Westfälische Dialekte
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Im westfälischen Dialekt werden vier Mundartgruppen unterschieden: das Münsterländer Platt, Ostwestfälisch (zu dem auch das Osnabrückische gehört), Sauerländer Platt und das Westmünsterländische; aber auch das Twents, das Grafschafter Platt, das Westerwoldinger Platt in den Niederlanden und das Emsländer Platt werden hierzu gezählt.
Folgende Merkmale sind kennzeichnend für das Westfälische:
- Unterscheidung des alten langen a wie in Rot (Rat) vom später gedehnten a wie in Sake (Sache);
- Diphthongierung der alten Kurzvokale in offener Silbe ("Westfälische Brechung") wie in iäten (essen), wieten (wissen), iems (Ems), uapen (offen), Fuegel (Vogel). In einigen Gegenden werden auch die Langvokale – wie übrigens auch im Ostfälischen – diphthongiert. Triphthonge kommen vor;
- Die Wörter küern (reden, sprechen) und Rüe (Hund).
Das Westfälische hat zahlreiche altertümliche grammatische Formen und Aussprachegewohnheiten bewahrt.
In der verschriftlichten Form gibt es keine normierten Rechtschreibregeln; geschrieben wird meist nach phonetischen Gesichtspunkten. Für das Münsterländische und für das Ostwestfälische im Ravensberger Land gibt es jedoch ausgearbeitete Schreibweisen.
Der Wortschatz des Westfälischen wird im Westfälischen Wörterbuch (Westfälisch in Nordrhein-Westfalen) und im Niedersächsischen Wörterbuch (Westfälisch in Niedersachsen) beschrieben.
Der ISO 639-3-Kode für Westfälisch ist wep.
[Bearbeiten] Literatur
- Hermann Niebaum: Geschichte und Gliederung der sprachlichen Systeme in Westfalen. In: Der Raum Westfalen VI,1. Münster, 1989. S. 5-31. ISBN 3-402-05554-6
- Jan Goossens: Sprache. In: Westfälische Geschichte Bd. 1 (Von den Anfängen bis zum Ende des alten Reiches). 1. Aufl. Düsseldorf, 1983. S. 56-80. ISBN 3-590-34211-0