Juraj Herz

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Juraj Herz im Februar 2008
Juraj Herz im Februar 2008

Juraj Herz (* 4. September 1934 in Kežmarok, Tschechoslowakei; manchmal auch Georg Herz) ist ein jüdisch-slowakischer Filmregisseur, der in Deutschland vor allem durch seine Märchenverfilmungen Bekanntheit erlangte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

Herz studierte zunächst Fotografie, später Puppenspiel an der Akademie der Schönen Künste in Prag.[1] Nach einem weiteren Studium im Fachbereich Regie und Schauspiel begann er seine Laufbahn am Theater Semafor, wo er als Darsteller und Regisseur arbeitete. 1961 führte ihn eine Regieassistenz zu den Prager Barrandov Filmstudios, die ihm 1965 sein Regiedebüt mit dem Kurzfilm Die gesammelten Roheiten nach einem Buch von Bohumil Hrabal ermöglichten.[2] Herz arbeitete in der Folgezeit in den unterschiedlichen Genres. Er inszenierte neben Musicals, Kammerspielen und Literaturadaptionen vor allem Märchenfilme, die ihm internationale Aufmerksamkeit sicherten, wie beispielsweise mit seinem dritten Kinofilm Der Leichenverbrenner. Die schwarze Komödie wurde in Australien und in der Tschechoslowakei zum besten Film des Jahres gewählt[2].

Am bekanntesten ist Herz sicherlich für seine Märchen- und Kinderfilme, auf die er sich in den 1980er und 1990er Jahren spezialisierte. Neben der Regie war er meistens auch am Drehbuch beteiligt und übernahm gelegentlich kleinere Rollen in seinen Filmen. 1986 verfilmte er die aufwendige internationale Co-Produktion Galoschen des Glücks nach einem Märchen von Hans Christian Andersen, an der sich u. a. auch das ZDF und der ORF beteiligten. Seit den 1990er Jahren arbeitet Herz vorwiegend für das Fernsehen, leitet aber auch gelegentlich Theatervorführungen an Prager Bühnen.[3]

[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)

  • 1965: Die gesammelten Roheiten (Sbérné surovosti)
  • 1966: Im Zeichen des Krebses (Znamení raka)
  • 1968: Der hinkende Teufel (Kulhavý ďábel)
  • 1968: Der Leichenverbrenner (Spalovač mrtvol)
  • 1971: Eine standesgemäße Ehe (Petrolejové lampy)
  • 1972: Morgiana
  • 1974: Das Porzellanmädchen (Holky z porcelánu)
  • 1975: Die Spur führt ins Berghotel (Holka na zabití)
  • 1976: Ein Tag für meine Liebe (Den pro mou lásku)
  • 1978: Die Schöne und das Ungeheuer (Panna a netvor)
  • 1978: Das neunte Herz (Deváté srdce)
  • 1979: Spröde Beziehungen (Křehké vztahy)
  • 1981: Der Autovampir (Upír z Feratu)
  • 1981: Bulldoggen und Kirschen (Buldoci a třešně)
  • 1984: Süße Sorgen (Sladké starosti)
  • 1984: Mich überfiel die Nacht (Zastihla mě noc)
  • 1986: Galoschen des Glücks (Galoše šťastia)
  • 1986: Gagman
  • 1988: Liebe ist stärker als der Tod
  • 1989: August '39 – Elf Tage zwischen Frieden und Krieg (Dokumentarserie)
  • 1990: Der Froschkönig (Žabí kráľ)
  • 1992: Die dumme Augustine
  • 1994: Des Kaisers neue Kleider (Cisárové nové šaty)
  • 1994: Lara – Meine Jahre mit Boris Pasternak
  • 1994: Maigret und der Kopf eines Mannes (Maigret et la tête d'un homme)
  • 1996: Maigret stellt eine Falle (Maigret tend un piège)
  • 1997: Passage (Pasáž)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. vgl. Filmspiegel - Nr 8, 1987 - Seite 20
  2. a b vgl. http://archives.arte-tv.com/cinema/scandale/dtext/10.htm
  3. vgl. http://www.luebeck.de/filmtage/99/program/filme/72.html
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