heran, der am Leben verzweifelt. Er ist unglücklich verheiratet, steckt politisch in der Sackgasse. Als er sie um Hilfe bittet, verweigert sie ihm diese. Er findet nur beim Tod Zuflucht, den er schon aus Kindertagen kennt. Nach Rudolfs Selbstmord wird Elisabeth von Schuldgefühlen geplagt. Sie sieht ein, dass sie in ihrer Selbstbefreiung einen Schritt zu weit gegangen ist. Auch mit Franz-Joseph verbindet sie nichts mehr. Sie hat bereits mit dem Leben abgeschlossen, als der Tod Lucheni die Feile überreicht, mit der er Elisabeth töten soll. Nach dem Attentat tritt der Tod an Elisabeth heran, gibt ihr den Todeskuss und führt sie in sein Reich.
[Bearbeiten] Szenen- und Liederfolge
[Bearbeiten] 1. Akt
· Prolog
· Wie du
· Schön, euch alle zu seh'n
· Kein Kommen ohne Gehen (Útvesztő minden út) – nur in der ungarischen Produktion ab 1996
· Rondo von Liebe und Tod - Ai To Shi No Rondo in den japanischen Versionen von Takarazuka und Toho seit 1996 enthalten. Die Melodie ist mit der des ungarischen Liedes Útvesztő minden út identisch, allerdings gibt es Unterschiede im Text und in der Interpretation.
· Wie du (Reprise) – in der Urauffühungsfassung, in der ungarischen und der schwedischen Version. Für der holländische Fassung wurde dieser Teil in das Lied „Schwarzer Prinz“ (Textänderung) umgeschrieben und in den nachfolgenden Produktionen in dieser Fassung beibehalten.
· Jedem gibt er das Seine
· So wie man plant und denkt...
· Nichts ist schwer
· Alle Fragen sind gestellt
· Sie passt nicht
· Der letzte Tanz
· Eine Kaiserin muss glänzen
· Ich gehör nur mir
· Stationen einer Ehe
· Die Schatten werden länger
· Die fröhliche Apokalypse
· Kind oder nicht – zum ersten Mal in der deutschen Produkion 2001, wurde in die Nachfolgeproduktionen aufgenommen.
· Elisabeth, mach auf mein Engel
· Milch
· Schönheitspflege
· Ich will dir nur sagen/ Ich gehör nur mir (Reprise)
[Bearbeiten] 2. Akt
· Kitsch (Kitsch)
· Éljen – nicht in den Stage Entertainment-Produktionen (Scheveningen, Essen und Stuttgart)
· Wenn ich tanzen will – für die deutsche Produktion 2001 geschrieben, wurde in die meisten Nachfolgeproduktionen übernommen.
· Mama, wo bist du?
· Sie ist verrückt
· Nichts, nichts, gar nichts – in der Uraufführung nur eine Strophe mit Tanzsequenz, wurde jedoch bald darauf umgeschrieben. Die sogenannte Irrenhausballade wurde in allen Produktionen übernommen, jedoch oft an verschienen Stellen des 2. Aktes eingefügt.
· Wir oder sie
· Nur kein Genieren
· Die letzte Chance
· Zwischen Traum und Wirklichkeit – nur während der ersten Spielzeit der japanischen Toho-Produktion 2000. Auf der Stuttgarter Cast CD ist eine deutsche Version des Liedes zu hören.
· Bellaria – Wurde erstmals in die ungarische und die japanische Erstauffühung eingefügt (beide 1996)und in die nachfolgenden Produktionen übernommen.
· Rastlose Jahre
· Jagd – Nur in der Urauffühungsfassung, der ungarischen und der schwedischen Produktion.
· Die Schatten werden länger
· Verschwörung – nur in den Stage Entertainment-Versionen (Scheveningen, Essen, Stuttgart), sowie Ungarn und Japan
· Wie du (Reprise) – nicht in den japanischen Takarazuka-Produktionen
· Hass – nicht in den japanischen Takarazuka-Produktionen
· Wenn ich dein Spiegel wär
· Mayerling-Walzer
· Rudolf, wo bist du?
