Juan Bautista de Anza

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Juan Bautista de Anza.
Juan Bautista de Anza.

Juan Bautista de Anza (* Juli 1736 in Fronteras (im heute mexikanischen Bundesstaat Sonora); † 19. Dezember 1788 in Arizpe, Sonora), war der erste Europäer, der 1774 einen Landweg von Mexiko durch die Sonora-Wüste zur kalifornischen Pazifikküste fand.

Spanische Eroberer hatten bis dahin mehr als 200 Jahre nach einer solchen Verbindung geforscht. In den Jahren 1775/76 leitete Anza im Auftrag des neu-spanischen Vizekönigs eine Expedition in die Gegend des heutigen San Francisco, die zum Ausgangspunkt der Besiedelung der San Francisco Bay wurde und die Ansprüche Spaniens auf Alta California festigen sollte.

1736 in Fronteras im heutigen mexikanischen Bundesstaat Sonora als Sohn eines aus dem Baskenland im Nordwesten Spaniens stammenden Vaters geboren, trat Anza 1752 im Alter von 16 Jahren in die Armee ein, wo er an der nördlichen Grenze des damaligen Neu-Spaniens diente. 1761 heiratete er die Tochter eines Minenbesitzers. Die Ehe blieb kinderlos.

Auf Erkundungen, die vor allem den Siedlungsgebieten der nördlich angrenzend lebenden Stämmen galten, entdeckte er weite Bereiche des heutigen Arizona.

1774 führte Anza eine kleine Expedition von Tubac (heute in Arizona, südlich von Tucson gelegen) zur San Gabriel Mission in der Nähe des heutigen Los Angeles. Damit war der Beweis für einen Landweg geführt und Anza begann sofort mit der Planung einer Kolonisierungsexpedition, die den Anspruch der spanischen Krone auf Alta California gegen russische und britische Ansprüche unterstreichen und in die erst kurz zuvor entdeckte Bucht von San Francisco, nördlich der 1770 gegründeten Festung (Presidio) von Monterrey führen sollte.

Am 22. Oktober 1775 trat de Anza mit einem Treck von 200 Kolonisten und einigen Missionaren sowie 1.000 Stück Vieh von Tubac aus die nahezu 2.000 km lange Expedition an, die zunächst nach Nordwesten über die Gegend von Tucson und Gila Bend an den Colorado, in das Stammesgebiet der Yuma, führte. Zwei Missionare blieben bei den Yuma und gründeten eine kleine Mission. Vom Colorado aus führte der Weg der Expedition weiter nach Westen durch die Sonora-Wüste, um erneut bei San Gabriel die Pazifik-Küste zu erreichen. Nach einer mehrwöchigen Pause wandte sich der Zug der Expedition entlang der Küste nach Norden und erreichte schließlich Monterey. Von dort aus begann er mit der Erforschung der San Francisco Bay, die er erstmals am 28. März 1776 erreichte und bestimmte den Bauplatz für die Festung und die Mission, die der Beginn des heutigen San Francisco waren.

Er selbst kehrte jedoch vor Beginn der Bauarbeiten nach Mexiko-Stadt zurück, wo er 1777 zum Gouverneur von New Mexiko ernannt wurde. 1787 kehrte nach Sonora zurück und sollte 1788 zum Kommandeur des Presidio von Tubac ernannt werden, starb jedoch offensichtlich bevor er das Amt übernehmen konnte in Arizpe, Sonora.

Die von ihm gefundene Landverbindung blieb bis zum Ausbruch einer Yuma-Revolte 1781 intakt. Diese Zeit genügte, um die neuen Siedlungen in Alta California zu etablieren. Später diente der Anza-Weg dem Militär, Siedlern, Viehtreibern, Goldsuchern und anderen Wüstenreisenden.

1990 wurde der Juan Bautista de Anza National Historic Trail eingerichtet. Die Straße verläuft überwiegend asphaltiert von Tubac nach San Francisco. Abschnitte des Historic Trails sind auch als Wander- und Reitweg angelegt.

Nach Anza wurde die Anza-Borrego-Wüste benannt, die zu den von seinen Expeditionen durchquerten Gebieten gehört.

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