Julius Pock

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Julius Pock (* 1840 in Pressburg; † 3. Februar 1911 in Innsbruck) war ein österreichischer Alpinist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Julius Pock wurde 1840 als Sohn karpatendeutscher Eltern in Pressburg, dem heutigen Bratislava, geboren. Ab 1866 lebte er in Innsbruck, wo er im Stadtteil Hötting eine Uhrmacherwerkstatt betrieb[1]. Ab 1874 war er Mitglied der Sektion Innsbruck des Österreichischen Alpenvereins und machte sich besonders um den Weg- und Hüttenbau sowie das Bergrettungswesen verdient. Am 20. Oktober 1878 gründete er mit vier Kameraden am Stempeljoch bei Innsbruck die Alpine Gesellschaft „Wilde Bande“, die Pionierarbeit bei der Erschließung des Karwendelgebirges, der Ortlergruppe und der Stubaier Alpen leistete[2]. Pock selbst, als „Spitz“ bekannt[3], leistete dazu als jahrelanger Vorsitzender wichtige Beiträge durch zahlreiche Erstbesteigungen. 1892 wurde auf seine Initiative die Errichtung der Bettelwurfhütte beschlossen[4]. Julius Pock beschäftigte sich auch mit der Kultur der deutschen Sprachinseln im Friaul. 1907 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Sektion Innsbruck des Alpenvereins verliehen.

Nach Julius Pock sind der Pockkogel in den Stubaier Alpen und der Julius-Pock-Weg vom Frau-Hitt-Sattel auf die Vordere Brandjochspitze benannt.

[Bearbeiten] Erstbesteigungen (Auswahl)

Rumer Spitze (1867), Vordere Brandjochspitze (1867), Großer Lafatscher (1867), Pockkogel (1876), Gaißkogel (1876), Sulzkogel (1878)

[Bearbeiten] Werk

Julius Pock: Deutsche Sprachinseln in Wälschtirol und Italien : mit besonderer Berücksichtigung der Enclaven Tischelwang, Sauris und Bladen. Wagner, Innsbruck 1892.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Günter Amor: Recherchen über die ehemalige Alpine Gesellschaft „Wilde Bande“. In: Österreichischer Alpenverein, Zweig Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische Sektion Innsbruck (Hrsg.): Innsbruck Alpin. 3, Nr. 2008, Innsbruck Juni 2008, S. 35.
  2. Österreichischer Alpenverein, Zweig Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische Sektion Innsbruck (Hrsg.): Die Alpine Gesellschaft „Wilde Bande“. In: Innsbruck Alpin. 4, Nr. 2007, Innsbruck 2007, S. 44 (http://www.alpenverein-ibk.at/images/stories/archiv/2007/AV-407/AV-407_s44.pdf ; Stand: 23. Juni 2008).
  3. Wie bei einigen anderen alpinen Vereinigungen trug bei der Wilden Bande jedes Mitglied einen vereinsinternen bergbezogenen Namen
  4. Gunnar Amor, Österreichischer Alpenverein Zweig Innsbruck (Hrsg.): Geschichte der Bettelwurfhütte. (htm) (Stand: 23. Juni 2008).