· Mein neues Sortiment
· Boote in der Nacht
· Am Deck der sinkenden Welt
· Der Schleier fällt
[Bearbeiten] Übersicht – Produktionsgeschichte:
[Bearbeiten] Urfassung: Theater an der Wien
- 3. September 1992 – 25. März 1998
Elisabeth – Pia Douwes
Tod – Uwe Kröger
Franz-Joseph – Viktor Gernot
Lucheni – Ethan Freeman
Regie: Harry Kupfer
[Bearbeiten] Produktionen der Takarazuka Revue (Japan)
- 1996 - Yukigumi (Snow Troupe) Tod - Ichiro Maki, Elisabeth - Hanafusa Mari
- 1997 - Hoshigumi (Star Troupe) Tod - Asaji Saki, Elisabeth - Shiraki Ayaka
- 1999 - Soragumi (Cosmos Troupe) Tod - Shizuki Asato, Elisabeth - Hanafusa Mari
- 2002 - Hanagumi (Flower Troupe) Tod - Haruno Sumire, Elisabeth - Oototi Rei
- 2005 - Tsukigumi (Moon Troupe) Tod - Ayaki Nao, Elisabeth - Sena Jun
- 2007 - Yukigumi (Snow Troupe) Revival: Natsuki Mizu, Elisabeth – Yuri Shirahane
Regie - Koike Shuichiro
In dieser Fassung werden alle Rollen des Stückes von Frauen verkörpert. Das Stück wurde speziell für die Bedürfnisse der Takarazuka Revue Company adaptiert. Da es hier vor allem darum geht Frauen in Männerrollen zu zeigen wurden die männlichen Rollen des Stückes erweitert (vor allem Tod, Franz-Joseph und Rudolf) dafür wurde Elisabeths Rolle verkleinert (Teile der „Irrenhausballade“ und „Zwei Boote“ wurden gestrichen, die Reprise von „Wie du“ entfiel ganz) Kontroversielle Inhalte und politische Anspielungen wurden verharmlost und teilweise durch „hübschere“ Themen ersetzt. Es wird auch großer Wert auf aufwendige Kostüme und Bühnenbild gelegt. Somit entsteht eine optisch durchaus sehenswertes Spektakel, das jedoch mit der Grundidee dieses Musicals nicht mehr viel gemein hat.
[Bearbeiten] Ungarn
- Premiere (Szeged – Dóm tér): 17. August 1996
- Danach: Budapesti Operettszínház: Oktober 1996 – Jänner 2005
- Nagyszínház Miskolc Herbst 1999 – April 2001
Elisabeth – Kata Janza/ Mónika Sáfár (alternierend)
Tod: Tamás Mester
Franz-Joseph: Sándor Sasvári
Lucheni: Tamás Földes
Regie: Miklos Gábor Kerenyi
- Wiederaufnahme: Budapesti Operettszínház) 7. Juli 2007 (läuft noch)
Elisabeth - Kata Janza
Tod - Szilveszter P. Szabó
Franz Joseph - Zoltán Bereczki
Lucheni - Tamás Földes
Regie - Miklós Gábor Kerenyi
Bei der ungarischen Version handelt es sich um die bisher am längsten beinah durchgehend laufende Produktion des Musicals. Auch hier kommt dem Tod eine größere Rolle zu als in anderen Inszenierungen. Seine Allgegenwart wird besonders hervorgehoben. Viele der Darsteller aus der Premierenbesetzung von 1996 spielen ihre Rollen bis heute.
[Bearbeiten] Värmlandsopera Karlstad (Schweden)
- 30. September 1999 – 9. Jänner 2000
Elisabeth - Cecilie Nerfont Thorgersen
Der Tod - Patrik Martinsson
Franz-Josef - Björn Eduard
Luigi Lucheni - Christer Nerfont
Regie – Ronny Danielsson
Die Szenen- und Liederfolge wurde hier aus der Wiener Urfassung beibehalten, jedoch wurde die Inszenierung speziell auf die sehr kleine Bühne der Värmlandsopera zugeschnitten. Das Resultat war eine beinah kammerspielartige Fassung.
[Bearbeiten] Cirkusteater Scheveningen (Niederlande)
- 21. November 1999 – 22. Juli 2001
Elisabeth - Pia Douwes
Der Tod - Stanley Burleson
Franz-Josef, - Jeroen Phaff
Regie – Eddy Habbema
In den Niederlanden wurde „Elisabeth“ als großes Unterhaltungsmusical von Stage Entertainment produziert. Politische Bezüge sowie die Verfallsthematik bekamen weniger Gewicht. Hier wird vor allem die Dreiecksgeschichte zwischen Franz-Joseph, Elisabeth und Tod herausgestrichen und das romantische Potential des Stoffes betont.
[Bearbeiten] Toho Company Tokio (Japan)
- Premiere 6. Juni 2000
Weitere Vorstellungsserien fanden 2001, 2004 und 2005 statt
Elisabeth – Maki Ichiro
Der Tod - Yuichiro Yamaguchi
Franz-Josef - Soma Suzuki
Luigi Lucheni - Masahiro Takashima
Koike Shichiro, der „Elisabeth“ bereits in Takarazuka inszenierte, brachte am Nationaltheater von Tokio eine vollkommen gegensätzliche Fassung des Stückes auf die Bühne. Hier wurden die Rollen wieder von Frauen und Männern verkörpert. Maki Ichiro, die in der Takarazuka-Erstaufführung den Tod verkörperte, spielte hier die Elisabeth. Die Stimmung der Inszenierung ist düster, das Bühnenbild abstrakt. Es flossen Einflüsse aus allen bisherigen Produktionen in diese Fassung ein, wodurch dies wahrscheinlich die längste Bühnenfassung von Elisabeth darstellt. Die Toho Company brachte unter der Regie von Koike Shuichiro auch die folgenden Kunze/ Levay Stücke „Mozart!“ und „Rebecca“ auf die Bühne sowie die Uraufführung von „Marie Antoinette“.
