Jules Malou

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Jules Édouard Xavier Malou (* 19. Oktober 1810 in Ypern; † 11. Juli 1886 in Sint-Lambrechts-Woluwe) war ein belgischer Staatsmann.

[Bearbeiten] Leben

Malou studierte in Lüttich, wurde 1840 Direktor im Justizministerium und wirkte seit 1841 als Mitglied der Zweiten Kammer, wo er die Interessen der ultramontanen Partei vertrat. 1844 wurde er zum Gouverneur von Antwerpen und am 30. Juli 1845 an der Seite des liberalen Sylvain van de Weyer zum Finanzminister berufen. Bei der Ministerkrisis im März 1846 blieb er zwar im Amt, legte aber 1847 nach dem liberalen Ausfall der Wahlen sein Portefeuille nieder. Erst 1850 wurde er wieder in die Kammer gewählt und gehörte seitdem, eine der hervorragendsten parlamentarischen Persönlichkeiten Belgiens, zu den Häuptern der klerikalen Partei. 1862-64 war er Mitglied des Senats. Ende 1871 wurde er Finanzminister und, obwohl nicht dem Namen nach, das Haupt des ultramontanen Ministeriums, welches sich bis zum Juni 1878 behauptete. Seitdem war Malou Führer der klerikalen Opposition in der Deputiertenkammer. 1884 Ministerpräsident, beseitigte er die liberale Schulordnung, erregte dadurch aber eine solche Entrüstung in den Städten, dass die klerikalsten Mitglieder seines Kabinetts ihren Abschied erhielten, worauf er auch seine Entlassung nahm. Er starb 11. Juli 1886.

[Bearbeiten] Werke

Er schrieb außer kleineren Schriften:

  • Notices historiques sur les finances de la Belgique de 1831-65 (Paris 1867)
  • Lettres sur les chemins de fer de l'État belge (Brüssel 1867-68)

[Bearbeiten] Hintergrundliteratur

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.