Klara von Assisi
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Klara von Assisi (* 1193 oder 1194 in Assisi, in Umbrien, Mittelitalien; † 11. August 1253 San Damiano, Assisi) war die Gründerin des Ordens der Klarissen.
Klara (italienisch: Chiara) wurde als Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino 1193 oder 1194 geboren. Durch Franz von Assisi beeinflusst und mit seiner Hilfe verließ sie am Palmsonntag 1212 (in der Nacht vom 18. auf den 19. März) ihr wohlhabendes, adliges Elternhaus und widmete sich der Nachfolge Christi in radikaler Armut. Gemeinsam mit Franz von Assisi gründete Klara vor den Toren Assisis die Frauengemeinschaft San Damiano. Bis zu ihrem Tod blieb Klara in strenger Klausur an diesem Ort und lebte nach der von ihr formulierten Ordensregel. Am 18. März 1212 legte sie in der kleinen Kirche Portiunkula ihr Gelübde nach eben dieser Regel ab. Ihre Schwester, die Heilige Agnes von Assisi, folgte ihrem Beispiel nur sechzehn Tage später.
Um dieses auch amtlich bestätigt zu bekommen, kämpfte sie bis zu ihrem Tod um das „Privileg der Armut“, sowie um die kirchliche Anerkennung der besonderen franziskanischen Lebensform. Die Ordensregel der Klarissen war die erste Ordensregel der Geschichte, die eine Frau für Frauen geschrieben hatte. Die Regeln sind für die damalige Zeit erstaunlich demokratisch – sie betonen insbesondere die Eigenverantwortung jeder einzelnen Schwester. Viele Frauen in ganz Europa fühlten sich davon angesprochen und ließen sich inspirieren, ähnliche Gemeinschaften zu gründen, darunter auch Agnes von Prag.
Klaras Mut und Gottvertrauen haben viele ihrer Zeitgenossen beeindruckt. So setzte sie sich einem Angriff der Sarazenen auf ihr Kloster 1240 mit Gebeten entgegen. Dasselbe tat sie, als Assisi ein Jahr später vom kaiserlichen Heer belagert wurde. Über 40 Jahre lang kämpfte sie für die Approbation ihrer Ordensregeln, die ihr Papst Innozenz IV. erst auf ihrem Sterbebett gewährte. Die Bulle Solet annuere vom 9. August 1253 wurde Klara am 10. August überbracht, am 11. August starb sie.
Zwei Jahre nach ihrem Tod, am 15. August 1255, wurde sie von Alexander IV. heilig gesprochen. Aufgrund ihrer Entrückungen und Visionen wurde sie am 17. Februar 1958 von Papst Pius XII. in einem Apostolischen Schreiben zur Schutzpatronin des Fernsehens erklärt.
[Bearbeiten] Literatur
- Johann B. Freyer: Klara von Assisi. Ein Leben nach dem Evangelium. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1997, ISBN 3-87163-230-9
- Martina Kreidler-Kos: Das Leben der Klara von Assisi. Sei gepriesen, weil Du mich erschaffen hast. Don Bosco Verlag, München 2004, ISBN 3-7698-1323-5
- Anton Rotzetter: Klara und Franziskus. Bilder einer Freundschaft. (= Topos-Plus-Taschenbuch; 309). Paulus-Verlag, Fribourg 1999, ISBN 3-78678-309-8
- Marianne Schlosser, Engelbert Grau: Leben und Schriften der heiligen Klara von Assisi. Butzon & Bercker, Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-2068-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Klara von Assisi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klara von Assisi. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- FemBiographie Klara von Assisi
- Der Birnenbaum der hl. Klara (Franziskanisches Begegnungszenter Bautzen)
- Meister Eckhart und seine Zeit – Frauen – Klara von Assisi
Personendaten | |
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NAME | Klara von Assisi |
ALTERNATIVNAMEN | Chiara di Offreduccio |
KURZBESCHREIBUNG | Gründerin des Ordens der Klarissen |
GEBURTSDATUM | 1193 oder 1194 |
GEBURTSORT | Assisi |
STERBEDATUM | 11. August 1253 |
STERBEORT | San Damiano |