Johannes Eccard

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Johannes Eccard (* 1553 in Mühlhausen/Thüringen; † Herbst 1611 in Berlin) war ein protestantischer Komponist und Kapellmeister.

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[Bearbeiten] Leben

Eccard war als Sängerknabe Mitglied der Hofkapelle in Weimar. Als Schüler von Ludwig Helmbold und Joachim a Burck wirkte er als Sänger unter Orlando di Lasso kurze Zeit in München und machte von dort aus eine Studienreise nach Venedig. Dort besucht er unter anderem Andrea Gabrieli, Claudio Merulo und Gioseffo Zarlino.

Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Mühlhausen (1573/74) wurde er von Jakob Fugger als Organist nach Augsburg berufen.

1579 wechselte er nach Königsberg in die Dienste des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach, der ihn für seine Hofkapelle engagierte. Hier wurde er zunächst Assistent von Teodoro Riccio, 1580 Vizekapellmeister. Sechs Jahre später wurde Eccard die Nachfolger Riccios übertragen, erst 1604 wurde er jedoch offiziell zum Kapellmeister ernannt. 1608 folgte er einem Ruf als kurfürstlicher Kapellmeister und Domkantor an den Hof nach Berlin.

Er schuf etwa 250 geistliche und weltliche mehrstimmige Lieder, dabei vertonte er oft Texte von Ludwig Helmbold. Seine Preussische[n] Festlieder wurden 1642 und 1644 in Elbing in zwei Teilen von Johann Stobäus veröffentlicht. Weitere Werke, darunter mehrere Messen, sind nur handschriftlich erhalten.

Im Alter von 58 Jahren starb der kurfürstliche Kapellmeister Johannes Eccard im Herbst 1611 in Berlin.

[Bearbeiten] Werke

Für eine Gesamtübersicht siehe Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16) und Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17)

  • Nun schürz dich, Gretlein, schürz dich
  • Übers Gebirg Maria geht
  • Christ ist erstanden
  • 1591: Es rühmt die Heilige Schrift
  • 1597: Verleih uns Frieden gnädiglich
  • 1600: Nachdem die Sonn beschlossen

Im Evangelischen Gesangbuch: Melodie zum Tauflied Ach lieber Herre Jesu Christ (EG 203); Text des Abendliedes Mein schönste Zier und Kleinod (EG 473).

[Bearbeiten] Literatur

  • Christine Böcker: Johannes Eccard : Leben und Werk. - München: Katzbichler, 1980. - (Berliner musikwissenschaftliche Arbeiten; 17) - ISBN 3-87397-047-3

[Bearbeiten] Weblinks