Philipp I. (Frankreich)
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Philipp I. (* 23. Mai 1052; † 29. Juli 1108 in Melun) war König von Frankreich von 1060 bis 1108.
[Bearbeiten] Leben
Philipp I. war der älteste Sohn Heinrich I. von Frankreich und dessen dritter Gemahlin Anna von Kiew. Nach dessen Tod am 4. August 1060 wurde er bereits als Kind gekrönt und im Alter von 14 Jahren für mündig erklärt.
In erster Ehe heiratete er 1071 Bertha von Holland (* wohl 1055; † Anfang 1094), mit der er fünf Kinder hatte.
Als König war Philipp gegenüber seinen Vasallen kaum handlungsfähig. So wurde er 1079 bei Gerberoy von Wilhelm dem Eroberer geschlagen. Allerdings gelang es Philipp während seiner langen Regierungszeit die Güter der französischen Krone in kleinen Schritten zu vergrößern. Auf dieser Grundlage bauten seine Nachfolger auch ihre politische Macht aus.
1092 verliebte sich Philipp in Bertrada von Montfort, die Tochter des Simon I. von Montfort und Ehefrau des Grafen Fulko IV. von Anjou. Er verstieß seine erste Frau, angeblich, weil sie zu dick geworden war (Wilhelm von Malmesbury schreibt: quad illa praepinguis corpulentiae esset, a lecto removit), ließ aber etwa zeitgleich Bertrada entführen, und heiratete sie tags darauf, am Pfingstsonntag, den 15. Mai 1092, obwohl beide noch verheiratet waren - ein Unternehmen mit verheerenden Folgen. Am 16. Oktober 1094 exkommunizierte die Synode von Autun, eine Versammlung von zweiunddreißig Bischöfen, den König. Papst Urban II. bestätigte auf dem vom 18. bis 28. November 1095 durchgeführten Konzil von Clermont die Exkommunikation. Der französische Herrscher konnte deshalb auch nicht am ersten Kreuzzug teilnehmen, zu welchem der Papst hier aufrief. Das Paar bekam vier Kinder, die im Jahr 1104, dem gleichen Jahr, als Philipp Bertrada ebenfalls verstieß, als ehelich anerkannt wurden.
Mit der Kirche war Philipp bereits vorher in der Frage der Investitur in Konflikt geraten, wenn der französische Investiturstreit nie die Schärfe wie der im Heiligen Römischen Reich erreichte.Durch die Vermittlung Bischofs Ivo von Chartres wurde 1097 eine Kompromissformel entwickelt, nach der der König zwar bei der Bischofswahl mitwirkte, aber ledigflich die weltlichen, nicht die geistlichen Güter verleihen durfte. Es gab zwar kein Dokument, das diese Regelung festschrieb, aber 1107 trafen sich Philipp und Papst Paschalis II. in Saint-Denis, um sich gegen Heinrich V. zu verbünden, womit der Streit zwischen König und Papst beigelegt war.
[Bearbeiten] Nachfahren
1. ∞ Bertha von Holland
Der spätere Ludwig VI. war der älteste Sohn von Philipp I. von Frankreich und dessen erster Frau Bertha von Westfriesland. Er war seit 1100 Mitregent seines Vaters und folgte ihm am 29. Juli 1108 auf dem Thron.
2. ∞ Bertrada von Montfort
- (1) Constanze, (* 1078)
- (1) Ludwig VI., (1081–1137)
- (1) Heinrich, (* 1083)
- (1) Karl, (* 1084)
- (1) Eudes, (* 1087)
- (2) Philippe, (* 1093)
- (2) Floris, (* 1095)
- (2) Cecilie, (* 1100)
- (2) Eustachia, (* 1102)
[Bearbeiten] Weblinks
- Philipp I. (Frankreich). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- genealogie-mittelalter.de
- Der Tour de la reine Berthe in Montreuil (Turm in der Stadtmauer) in der franz. Wikipedia
Vorgänger |
König von Frankreich 1060–1108 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Philipp I. |
KURZBESCHREIBUNG | König von Frankreich von 1060 bis 1108 |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1052 |
STERBEDATUM | 29. Juli 1108 |
STERBEORT | Melun |