Awarische Sprache (Kaukasus)
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Awarisch (авар мацI [awar maʦʼː]) | ||
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Gesprochen in |
Dagestan (Russische Föderation), Aserbaidschan, Türkei | |
Sprecher | über 600.000 | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache von | Dagestan (neben anderen Sprachen) | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: |
av |
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ISO 639-2: | (B) ava | (T) |
SIL/ISO 639-3: |
Die awarische Sprache Dagestans (Eigenbezeichnung авар мацI [awar maʦʼː], auch магIарул мацI [maʕarul maʦʼː]) ist nicht mit dem Awarischen des mittelalterlichen Steppenvolkes verwandt.
Sie gehört mit den andischen und didoischen Sprachen zur awaro-ando-didoischen Untergruppe innerhalb der dagestanischen Sprachgruppe, die wiederum eine Untergruppe der (nordostkaukasischen) nacho-dagestanischen Sprachfamilie ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Awarisch ist heute unter der Bezeichnung болмацI [bolmaʦʼː] („Volkssprache“) eine wichtige Verkehrssprache im Kaukasus und Amtssprache in der autonomen Republik Dagestan (Russische Föderation). Sie wird von mehr als 600.000 Menschen (Awaren) in Dagestan, Aserbaidschan und von einer kleinen Gruppe (ca. 10.000 Menschen) in der Türkei gesprochen.
Awarisch weist mit einer nördlichen und einer südlichen zwei Hauptdialektgruppen auf. Einige Dialekte werden von Linguisten als eigene Sprachen angesehen.
[Bearbeiten] Alphabete
Seit dem 15. Jahrhundert wurde das Awarische verschriftlicht, zunächst mit dem georgischen Alphabet. Unter persischem Einfluss übernahm man im 17. Jahrhundert das arabische Alphabet und die Awaren begannen, sich des Persischen zu bedienen. Als jedoch russische Missionare im späten 18. Jahrhundert ein modifiziertes kyrillisches Alphabet einführten, wurde das Awarische wieder als Schrift- und Verkehrssprache benutzt. 1930 wurde das lateinisch-basierte Einheitliche Alphabet für die Schreibung des modernen Awarisch angewandt, das aber schon 1937 dem heutigen kyrillischen weichen musste.
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR 1988/91 gingen Teile der awarischsprechenden Bevölkerung dazu über, im Zuge einer Re-Islamisierung das arabische Alphabet wieder einzuführen. Entsprechende Bemühungen wurden jedoch nach 1991 zugunsten des kyrillischen aufgegeben.
Das kyrillische Alphabet gibt die zahlreichen Konsonanten des Awarischen häufig durch zwei Buchstaben wieder (Digraphe), wobei auch die páločka (пaлoчкa = „Stäbchen“), d. h. der Buchstabe I, der auch in anderen kaukasischen Alphabeten vorkommt, zur Anwendung kommt.
[Bearbeiten] Literatur
Es gibt eine relativ große awarische Literatur. Der bekannteste Schriftsteller der neueren Zeit ist wahrscheinlich Rassul Gamsatow (Расул XIaмзaтoв). Der Dichter Mahmud (MaxIмуд) aus Qahabroso (XъaxIaбpoсo) gilt als genialer Dichter der vorrevolutionären Zeit.
[Bearbeiten] Textprobe
“Меседил цIудул” кваркьиялда гъоркь
Араб соналъго гIадин исанаги цебеккунго лъазабун букIана 2001 соналда газетазда рахъарал ва радио-телевидениялдасан кьурал журналистазул лъикIаздасан лъикIал хIалтIабазул “Меседил цIум” конкурс. Араб рузман къоялда гьаруна гьеб конкурсалъул хIасилал. Цересел соназда гьеб конкурсалда цIар букIана “Меседил хIули”. Гьанже, журналистазул цолъиялъул цевехъан цIияв вищун хадуса, гьеб тIобитIулеб буго “Меседилаб цIум” абураб цIаралда гъоркь . Гьеб къоялдехун лъугIизабуна журналистазе хIухьбахъизе, дандчIвазе ва цогидалъе квегIенаб “Меседил цIум” пресс-клубги. [...]
(aus der Zeitung Haqiqat auf www.dagpravda.ru, 02. August 2002)
[Bearbeiten] Bibliographie
- Charachidzé, Georges (1981): Grammaire de la langue avar (langue du Caucase Nord-Est). Saint Sulpice de Favières: Éditions Jean Favard.