Zyklon (Rakete)

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Zyklon-3 startet den Meteor-3-Wettersatelliten (Plessezk, 15. August 1991)

Zyklon [ʦɪkˈlɔn] auch Tsiklon, Tsyklon (russisch Циклон für Zyklone; englisch Cyclone, Tsyklon) ist ein russischer Raketentyp, der auf der R-36-Interkontinentalrakete basiert. Hergestellt wird er bei KB Juschnoje/PO Juschmash in Dnepropetrowsk/Ukraine. Die überwiegende Mehrzahl der Nutzlasten waren und sind von militärischer Art. Dabei wurden anfangs verschiedene orbitale Gefechtsköpfe (FOBS) erprobt, später auch Aufklärungssatelliten in Umlaufbahnen gebracht, unter anderem Radaraufklärungssatelliten vom Typ US-A mit nuklearen Reaktoren als Energiequelle.

Die Entwicklung der zweistufigen Zyklon-2A (NATO-Codename SL-11, GRAU-Index 11K67) begann 1961 in der Sowjetunion. Von 1967 bis 1969 gab es 8 Startversuche von Baikonur, davon waren 6 erfolgreich. Die Nutzlast in einen niedrigen Erdorbit in 185 km Höhe bei einer Inklination von 52° betrug ca. 3.000 kg.

Ungefähr zur gleichen Zeit wurde auch die zweistufige Zyklon-2M (heute einfach Zyklon-2 genannt, GRAU-Index 11K69) entwickelt, die auch heute noch im Einsatz ist. Die Nutzlast beträgt 2820 kg für einen 200-km-Orbit bei einer Inklination von 65°. Als Treibstoff wird UDMH und Distickstofftetroxid verwendet. Der erste Start fand 1969 in Baikonur statt. Zyklon-2 wird nur in Baikonur gestartet und wurde bisher ausschließlich für militärische Nutzlasten eingesetzt. Seit 1988 waren die einzigen Nutzlasten ELINT-Aufklärungssatelliten vom Typ US-P bzw. US-PU.

Die dreistufige, etwas stärkere Zyklon-3 (NATO-Code SL-14, GRAU-Index 11K68) wurde in den 1970ern entwickelt und hat eine Nutzlast von 4100 kg in einen 200-km-Orbit, es wird derselbe Treibstoff wie bei der Zyklon-2 verwendet. Der erste Start fand 1977 in Plessezk statt, die Rakete ist bis heute im Einsatz und wird nur in Plessezk gestartet.

Eine verbesserte Version ist als Zyklon-4 geplant, die ab 2007 vom brasilianischen Startplatz Alcantara leichte Satelliten in geostationäre Transferorbits starten soll. Die Kosten für den Bau der entsprechenden Startanlagen in Alcantara werden mit 180 Millionen US-Dollar beziffert.