Ostseefinnische Sprachen

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Die ostseefinnischen Sprachen sind eine Sprachgruppe innerhalb der uralischen Sprachfamilie. Sie werden in Finnland, Estland, Schweden, Norwegen, Lettland, Karelien, Ingermanland und anderswo in Russland gesprochen.

[Bearbeiten] Klassifikation der Sprachen

Zu den ostseefinnischen Sprachen gehören acht bis zehn Sprachen:

[Bearbeiten] Sprachgeschichte

Osteseefinnische Stämme bevölkerten bereits zu Beginn unserer Zeitrechnung die Gebiete um den Ladogasee und den Finnischen Meerbusen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Balten und Germanen und werden bereits von Tacitus in seiner Germania als fenni erwähnt. So wurden die ostseefinnischen Sprachen bereits in frühester Zeit von indogermanischen Sprachen beeinflusst. Zahlreiche Entlehnungen aus dem Germanischen weisen eine urgermanische Form auf, die etwa auf eine Stufe mit dem Gotischen zu stellen ist, vgl. König und Ring, finnisch kuningas und rengas, germanisch (rekonstruiert) *kuningaz und *hrengaz. Auch in der späteren (getrennten) Entwicklung der ostseefinnischen Sprachen übernahm vor allem das Finnische immer wieder Lehnworte aus verschiedenen Sprachstufen der nordgermanischen Sprachen, aber auch aus der slawischen Vorläufersprache des Russischen weshalb die ostseefinnischen Sprachen auch für die germanische und slawische Sprachforschung von großem Interesse sind. Mit Beginn der Herrschaft Schwedens über Finnland hat das Schwedische weitere Einflüsse auf das Finnische ausgeübt, das Estnische wurde über den Deutschen Orden vom Plattdeutschen beeinflusst. Aus jüngerer Zeit stammen die Spuren aus dem Russischen, vor allem in den ostseefinnischen Sprachen Russlands.

[Bearbeiten] Literatur