[Bearbeiten] Deutschland
- Essen – Colosseum Theater: 22. März 2001 - 29. Juni 2003
Elisabeth – Pia Douwes
Tod – Uwe Kröger
Franz-Joseph - Michael Lewis
Lucheni – Carsten Lepper
Regie: Eddy Habbema
- Stuttgart – Apollo Theater Stuttgart: 6. März 2005 – 17. September 2006
Elisabeth – Maike Boerdam-Strobel
Tod - Olegg Vynnyk
Franz-Joseph – Ivar Helgason
Lucheni – Carsten Lepper
Regie - Eddy Habbema
- Berlin: Theater des Westens: 20. April – 9. August 2008 (gefolgt von einer Tournee durch Deutschland und die Schweiz)
Elisabeth - Pia Douwes
Tod – Uwe Kröger
Franz-Joseph – Markus Pol
Lucheni – Bruno Grassini
Regie – Harry Kupfer
Während die Essener und die Stuttgarter Produktion bis auf einige Punkte mit der vorhergehenden niederländischen Inszenierung identisch sind, orientiert sich die Inszenierung der Tourneeproduktion an der Wiener Julibäumsfassung.
[Bearbeiten] Wien: Wiederaufnahme bzw. Jubiläumsfassung
- Theater an der Wien: 3. Oktober 2003 - 4. Dezember 2005
Elisabeth – Maya Hakvoort
Tod – Máté Kamarás
Franz-Joseph – André Bauer
Lucheni – Serkan Kaya
Regie – Harry Kupfer
Für die Jubiläumsfassung wurden Elemente aus späteren Fassungen, vor allem aus der Deutschen, sowie das neue Lied „Wenn ich tanzen will“ in die Urfassung übernommen. Die Jubiläumsfassung bildet die Grundlage, für die meisten späteren Inszenierungen.
[Bearbeiten] Turun Kaupunginteatteri – Stadttheater Turku (Finnland)
- 23. September 2005 - 30. Dezember 2006
Elisabeth - Thérèse Karlsson
Der Tod - Mika Kujala
Kaiser Franz-Joseph - Tomi Metsäketo
Luigi Lucheni - Ilkka Hämäläinen
Regie – Katariina Lathi
Die finnische Inszenierung orientierte sich stark an der Wiener Jubiläumsfassung, sie szenisch an die Voraussetzungen des Turkuer Stadttheaters angepasst wurde.
[Bearbeiten] Thuner Seespiele (Schweiz)
- 19. Juli 2006 - 30. August 2006
Elisabeth – Willemijn Verkaik
Der Tod - Christoph Goetten
Kaiser Franz-Josef - Jan-Martin Mächler
Luigi Lucheni - Sergio-Maurice Vaglio
Regie – Ueli Bichsel
In Thun wurde Elisabeth als Freilichtaufführung auf die Thuner Seebühne gebracht. Bühnenbild und Kostüme waren weitaus abstrakter gestaltet, als in anderen Inszenierungen. Die Szenen- und Liederfolge beruht auf der Wiener Jubiläumsfassung.
[Bearbeiten] DVDs
Die einzige offizielle deutschsprachige DVD wurde im Dezember 2005 anlässlich der Derniére der Wiener Inszenierung in limitierter Auflage produziert. Es spielen: Maya Hakvoort (Elisabeth), Máté Kamarás (Der Tod), Serkan Kaya (Lucheni), André Bauer (Kaiser Franz Joseph), Fritz Schmid (Kronprinz Rudolf) und Else Ludwig (Erzherzogin Sophie). Seit 16. November 2006 gibt es auch eine Sammler-Edition mit einer Zusatz-DVD, welche eine 22minütige Dokumentation sowie Fotos enthält.[1] Außerdem ist eine 3-DVD Version mit der selben Besetzung erschienen. Des Weiteren existieren verschiedene Aufnahmen der Takarazuka-Versionen.
[Bearbeiten] Bücher
Im Oktober 2007 erschien ein Fachbuch mit dem Titel "Aus der ,Schwarzen Möwe' wird ,Elisabeth' - Entstehung und Inszenierungsgeschichte des Musicals über die Kaiserin von Österreich". Das Buch fußt auf einer Diplomarbeit der Autorin, die 2003 im Fach Theaterwissenschaft an der Universität Wien veröffentlicht wurde. Das Buch befasst sich auf mehr als 200 Seiten (inkl. internationaler Produktionsfotos) mit der Entstehung des Musicals und der unterschiedlicher Inszenierungen (von Wien bis Essen). Titel: "Aus der ,Schwarzen Möwe' wird ,Elisabeth' - Entstehung und Inszenierungsgeschichte des Musicals über die Kaiserin von Österreich". Autorin: Birgit Rommel Verlag: Diplomica Verlag, Hamburg, 2007
[Bearbeiten] Bilder
Bilder von der Stuttgarter Besetzung: