Dagmar Hase
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Dagmar Hase (* 22. Dezember 1969 in Quedlinburg) ist eine deutsche Schwimmerin und bis heute der einzige Schwimmolympiasieger des wiedervereinigten Deutschlands.
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[Bearbeiten] Karriere
Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona konnte Dagmar Hase über 400 m Freistil die Titelverteidigerin und Top-Favoritin Janet Evans aus den USA schlagen. Im gleichen Jahr wurde sie als Magdeburgerin des Jahres 1992 ausgezeichnet.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 von Atlanta belegte Hase über die gleiche Strecke den zweiten Rang. Zwei weitere Silbermedaillen gewann Hase über 400-Meter-Freistil und der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Zudem gewann sie über die 200-Meter-Freistil eine Bronzemedaille.
Die gemessen an ihren olympischen Medaillen weitaus erfolgreichere, aber in ihrem Charisma doch weit hinter marketinggeförderten Schwimmerinnen wie Franziska van Almsick oder Sandra Völker zurückstehende Hase erreichte ausgerechnet durch ein Fernsehinterview einen großen Bekanntheitsgrad, in welchem sie unter Tränen die unfaire Behandlung ihrer Schwimmkollegin und Freundin Astrid Strauß durch einige der deutschen Sportfunktionäre anprangerte.
1994 sorgte Dagmar Hase erneut für Schlagzeilen, als sie 1994 bei den Schwimmweltmeisterschaften in Rom ihren Startplatz über die 200-Meter-Freistil-Strecke an ihre Team-Kameradin Franziska van Almsick abtrat. Die Berlinerin - als deutsche Goldmedaillenhoffnung über diese Strecke gestartet- hatte sich im Vorlauf verpokert und mit der neuntbesten Zeit das Finale um einen Platz verpasst. Durch Hases uneigennützige Geste konnte van Almsick doch noch starten - und gewann die Goldmedaille mit neuer Weltrekordzeit. Dagmar Hase jedoch stieg zur tragischen Figur der Welttitelkämpfe auf, als sie auf ihrer Hausstrecke über die 400-Meter-Freistil ebenfalls einen neunten Platz belegte. Die qualifizierte Teamkollegin Jana Henke verzichtete nicht zugunsten der Olympiasiegerin und nahm ihr Startrecht selbst wahr. Dagmar Hase war somit bei der Entscheidung auf ihrer Spezialstrecke zum Zusehen verdammt. Als Anerkennung für ihre selbstlose Haltung bekam Dagmar Hase vom Deutschen Schwimm-Verband eine Urlaubsreise geschenkt.[1] [2] [3]
Dagmar Hase trat 1998 vom aktiven Schwimmsport zurück. Sie ist heute Nachwuchstrainerin beim SC Magdeburg, für den sie früher startete.
[Bearbeiten] Erfolge
[Bearbeiten] Erfolge bei Olympischen Spielen
1992
- 1 x Gold: 400 m Freistil
- 2 x Silber: 200 m Rücken; 4x100 m Lagen
1996
- 3 x Silber: 400 m Freistil; 800 m Freistil; 4x200 m Freistil
- 1 x Bronze: 200 m Freistil
[Bearbeiten] Erfolge bei Weltmeisterschaften
1991
- 1 x Gold: 4x200 m Freistil
- 1 x Silber: 200 m Rücken
1994
- 1 x Silber: 4x200 m Freistil
- 1 x Bronze: 4x100 m Freistil
1998
- 1 x Gold: 4x200 m Freistil
- 1 x Silber: 200 m Rücken
- 1 x Bronze: 400 m Freistil
[Bearbeiten] Erfolge bei Europameisterschaften
1989
- 1 x Gold: 200 m Rücken (für die DDR)
1991
- 3 x Silber: 4x100 m Freistil; 4x200 m Freistil; 4x100 m Lagen
- 2 x Bronze: 100 m Rücken; 200 m Rücken
1993
- 2 x Gold: 400 m Freistil; 4x200 m Freistil
1995
- 1 x Gold: 4x200 m Freistil
- 1 x Silber: 200 m Rücken
1997
- 2 x Gold: 400 m Freistil; 4x200 m Freistil
[Bearbeiten] Inhaberin folgender Rekorde
(Stand: 20. August 2006)
Deutscher Rekord | |||||
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200 m Rücken | 2:09,46 min | 31. Juli 1992 | Barcelona |
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0907/none/0036/index.html
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0908/sport/0072/index.html
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1994/0909/sport/0097/index.html
1970: Andrea Gyarmati | 1974: Ulrike Richter | 1977: Birgit Treiber | 1981: Cornelia Polit | 1983: Cornelia Sirch | 1985: Cornelia Sirch | 1987: Cornelia Sirch | 1989: Dagmar Hase | 1991: Krisztina Egerszegi | 1993: Krisztina Egerszegi | 1995: Krisztina Egerszegi | 1997: Cathleen Rund | 1999: Roxana Mărăcineanu | 2000: Nina Schiwanewskaja | 2002: Stanislawa Komarowa | 2004: Stanislawa Komarowa | 2006: Esther Baron | 2008: Laure Manaudou
1927: Marie Braun | 1931: Marie Braun | 1934: Hendrika Mastenbroek | 1938: Ragnhild Hveger | 1947: Karen Harup | 1950: Grete Andersen | 1954: Agata Sebö | 1958: Jans Koster | 1962: Adrie Lasterie | 1966: Claude Mandonnaud | 1970: Elke Sehmisch | 1974: Angela Franke | 1977: Petra Thümer | 1981: Ines Diers | 1983: Astrid Strauß | 1985: Astrid Strauß | 1987: Heike Friedrich | 1989: Anke Möhring | 1991: Irene Dalby | 1993: Dagmar Hase | 1995: Franziska van Almsick | 1997: Dagmar Hase | 1999: Camelia Potec | 2000: Jana Klotschkowa | 2002: Jana Klotschkowa | 2004: Laure Manaudou | 2006: Laure Manaudou | 2008: Federica Pellegrini
1924: Martha Norelius | 1928: Martha Norelius | 1932: Helene Madison | 1936: Hendrika Mastenbroek | 1948: Ann Curtis | 1952: Valéria Gyenge | 1956: Lorraine Crapp | 1960: Christina von Saltza | 1964: Virginia Duenkel | 1968: Debbie Meyer | 1972: Shane Gould | 1976: Petra Thümer | 1980: Ines Diers | 1984: Tiffany Cohen | 1988: Janet Evans | 1992: Dagmar Hase | 1996: Michelle Smith | 2000: Brooke Bennett | 2004: Laure Manaudou
Liste der Olympiasieger im Schwimmen
Personendaten | |
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NAME | Hase, Dagmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schwimmerin |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1969 |
GEBURTSORT | Quedlinburg |