Programmkino
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Ein Programmkino ist ein Kino, das sein Film-Programm nach inhaltlichen Gesichtspunkten zusammenstellt. Im Gegensatz zu Multiplexen werden daher nicht Blockbuster gezeigt, sondern Filme, die als künstlerisch wertvoll gelten.
Programmkinos sind – verglichen mit anderen Kinos – von der Verleihstrategie der großen Filmverleiher, die teilweise vorschreiben, wie lange ein Film zu zeigen ist und manchmal sogar die Abnahme eines Filmes mit der Abnahme eines anderen Filmes koppeln, unabhängiger. Sie stellen ihr Programm selbst zusammen. Neben aktuellen Produktionen, oft auch in originalsprachigen, untertitelten Versionen, zeigen manche Programmkinos auch ältere Filme, sei es in thematischen Zusammenstellungen oder als Retrospektiven zu einzelnen Filmschaffenden. Auch Kultfilme werden gezeigt.
Im Gegensatz zu den nichtkommerziellen Kommunalen Kinos, die ihr Programm unter filmhistorischen und -ästhetischen Gesichtspunkten zusammenstellen und oft von der öffentlichen Hand bezuschusst werden, sind Programmkinos privatwirtschaftlich organisiert. Die Programmgestaltung eines Programmkinos muss daher wirtschaftlich sein und kann sich – zumindest in kleineren Städten und ländlichen Regionen – nicht allein an cineastischen Kriterien orientieren.
Organisiert waren viele Programmkinos in der Gilde deutscher Filmkunsttheater (seit 1953) und der AG Kino (seit 1972). 2003 vereinigten sich beide Verbände zur Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater.
Als erstes Programmkino Deutschlands gilt das Cinema Ostertor in Bremen.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Jürgen Tast Kinos in den 1980ern. Beispiel: Berlin/West (Schellerten 2008) ISBN 978-3-88842-035-1.