Eisarsch-Regatta
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Die Eisarsch-Regatta ist eine norddeutsche Segelveranstaltung, die seit 1969 von der Eisarschgilde des 1898 gegründeten Lübecker Yacht-Clubs auf dem seit dem Mittelalter gestauten Fluss Wakenitz in der Hansestadt Lübeck (Schleswig-Holstein) ausgetragen wird. Als Teilnehmer zugelassen werden ausschließlich Männer mit einem Mindestalter von 25 Jahren.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Winter-Regatta findet jeweils am ersten Sonnabend im Dezember statt. Gesegelt wird in Einhandjollen für Kinder und Jugendliche, den Optimisten. Als größte Herausforderung nennen die erwachsenen Teilnehmer das Einsteigen in die Jollen. Nicht selten gehen sie dabei im winterlich-kalten Flusswasser baden – daher die Bezeichnung für die Regatta.
Starten dürfen nur Männer über 25 Jahre. Sie werden vor dem Start einschließlich Garderobe gewogen, können jedoch auch in für den Winter ungeeigneter Bekleidung wie einer Badehose vor den Wiegewart treten. Das Startgeld kostet 20 Cent je Kilogramm. Zu gewinnen sind rosarote Kunststoff-Abgüsse eines Kinderpopos auf Mahagoniplatte. Der Eisarsch geht an den schnellsten Teilnehmer, der Eisarsch-Pokal an den besten auswärtigen Segler sowie der Team-Arsch an die beste Mannschaft.[1]
Gesegelt wird auf einem Dreieckskurs zwischen Falkendamm, dem Gelände des Lübecker Yacht-Clubs an der Roeckstraße und der Moltkebrücke. An der Regatta nehmen Segler aus dem gesamten norddeutschen Raum teil. Zur 37. Regatta im Dezember 2005 waren 176 Segler gemeldet, 136 wurden gewertet.[2]
Der in den Regatta-Statuten vorgesehene Ausschluss von Frauen von einer Teilnahme führte auch zur Kritik. Die Klage einer Seglerin, die sich in den 1980er-Jahren vor Gericht die Teilnahme zu erstreiten versuchte, wurde abgewiesen. Als Begründung, warum Frauen auch in Zukunft ausgeschlossen bleiben sollen, sagte der Organisationsleiter Günter Arndt vom Lübecker Yacht-Club 2003 dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“: „Wenn wir auch Frauen zulassen würden, hätten wir vermutlich schnell mehr Teilnehmer, als wir organisatorisch bewältigen können.“[3]
Die Regatta konnte bislang fünf Mal nicht ausgetragen werden, weil die Wakenitz zugefroren war. Darüber hinaus fiel die Regatta 1977 wegen Flaute aus. Während der 39. Eisarsch-Regatta am 1. Dezember 2007 bei Windstärke 6 und einer Wassertemperatur von neun Grad kenterten 25 von 110 Teilnehmern. Sieger war zum zweiten Mal nach 2001 Bernhard Krüger vom Seglerverein Trave, der 1983 als 15-Jähriger Deutscher Meister im Optimisten geworden und 2007 Vizeweltmeister in der Klasse Platu 25 war. [4]
[Bearbeiten] Weitere Eisarsch-Regatten
Der Begriff Eisarsch-Regatta wurde inzwischen von anderen Seglervereinen für winterliche Segelveranstaltungen übernommen. In Kiel veranstalten der Segelverein Schwentinemünde und die Schwentine-Fahrten-Segler seit 1991 Regatten in Optimisten unter diesem Namen in der Schwentinemündung. Die Segelkameradschaft Buchholz in der Nordheide richtete am 3. Dezember 2005 ihre zweite Eisarsch-Regatta auf dem Buchholzer Stadtteich aus. Nach dem Lübecker Vorbild finden in Österreich auf dem Attersee bei Nußdorf seit 2001 Eisarsch-Regatten statt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Onlineauftritt des Lübecker Yacht-Clubs von 1898: Siehe unter „Regatten“
- eisarsch.at - Eisarsch-Regatta auf dem Attersee in Österreich
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Bericht vom 28. November 2005 auf luebecknews.de: 37. Eisarsch-Regatta auf der Wakenitz am 3. Dezember
- ↑ Bericht vom 6. Dezember 2005 auf luebecknews.de: Sven-Erik Horsch gewinnt Eisarsch-Regatta
- ↑ Bericht vom 4. Dezember 2003 auf Spiegel-Online: „Lübecker ‚Eisarschregatta‘ – Wo ein Mann noch ein Mann sein kann“
- ↑ Sabine Latzel: Norddeutsch-frisch: Regatta mit Abbaden, Lübecker Nachrichten, 2./3. Dezember, S. 30
