Patriarchalbasilika
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Als Basilica Maior, Plural Basilicae Maiores, werden die sieben ranghöchsten römisch-katholischen Gotteshäuser bezeichnet. Fünf davon stehen in Rom, zwei in Assisi. Vier dieser Kirchen, alle in Rom, tragen den Titel Patriarchalbasilika. Die größte davon ist der Petersdom. Die ranghöchste ist aber die Lateranbasilika, auch „Mutter der Kirchen“ genannt. Die vier römischen Patriarchalbasiliken werden auch „Erzbasiliken“ genannt, laienhaft manchmal auch „Papstkirchen“ – und demnächst wohl ganz offiziell „Päpstliche Basiliken“ [1].
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[Bearbeiten] Übersicht
[Bearbeiten] Patriarchalbasiliken in Rom
- die Lateranbasilika Sankt Johannes im Lateran (San Giovanni in Laterano), Kathedrale von Rom, Patriarchat des Westens
- die Basilika Sankt Peter im Vatikan (San Pietro in Vaticano), auch Petersdom genannt, ehem. Lateinisches Patriarchat von Konstantinopel (1204-1964)
- Sankt Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le Mura), ehem. Lateinisches Patriarchat von Alexandria (1219-1964)
- Groß Sankt Marien (Santa Maria Maggiore), ehem. Lateinisches Patriarchat von Antiochia (1100-1964)
[Bearbeiten] Weitere Basilicae maiores
- Sankt Laurentius vor den Mauern (San Lorenzo fuori le Mura) in Rom, Lateinisches Patriarchat von Jerusalem, Patriarchalbasilika im weiteren Sinne
- Basilika San Francesco („Basilika des Heiligen Franziskus“) in Assisi (seit 1756) und
- Basilika Santa Maria degli Angeli („Unsere Liebe Frau von den Engeln“) in Assisi (seit 1906) mit der Portiuncula
[Bearbeiten] Merkmale
Die sieben Baslicae maiores besitzen einen Papstthron und – außer San Lorenzo – einen altare papale („Papstaltar“). Nur der Papst (oder in Ausnahmefällen dessen Vikar) ist berechtigt, an diesem Altar die Heilige Messe zu lesen.
Die fünf Basilicae maiores in Rom repräsentieren nach antiker Überlieferung symbolisch die Pentarchie (die Gesamtheit der fünf Patriarchate der einen Gesamtkirche, wie sie sich vor dem Auseinanderbrechen von Ost- und Westkirche darstellte). Sie gehören auch zu den sieben Pilgerkirchen der Stadt.
Nur die vier römischen Patriarchalbasiliken haben eine Heilige Pforte (porta sancta). Die portae sanctae werden in einem speziellen Ritus vom Papst oder dessen Beauftragtem nur für die Dauer eines Heiligen Jahrs geöffnet und spielen eine wichtige Rolle im Ablasswesen bei der Gewährung der so genannten vollständigen Indulgenz.
Die Zuordnung zu den „Patriarchaten des Ostens“ ist überwiegend symbolisch. Die Lateinischen Patriarchate von Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem wurden seit den Kreuzzügen in Konkurrenz zu den orthodoxen bzw. altorientalischen Patriarchaten von Konstantinopel, Alexandria Antiochia und Jerusalem als Titularbistümer geführt. Sie wurden seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr besetzt und 1964 durch Vereinbarung Papst Pauls VI. mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel aufgelöst.
Eine Ausnahme hiervon bildet das lateinische Patriarchat von Jerusalem, das 1889 nach einer Einigung mit dem Osmanischen Reich wiedererrichtet werden durfte. Es hat seitdem seinen Sitz wieder in Jerusalem und ist als Erzbistum für die katholischen Gemeinden in Israel, Palästina, Jordanien und Zypern zuständig. Die römisch-katholische Kirche erhebt jedoch nicht mehr den Anspruch, damit einen der fünf altkirchlichen Patriarchenthrone zu besetzen, dies wird traditionell dem orthodoxen Patriarchen von Jerusalem zugestanden.
[Bearbeiten] Weitere Pilgerkirchen in Rom
[Bearbeiten] Patriarchalbasiliken außerhalb Roms
Kathedralen römisch katholischer Bischöfe mit Patriarchentitel werden auch Patriarchalbasiliken genannt, ohne aber dadurch einen besonderen Rang zu haben. Derzeit tragen vier katholische Erzbistümer den Ehrentitel, dies sind außer dem erwähnten Lateinischen Patriarchat von Jerusalem:
- das Patriarchat von Lissabon, das seit 1716 so bezeichnet wird, Kathedrale ist die Catedral Sé Patriarcal
- das Patriarchat von Venedig, das 1457 den Titel des antiken Patriarchat von Grado übernahm, Kathedrale ist der Markusdom
- und das Patriarchat von Ostindien, das diesen Titel seit 1886 trägt, Kathedrale ist St. Cajetan in Goa.
Am Nordufer der Adria gab es zwei weitere, miteinander konkurrierende, römisch-katholische Patriarchate. Von 567 bis 1751 bestand das Patriarchat von Aquileja mit der dortigen Patriarchalbasilika. Das Patriarchat von Grado mit der nur wenige Kilometer von Aquileja entfernten Basilica Sant'Eufemia bestand seit 575, der Patriarchentitel wurde wie erwähnt 1457 auf den Erzbischof von Venedig übertragen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Am 11. Dezember 2006 kündigte Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo bei einer Pressekonferenz im Vatikan an, dass die vier Basilicae Maiores von „Patriarchalbasiliken“ in „Päpstliche Basiliken“ umbenannt werden.