Santiago Calatrava
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Santiago Pevsner Calatrava Valls, kurz Santiago Calatrava, (* 28. Juli 1951 in Valencia) ist ein spanischer Architekt und Bauingenieur.
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[Bearbeiten] Leben
Santiago Calatrava Valls, einem spanischen Adelsgeschlecht entstammend, absolvierte die Schule und das Gymnasium in seiner Heimatstadt. Danach studierte er von 1969 bis 1973 Architektur ebenfalls in Valencia an der Escuela Technica Superior de Arquitectura mit einem Nachdiplomstudium in Urbanistik und anschließend von 1975 bis 1979 Bauingenieurwesen an der ETH Zürich. 1981 promovierte Calatrava mit dem Thema „Zur Faltbarkeit von Fachwerken“ an der ETH Zürich bei Professor Kramel.
1980 eröffnete er in Zürich sein Büro. Ein zweites Büro wurde 1989 in Paris eröffnet. Später folgte ein weiteres in Valencia.
[Bearbeiten] Architekturansatz
Aufgrund seiner ingenieurtechnischen Kenntnisse spezialisierte sich Calatrava auf die Konstruktion von Brücken. In der Kombination seines Ingenieurwissens mit einem funktionalen, organisch-futuristischen Designansatz projektiert Calatrava immer wieder technisch spektakuläre Bauwerke. Die meisten seiner Bauten fallen durch die skulpturale Wirkung ihres Tragwerks auf. Oftmals werden Parallelen zu natürlichen Strukturen (Blattwerk, Skelette oder Flügeln) gezogen. Die elegante Formsprache, die sich durch seine Arbeit zieht, macht seine Werke sofort wiedererkennbar. Eben dieser Gestaltungsgrundsatz wird von Kritikern bemängelt, da die Bauaufgabe nicht ablesbar ist und sich die Funktion des Baus nicht immer auf den ersten Blick erschließt. Beim breiten Publikum sind seine Bauwerke jedoch im Allgemeinen beliebt.
Oft zeichnet Santiago Calatrava erste Vorentwürfe seiner Bauwerke in stilisierter Form von Tieren als grobe Skizzen, diese vereinfacht er mehr und mehr, bis ein grober Entwurf des Bauwerks erkennbar ist. Diese Skizzen werden meist auch veröffentlicht.
[Bearbeiten] Werke
- Bahnhof Stadelhofen, Zürich, (1983–1990)
- Brücke Bac de Roda, Barcelona, (1984)
- Dachkonstruktion der Kantonsschule Wohlen, Wohlen AG (1984-1988)
- Bahnhof Luzern, Luzern, (1984–1989)
- Alamillo-Brücke über den Guadalquivir, Sevilla, (1987–1992)
- Lusitania-Brücke über den Guadiana, Mérida, (1988–1991)
- Fernmeldeturm auf dem Montjuic (Torre Telefónica), Barcelona, (1989–1992)
- Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV, Lyon, (1989–1994)
- Metrostation Alameda, Valencia, (1991–1996)
- Runder Gewerbebau in Suhr, Schweiz (Ecke Gränicherstrasse/Bernstrasse-West)
- Flughafen Loiu, Bilbao, (1990–2000)
- Ciudad de les Arts i les Ciències - C.A.C. (Stadt der Künste und der Wissenschaften), Valencia, (1991–2006), bestehend aus
- Palau de les Arts Reina Sofia, Opern- und Konzerthaus (eröffnet im Herbst 2006)
- L'Hemisfèric, IMAX-Kino, Planetarium und Laserium
- L'Umbracle, Parkhaus und Zugangsbereich zur C.A.C.
- Museo de las Ciencias Príncipe Felipe (Wissenschaftsmuseum)
- Das auch zur C.A.C. gehörende L'Oceanogràfic wurde von Felix Candela geplant.
- Fußgängerbrücke Zubizuri über die Ría de Bilbao, Bilbao, (1994–1997)
- Estação Oriente (Ostbahnhof), Lissabon, (1993–1998)
- Erweiterung des Kunstmuseums Milwaukee, Wisconsin, (1994–2000)
- Pont de L'Europe (Europabrücke) über die Loire, Orléans, (1996–2000)
- Kronprinzenbrücke, Berlin, (1992–1994)
- Wiederherstellung der U-Bahn-Brücke über die Oberbaumbrücke, Berlin (1992–1995)
- Notrufzentrale und Buswartehalle in St. Gallen (1998 & 1996)[1]
- Auditorio de Tenerife, Santa Cruz de Tenerife, (1991–2003)
- Bodegas Ysios (Weinkellerei), Laguardia, Álava, (1998–2000)
- Puente de la Mujer (Fußgängerbrücke am ehemaligen Holzhafen, eine drehbare Hängebrücke), Buenos Aires, (1998–2001)
- Athens Olympic Sports Complex, Athen (2002–2004)
- Turning Torso Wolkenkratzer in Malmö. Fertigstellung 2005
- Bahnhof Lüttich-Guillemins, TGV-Bahnhof in Lüttich, Belgien (im Bau)
- Brücken über die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Reggio Emilia, Italien (2007)
- Bibliothek des rechtswissenschaftlichen Instituts der Universität Zürich [2], 2004
- Vierte Brücke über den Canal Grande in Venedig, Baubeginn August 2007
- Alumni-Haus Universität Zürich [3], 2008
[Bearbeiten] Literatur
- Sergio Polano: Santiago Calatrava, Gesamtwerk. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1997, ISBN 3-421-03138-X
- Alexander Tzonis: Santiago Calatrava, The Athens Olympics. Rizzoli, New York ISBN-10: 0847827895
[Bearbeiten] Dokumentation
- Die Reisen des Santiago Calatrava, CH 1999, Farbe, 35 mm, 77' von Christoph Schaub (Trailer)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz von Santiago Calatrava
- Webseite über Santiago Calatrava bei Structurae
- Eintrag über Calatrava in greatbuildings.com (en.)
- Webseite über Santiago Calatrava bei archINFORM
- Literatur von und über Santiago Calatrava im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Calatrava, Santiago |
ALTERNATIVNAMEN | Calatrava Valls, Santiago |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Architekt, Künstler und Bauingenieur |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1951 |
GEBURTSORT | Valencia |