Plaggendüngung
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Als Plaggendüngung oder auch Plaggenhieb bezeichnet man eine Form der Düngung von Ackerland. Dabei wurde die humus- und nährstoffreiche Pflanzendecke, die sogenannten Plaggen vor allem von Allmenden, den gemeinschaftlichem Weidegebiet einer Gemeinde, entfernt und auf dem für den Ackerbau bestimmten Gelände eingebracht.
Diese Form der Düngung ist vor allem für Eschfluren typisch, eine Flurform, die vor allem für das Münsterland und Nordwestdeutschland typisch war. Dort waren nur wenige Parzellen für Ackerbau geeignet; die übrigen Parzellen waren in der Regel zu grundfeucht, um für Ackerbau genutzt zu werden. Dort fand eine extensive Landnutzung statt. Der Entzug von Nährstoffen der Allmende führte jedoch zu einer sehr weitgehenden Bodendegradierung. Die Heidelandschaften, die sich bis heute nicht mehr für eine intensive Landwirtschaft eignen.
In der Eifel, dem Sauerland und dem Rheinischem Schiefergebirge kannte man eine etwas abgewandelte Form der Plaggendüngung. Auf den als Allmende genutzte Grünflächen wurde der Boden in größeren Zeitabständen abgeplaggt und gemeinsam mit gleichfalls entfernten Sträuchern verbrannt. Die Asche wurde auf den Parzellen wieder aufgebracht, die individuell parzelliert wurden, um für einen Zeitraum für zwei bis drei Jahre ackerbaulich genutzt zu werden. Diese Feld-Heide-Wechselwirtschaft ließ eine Form der Heide entstehen, die man als Besenginsterheide bezeichnet.
[Bearbeiten] Dies und Das
Die Form der Ausbeutung des Gemeinguts Allmende führte in der Volkswirtschaftslehre zum Theorem der Tragik der Allmende.