Postposition
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Postpositionen bezeichnet man im Deutschen und anderen Sprachen Wörter, die im Gegensatz zu den Präpositionen hinter dem Wort stehen, auf das sie sich beziehen. Im Deutschen vergeben sie so den Kasus für das Nomen:
- einem Bericht zufolge (+ Dativ)
- der Einfachheit halber (+ Genitiv)
- meiner Meinung nach (+ Dativ)
- den Fluss entlang (+ Akkusativ)
- des Geldes wegen (+ Genitiv)
- Versicherung an Eides statt; Annahme an Kindes statt (+ Genitiv)
Einige Postpostitionen ändern ihren Kasus, wenn sie als Präposition vor dem Bezugswort stehen:
- zufolge eines Berichts (+ Genitiv)
- entlang dem Fluss (+ Dativ, seltener auch + Genitiv)
Postpositionen werden als Bestandteil postpositionaler Gefüge häufig als alternative Form zum Ausdruck der indirekten Rede (Konjunktiv) verwendet:
- Einer Meldung des „Focus“ zufolge ist die Kinderarmut in Deutschland sprunghaft angestiegen.
Einige Postpositionen können auch als Präposition gebraucht werden.
- „Der Comedian macht das alles nur wegen dem Geld – der Kabarettist des Geldes wegen.“ Johann König
Auch in anderen Sprachen existieren Postpositionen, so etwa:
- im Lateinischen, z.B.: honoris causa („der Ehre wegen, ehrenhalber“).
In einigen Sprachen werden Ausdrücke, die im Deutschen Präpositionen sind, standardmäßig als Postpositionen realisiert, etwa im Hindi:
- मेज़ पर „auf dem Tisch“: मेज़ „Tisch“, पर „auf“
- भाई के लिए „für den Bruder“: भाई „Bruder“, के लिए „für“
- im japanischen: sono ato de = dessen nach, nachdem; soko de = dort von, von dort
In den ostseefinnischen Sprachen gibt es neben vielen Postpositionen auch einige Präpositionen. Im Finnischen stehen die meisten Postpositionen mit dem Genitiv, nur einige erfordern den Partitiv.
- minun kanssa "mit mir" (mit Genitiv),
- ikkunan vieressä "neben dem Fenster" (mit Genitiv),
- sinua varten "für dich" (mit Partitiv)