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Liurai – Wikipedia

Liurai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Liurai (Begriffsklärung) aufgeführt.

Liurai (Liuriai; auf Kemak: Koronel bote) ist der traditionelle Titel eines Herrschers auf Timor. Er bedeutet etwa „aus der Erde hervorragend“. Das Herrschaftsgebiet eines Liurais wurde rai (Tetum für Land, Region, Erde) genannt. Aufgrund des ähnlichen portugiesischen Wortes rei für König, wurden die Herrschaftsgebiete als Reino (portugiesisch für Königreich) bezeichnet. Andere europäische Sprachen übernahmen diese Bedeutung, weswegen man Liurais nun als Kleinkönige bezeichnet. Im Holländischen verwendet man raj oder raja. Allerdings waren die Reiche der Liurais keine isolierten, homogene, soziokulturelle Gebilde, was ein Reich im eigentlichen Sinne ausmacht.[1]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grundlegendes

Der Name stammt ursprünglich von einem mythischen Herrscher, der das Reich von Wehale gründete. Zunächst war dieser Titel nur auf dessen Herrscher beschränkt. Erst später wurde er auch für die anderen Stammesführer Timors verwendet. Die Liurais sicherten ihre Macht durch ein kompliziertes Netz aus Verwandtschaftsbeziehungen und Hochzeiten. Sie hatten auch während der Kolonialzeit einen großen Einfluss auf die Bevölkerung, wurden aber mehr zum Objekt der Verehrung und des tiefen Respekts. Zudem schöpften sie ihren Herrschaftsanspruch zum Teil aus heiligen Objekten (Luliks), die sich im Besitz ihrer Familie befanden.[2]

Der Liurai gehörte zu adligen Familien, Datos genannt, und wurde von Seinesgleichen und deren Nachkommen, den Principais, gewählt. Starb ein Liurai, wurde sein Nachfolger unter den Mitgliedern der königlichen männlichen Linie auserwählt (patrilinear: nur männliche Nachfolge). Daher die weitverbreitete Anrede der Liurais als amo, das sich vom Tetumwort für Vater, áman, her ableitet. Obwohl die Liurais die höchste exekutive Macht ausübten, wurden sie von einem Ältestenrat kontrolliert, insbesondere von dem Dato-hei, dem Schattenchef. Er hatte die Verantwortung für das Einhalten von Standessitten und Gebräuchen, die dem malaiischen Adat entsprachen.[2] Starb die gesamte königliche Familie aus, folgte eine der Dato-Familien als Nachfolger.[1]

Es gab noch zwei weitere Gesellschaftsschichten. Die Ema-reino (ursprünglich wohl Ema-rai) bildeten die freie, nicht-adlige Bevölkerung. Die unterste Schicht teilte sich in zwei Gruppen, die Ata (Sklaven) und die Lutun (Viehhirten und Diener). Teilweise werden die Lutun auch als Leibeigene charakterisiert. Die Lutun bedienten die Liurai, bestellten deren Felder und hüteten deren Vieh. Sie konnten aber im Gegensatz zu den Ata nicht einfach verkauft werden, da sie fest zum Land gehörten, auf dem sie lebten und daher eher Eigentum des Reiches waren. Die letzten Lutun soll es bis 1940 gegeben haben. Die Ata waren zumeist Menschen aus Nachbarreichen, die bei Raubzügen gefangen genommen wurden. Solche waren Alltag im alten Timor, weswegen Sklaven auch immer damit rechnen konnten wieder befreit zu werden. Daher stieg der Anteil der Ata-Bevölkerung auch nicht mit der Zeit an. Auch wer in Armut geriet und sich nicht selbst ernähren konnte, wie Waisen und Witwen, konnte zu einen Lutun oder Ata werden. Ebenso konnte man nach einer Straftat oder durch Geburt Mitglied der untersten Schicht werden, wobei in der Regel Abkömmlinge in der zweiten oder dritten Generation in die Freiheit entlassen wurden. Trotz des niedrigen Status waren Ata und Lutun Teil der menschlichen Gesellschaft und wurden im Allgemeinen gut behandelt. Sie hatten einen gewissen Grad an Bewegungsfreiheit und konnten zum Beispiel auch nebenbei Handel und eigene Landwirtschaft betreiben. Wenn sie sich selbst versorgen konnten, hatten sie die Möglichkeit ihre Herren um die Entlassung in die Freiheit zu bitten. Selbst einheiraten in die Familie des Liurais war möglich. Ein Grund, weswegen die timoresischen Ethnien trotz ihrer sehr unterschiedlichen Herkunft, sich stark untereinander vermischt haben und sich kulturell sehr nah stehen. Im dünn besiedelten Timor richtete der Ruhm und der Reichtum eines Liurais sich nicht nach der Landesfläche, die er beherrschte, sondern nach der Anzahl seiner Untergebenen.[1]

