Otto Nicolai
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carl Otto Ehrenfried Nicolai (* 9. Juni 1810 in Königsberg; † 11. Mai 1849 in Berlin) war ein deutscher Komponist. Bekannt wurde vor allem seine Oper Die lustigen Weiber von Windsor; außerdem begründete er die Wiener Philharmoniker.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Von seinem Vater, dem Musikdirektor Carl Ernst Daniel Nicolai, erhielt Otto Nicolai den ersten Musikunterricht bis zu seinem 17. Lebensjahr, als er nach Berlin ging, um dort zu studieren. Nach seinem Studium am Königlichen Institut für Kirchenmusik bei Carl Friedrich Zelter und Bernhard Klein von 1827 bis 1830 erhielt er 1833 eine Organistenstelle an der preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom. Hier erhielt er ab 1835 Unterricht bei Giuseppe Baini. Er beschäftigte sich in Rom intensiv mit den Werken Palestrinas und anderen altitalienischen Klassikern.
Im Jahre 1837 wechselte Otto Nicolai als Kapellmeister an das Wiener Kärntnertortheater unter Conradin Kreutzer, ging aber 1838 wieder nach Rom zurück und begann mit Opernkompositionen. 1841 kehrte er nach Wien zurück, wo er die Stelle des 1. Kapellmeisters an der Hofoper übernahm; er begründete die Philharmonischen Konzerte und zugleich die Wiener Philharmoniker.
Eine 1843 König Friedrich Wilhelm IV. gewidmete Messe und die Festouvertüre „Ein feste Burg“ zur 200-Jahrfeier der Universität Königsberg bahnten allmählich wieder Beziehungen zu Berlin an, wohin Nicolai 1847 als Dirigent des Hof- und Domchores und als Kapellmeister der Königlichen Oper berufen wurde.
Otto Nicolai komponierte neben Opern auch zahlreiche Lieder, geistliche und weltliche Chorwerke. Über sein Werk strahlt jedoch seine bekannteste Oper Die lustigen Weiber von Windsor, die am 9. März 1849 in Berlin uraufgeführt wurde. Acht Wochen später verstarb er in Berlin an einem Schlaganfall.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Opern
- La figlia abbandonata (unvollendet, daraus ein Quintett, Mailand 1837)
- Enrico secondo (Rosmonda d'Inghilterra) (26. November 1839, Triest, Libretto: F. Romani)[1]
- Il Templario (11. Februar 1840, Turin, Teatro Reggio, Libretto: Girolamo Marini)
- Gildippe ed Odoardo (26. Dezember 1840, Genua, Libretto: Temistocle Solera)[1]
- Il Proscritto (13. März 1841, Mailand, Teatro alla Scala, Libretto: G. Rossi) – deutsche Fassung: Die Heimkehr des Verbannten (3. Februar 1844, Wien, deutsch von S. Kapper)[1]
- Die lustigen Weiber von Windsor (9. März 1849, Berlin, Libretto: Salomon Hermann Mosenthal nach William Shakespeare)
[Bearbeiten] Sinfonien
- Symphonie in D-Dur
[Bearbeiten] Messen
- Missa in D (1835)
[Bearbeiten] Geistliche Chorwerke
- Der 54. Psalm (1834)
- Hymnus „Benedicta et venerabilis es virgo Maria“ (1834)
- Pater noster op. 33 (1836)
- Der 13. Psalm (1846)
- Der 100. Psalm (1848)
- Der 31. Psalm Herr, auf dich traue ich für 8-stimmigen gem. Chor (1849)
- Der 84. Psalm (1848)
- Der 97. Psalm Der Herr ist König
- Te Deum
[Bearbeiten] Lieder (Auswahl)
- Wenn sanft des Abends, op. 2a
- Der Schäfer im Mai / Männersinn, op. 3
- Abschied, op. 13
- Auf ewig dein, op. 14
- Wie der Tag mir schleicht / Die Schwalbe, op. 15
- Lebewohl / An die Entfernte / Randino / Das treue Mädchen, op. 16
- Schlafendes Herzenssöhnchen, op. 19
- Rastlose Liebe, op. 23
- Die Träne, op. 30
- Die Beruhigung / Der getreue Bub / Stürm, stürm, du Winterwind, op. 34
- Der Kuckuck / Flohjammer / Du bist zu klein, mein Hänselein, op. 35
- Herbstlied, op. 37
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Otto Nicolai im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Otto Nicolai im Katalog des Deutschen Musikarchivs
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c Artikel „Nicolai, Carl Otto Ehrenfried“ in MGG 1. Auflage, Band 9. Kassel, Basel 1961. Sp. 1446–1450
Otto Nicolai (1842) • Karl Anton Eckert (1854) • Felix Otto Dessoff (1860) • Hans Richter (1875) • Wilhelm Jahn (1882) • Hans Richter (1883) • Gustav Mahler (1898) • Josef Hellmesberger junior (1901) • Felix Weingartner (1908) • Wilhelm Furtwängler (1927) • Clemens Krauss (1929)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Nicolai, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1810 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 11. Mai 1849 |
STERBEORT | Berlin |