Nuklid
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Ein Nuklid (von lat.: nucleus) ist in der Kernphysik ein Atomkern, der durch eine bestimmte Anzahl von Protonen und Neutronen gekennzeichnet ist, wodurch die Atomart bestimmt wird. Nuklid bedeutet also Atomkernsorte.
Zur Kurzbezeichnung eines Nuklids schreibt man links oben neben das Symbol des chemischen Elements die Massenzahl, links unten die Ordnungszahl, z.B. C für das häufigste Kohlenstoff-Isotop. In früheren Zeiten wurde die Massenzahl rechts oben geschrieben. Die Ordnungszahl links unten kann weggelassen werden, da sie durch das Elementsymbol eindeutig bestimmt ist.
Die verschiedenen Nuklide ein und desselben chemischen Elements, mit gleicher Zahl von Protonen aber unterschiedlichen Zahlen von Neutronen, werden als Isotope dieses Elements bezeichnet. Bis zur internationalen Einführung des Begriffs Nuklid (ca. 1950) wurde „Isotop“ auch (nicht korrekt und verwirrend) in der allgemeinen Bedeutung Kernsorte gebraucht. Nuklide mit gleicher Massenzahl (Anzahl an Nukleonen), aber unterschiedlicher Ladung (Ordnungszahl), heißen Isobare (gleich schwer). Isotone sind Nuklide gleicher Neutronen- aber unterschiedlicher Protonenzahl.
Kernisomere sind Atome desselben Nuklids, deren Kerne sich bei gleicher Ladung und gleicher Massenzahl in einem unterschiedlichen inneren Zustand befinden. Instabile Nuklide sind radioaktiv und werden Radionuklide genannt.
Bezeichnung | Charakteristikum | Beispiele | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Isotop | gleiche Protonenzahl | C , C | |
Isoton | gleiche Neutronenzahl | C , N | |
Isobar | gleiche Massenzahl | N , O , F | siehe Betazerfall |
Spiegelkerne | Neutronenzahl und Protonenzahl vertauscht | H , He | |
Kernisomer | Unterschiedliche innere Zustände | Tc | nur langlebige Zustände |
In der Natur existieren rund 270 stabile und etwa 70 radioaktive Nuklide. Weit über tausend wurden künstlich erzeugt.
Die bekannten Nuklide werden in so genannten Nuklidkarten oder Isotopentabellen dargestellt.