Das Reich eines Liurais unterteilte sich in Sucos, die jeweils aus drei is 20 Siedlungen bestanden und von einem Dato regiert wurden. Diese Siedlungen bildeten aber keine geschlossenen Dörfer, sondern waren weit auseinander gezogene Weiler. Grund dafür ist die zerklüftete Geographie der Insel.[1]

Für die Herkunft der Bezeichnung Liurai gibt es verschiedene Theorien. Eine geht davon aus, dass es sich vom javanischen Wort lurah (Distriktschef) oder dem Adelstitel larah aus Sumatra ableitet. Wahrscheinlicher ist eine Herkunft aus Tetum, der Lingua Franca Mittel- und Osttimors. Rai bedeutet Land, Liu heißt mehr, könnte sich aber auch aus dem Tetumwort Leo für Ort ableiten. Dato lässt sich zwar auch dem Tetum zuordnen, stammt aber aus dem Malaiischen, wo es Oberhaupt eines Archipels bedeutet. Auch Suco ist malaiischen Ursprungs mit der Bedeutung Viertel, Stammesverband oder Clan. Daraus ergibt sich der Schluss, dass das Gesellschaftssystem aus dem Westen des Indonesischen Archipels stammt und hier durch Einwanderer eingeführt wurde.[1] Tatsächlich sollen die Tetum nach mündlichen Erzählungen erst im 14. Jahrhundert von Malakka nach Timor eingewandert sein.

[Bearbeiten] Geschichte

Boaventura, Liurai von Manufahi
Boaventura, Liurai von Manufahi

Selbst während der Kolonialzeit unter Portugiesen und Niederländer beherrschten Liurais in einer großen Anzahl von kleinen Reichen die Insel. Die koloniale Verwaltung wurde über diese regionalen Herrscher nur schwach ausgeübt, indem man sie zu tributpflichtigen Bündnissen mit der Kolonialmacht bewegte. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts versuchte Portugal die Kontrolle über die Kleinkönige zu verstärken, doch erst nach den Anti-Steuer-Rebellionen zwischen 1861 und 1912 wurde die Macht der Liurais gebrochen. Die einzelnen Sucos, die Verwaltungseinheiten innerhalb der Reiche wurden der Herrschaft der Liurais entzogen und die Liurais den Militärkommandanten unterstellt. Die Kinder der Liurais wurden auf katholischen Schulen europäisch erzogen. Die Sucos, sowohl die Unabhängigen wie die noch in Reichen verbundenen, überlebten als grundlegende politische Zelle bis zur heutigen Zeiten. Liurai wurde nun das Oberhaupt des Suco genannt, welches die größte Macht in seinem Gebiet innehatte.[2]

Heute hat der Liurai praktisch weder politische noch administrative Macht, er wird aber immer noch von der timoresischen Bevölkerung mit Respekt und Ehrerbietung behandelt. Mehrere osttimoresische Politiker entstammen Liurai-Familien. Die Partido do Povo de Timor und die Klibur Oan Timor Asuwain (KOTA) werden von ihnen besonders gestützt.

[Bearbeiten] Anzahl der Liurais

Eine portugiesische Liste von 1811 zählt insgesamt 62 Herrschaftsgebiete auf Timor (16 im Westen und 46 im Osten) auf, die von einem Dato oder Liurai regiert wurden.

Eine Liste von Afonso de Castro (Gouverneur von Portugiesisch-Timor 1859-1863) aus dem Jahre 1868 führt 47 Reiche auf, die zu Portugiesisch-Timor gehörten:
Alas, Atsabe, Bibiluto, Bibico, Barique, Balibo, Buibau, Bibissuço, Cairui, Caimau, Cailaco, Cová, Cutubaba, Diribate, Dailor, Dóte, Failacor, Faturó, Fatumartó, Foulão, Funar, Hera, Hermera, Laclo, Laleia, Laicore, Lacluta, Limian, Liquiça, Laclubar, Luca, Manatuto, Motael, Manufahi, Mahubo, Maubara, Raemean, Sarau, Suai, Samoro, Sanirin, Turiscai, Tutuluro, Ulmera, Venilale, Viqueque und Vemasse.[3][4] Der Naturforscher Henry Ogg Forbes zählte 1880 nur 37.

Nach einer Erhebung von 1910 betrug die Anzahl der verschiedenen loyalen Reiche nun 73 oder 75. Einige Quellen sprechen auch von um die hundert Kleinreiche.[2]

Letztlich läßt sich die Anzahl nicht genau festschreiben, da sie sich ständig aufgrund von Kriegen, Zusammenschlüssen und Abspaltungen änderte und manche anderen untergeordnet waren.[1]

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Bekannte Liurais

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b c d e f Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Aberag, Hamburg 1996, ISBN 3-934376-08-8.
  2. a b c d History of Timor – Technische Universität Lissabon
  3. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  4. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR

[Bearbeiten] Weblinks

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