John Cunningham Lilly

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John Lilly
John Lilly

John Cunningham Lilly (* 6. Januar 1915; † 30. September 2001) war ein U.S.-amerikanischer Neurophysiologe. Bekannt wurde Lilly zunächst durch seine Forschungsarbeiten über Delfine und deren Sprache. Später versuchte er – hauptsächlich im Selbstversuch – mit Hilfe des Floating, LSD und anderer Drogen wie Ketamin menschliche Bewusstseinsebenen zu erkunden. Als Erklärungsmodell benutzt er dabei den sogenannten menschlichen Biocomputer.

Während Lilly bis in die 1970er Jahre sich mit seiner Forschung aus dem Grenzbereich zwischen Biochemie, Neurophysiologie, Verhaltensbiologie und Psychologie noch im wissenschaftlichen Mainstream bewegte, wurden seine späteren Überlegungen und Erkenntnisse als Esoterik gebrandmarkt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Lilly absolvierte das California Institute of Technology und wurde 1942 an der University of Pennsylvania promoviert. Er initiierte und leitete Forschungsprojekte u. a. auf den Gebieten der Biophysik und Neurophysiologie, wobei sein Hauptinteresse der Frage nach der Struktur des menschlichen Bewusstseins galt.

[Bearbeiten] Wesentliche Erkenntnisse

Im Programming and Metaprogramming in the Human Biocomputer fasst er seine Erkenntnisse wie folgt zusammen:

  • Derartige Anwendungsmöglichkeiten des Biocomputers, wie die oben genannten, lehren uns die elementare Wahrheit über unsere eigene Ausstattung:
    • In der Region des Geistes wird, innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrungen und Experimente gefunden werden müssen, das wahr, was man für wahr hält. Diese Grenzen sind weitere Formen des Glaubens, die zu überwinden sind. In unserem Gedankenraum gibt es keine Begrenzungen.
    • Im Feld unseres Geistes befindet sich das Gebiet unserer Modelle, unseres einzigen Selbst, der Erinnerung, der Metaprogramme. Was ist aber mit dem Gebiet, das unseren Körper beinhaltet, die Körper Anderer? Hier gibt es eindeutige Begrenzungen.
  • Im Netzwerk der Körper, in dem der Eigene mit dem der Anderen verbunden ist, um zu überleben, sich fortzupflanzen und kreativ zu sein, gibt es eine andere Kategorie von Information:
    • Auf dem Gebiet vernetzter Gedanken ist das wahr, was das Netzwerk für wahr hält, entweder ist es wahr oder es wird wahr innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrungen und Experimente gefunden werden müssen. Diese Grenzen sind weitere Formen des Glaubens, die zu überwinden sind. Im vernetzten Gedankenraum gibt es keine Begrenzungen.
    • Aber wieder einmal zwingen uns die vernetzten Körper, die die Gedankenräume beherbergen, der Grund auf dem sie ruhen, die Oberfläche des Planeten, eindeutige Grenzen auf. Diese Begrenzungen müssen, mit dem Einvernehmen spezialisierter Geistesarbeiter, durch Erfahrungen und Experimente gefunden, und dem Netzwerk übermittelt werden. Das daraus Resultierende bezeichnet man als wissenschaftlichen Konsens.

[Bearbeiten] Schematische Darstellung

Global vernetztes neurosoziales Biocomputersystem
Global vernetztes neurosoziales Biocomputersystem
  • Sm: neurosoziales System planetarisch vernetzter Biocomputer: Gruppendynamik, Internet
    • p1: biologische Entität 1: menschlicher Körper 1
    • p2: biologische Entität 2: menschlicher Körper 2
  • Gebiet der Metaprogramme
    • Bp1: Gedankenraum von p1: Feld der Beobachtung
    • Bp2: Gedankenraum von p2: Feld der Beobachtung
  • Subjektiv erlebte Metaprogramme
    • p1': Abbild von p1 in Bp1: Beobachtende Entität, das Ich von p1
    • p2': Abbild von p2 in Bp2: Beobachtende Entität, das Ich von p2
    • p1'': Abbild von p1 in Bp2: Beobachtete Entität, das Du von p1
    • p2'': Abbild von p2 in Bp1: Beobachtete Entität, das Du von p2
  • Gebiet subjektiver Metakommunikation: Symbolischer Interaktionismus
    • Kp1'p2'': Kommunikation zwischen p1' und p2'', subjektive Meta-Erfahrungen von p1
    • Kp2'p1'': Kommunikation zwischen p2' und p1'', subjektive Meta-Erfahrungen von p2
  • Gebiet planetarischer Kommunikation
    • Kp1p2: Kommunikation zwischen p1 und p2, körperlich-planetarische "Wirklichkeit"

[Bearbeiten] Platons Höhlengleichnis

Platons Hoehlengleichnis
Platons Hoehlengleichnis

Höhlengleichnis: Einige Menschen sind von Geburt an in einer Höhle so festgebunden, dass sie dem Licht ständig den Rücken zukehren und immer nur auf eine schwach angeleuchtete Höhlenwand blicken können. Alles, was sich hinter ihnen abspielt, wirft einen Schatten an die Wand. Da sie nichts anderes wahrnehmen, halten die Menschen diese Schattenbilder für die wirklichen Dinge. Dies bleibt auch so, als einer von ihnen, der losgebunden wurde, von draußen in die Höhle zurückkehrt und den anderen über die wahren Verhältnisse Aufschluss zu geben versucht.“

  • Sm: neurosoziales System planetarisch vernetzter Biocomputer: als solche nicht unmittelbar bewusste materielle Welt
  • p1: biologische Entität 1: menschlicher Körper 1
  • BP1: Gedankenraum von p1: die bewusste Welt von p1
  • p1': Abbild von p1 in BP1: Beobachtende Entität, das Ich von p1

[Bearbeiten] Publikationen

John C. Lilly:

[Bearbeiten] Weblinks