Johanna Magdalena von Sachsen-Altenburg

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Johanna Magdalene, Prinzessin von Sachsen-Altenburg, Herzogin zu Sachsen-Weißenfels, Kupferstich von Johann Hainzelmann, heute im Kupferstichkabinett Dresden (Archiv-Nummer A 26876 in A 288ab, 4 (D XVI-XVIII))
Johanna Magdalene, Prinzessin von Sachsen-Altenburg, Herzogin zu Sachsen-Weißenfels, Kupferstich von Johann Hainzelmann, heute im Kupferstichkabinett Dresden (Archiv-Nummer A 26876 in A 288ab, 4 (D XVI-XVIII))
Prinzessin Johanna Magdalena von Sachsen-Altenburg als Kind
Prinzessin Johanna Magdalena von Sachsen-Altenburg als Kind

Johanna Magdalena von Sachsen-Altenburg (* 14. Januar 1656 in Altenburg; † 22. Januar 1686 in Weißenfels) war Prinzessin von Sachsen-Altenburg aus dem Hause der ernestinischen Wettiner und durch Heirat Herzogin des - teilweise reichsunmittelbaren - kursächsischen Sekundogeniturfürstentums Sachsen-Weißenfels-Querfurt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Die Letzte des Hauses Sachsen-Altenburg

Johanna Magdalena war die einzige Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg und dessen Gemahlin Magdalena Sibylle von Sachsen, Tochter des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen.

Nachdem Johanna Magdalena durch den Tod ihrer beiden Eltern 1668/69 schon früh verwaiste, wurde sie schnell zum Spielball ihrer Verwandten und 1671 von ihren Onkeln, dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. und dem Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz, in deren Residenzen zu Dresden und Zeitz sie sich auch häufiger aufzuhalten hatte, aus rein dynastischen Gründen mit ihrem Cousin, dem Erbprinzen Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels, vermählt.

Die Ehe von Johanna Magdalena war zur damaligen Zeit von politischer Brisanz, da ihr ältester Bruder, Erbprinz Christian von Sachsen-Altenburg, bereits früh verstorben war und ihr anderer Bruder, Friedrich Wilhelm III., der seinem Vater zwar als Herzog gefolgt war, aber auf Grund seiner Minderjährigkeit und testamentarischer Einlassungen seines Vaters ebenfalls der Vormundschaft seiner Onkel unterstellt gewesen ist, noch über keinerlei Nachkommen verfügte.

Das Kalkül der beiden albertinischen Onkel war es also, auf ein Aussterben der Altenburger Enestiner im Mannesstamm zu spekulieren, wodurch unter Umständen Teile des Altenburger Besitzes an die (ebenfalls) albertinischen Weißenfelser gefallen wäre, weshalb die Eheschließung auch das große Wohlwollen Herzog Augusts von Sachsen-Weißenfels besaß. Würden wiederum auch die Weißenfelser aussterben, so wären auf Grund der nahen Verwandtschaft die einzigen Profiteure die anderen Albertiner gewesen.

Als Herzog Friedrich Wilhelm III. bereits ein halbes Jahr nach der Eheschließung seiner Schwester kinderlos an den Pocken starb, meldeten schließlich die beiden seit jeher miteinander rivalisierenden wettinischen Häuser Ansprüche auf Sachsen-Altenburg. Letztendlich gelang es jedoch den Ernestinern Ernst von Sachsen-Gotha und Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar sich durchzusetzen, da sie auf Grund vergangener dynastischer Verbindungen mit den Altenburgern in den 1630er Jahren ältere Ansprüche geltend machen konnten.

[Bearbeiten] In Sachsen-Weißenfels

Auf Grund ihrer Erziehung durch die Theologen Johann Stiel und Johann Christfried Sagittarius war Johanna Magdalena Zeit ihres Lebens von großer Frömmigkeit und zeigte viel Interesse für die kirchlichen Angelegenheiten ihres Herzogtums. Aber auch im Privaten studierte sie häufig die Bibel, welche sie mit zahlreichen Anmerkungen versah und beschäftigte sich mit dem Verfassen von Gebetbüchern, Spruchsammlungen und Lehrschriften, die sie an Verwandte und Mitglieder des Hofes verschenkte. Der Schlosskirche schenkte sie ein goldbesticktes Ornat, später einen goldenen Kelch und eine Hostienschachtel, für die Weißenfelser Marienkirche stiftete sie 1681 ein silbernes Taufbecken. Anlässlich ihres Tods 1686 wurden Gedächtnismünzen geprägt, die bei den Exequien zu ihrem Gedenken ausgeteilt wurden.

Auch war sie eine beliebte Landesmutter und kümmerte sich fürsorglich um soziale Belange ihrer Untertanen. So spendete sie zu Lebzeiten regelmäßig für die armen Bewohner der Stadt Weißenfels und bedachte diese auch in ihrem Testament.

Sie starb am 22. Januar 1686 30-jährig und wurde in einem Zinnprunksarg in der Schlosskirche von Schloss Neu-Augustusburg beigesetzt. Da alle männlichen Nachkommen ihrer Söhne bereits im Kindesalter verstarben, endete 60 Jahre nach ihrem Tod auch die Weißenfelser Linie.

[Bearbeiten] Ehe und Nachkommen

Ihre einzige Ehe schloss sie am 25. Oktober 1671 in Altenburg mit Johann Adolf I., Herzog von Sachsen-Weißenfels, dem Sohn Augusts, Herzog von Sachsen-Weißenfels aus dessen Ehe mit Anna Maria von Mecklenburg-Schwerin. Aus der Ehe gingen elf Kinder hervor:

  • Magdalena Sybille (* 3. September 1673; † 28. November 1726), Prinzessin von Sachsen-Weißenfels ∞ Johann Wilhelm, Herzog von Sachsen-Eisenach
  • August Friedrich (* 15. September 1674; † 16. August 1675), Erbprinz von Sachsen-Weißenfels
  • Johann Adolf (* 7. Juni 1676; † 18. Juni 1676), Erbprinz von Sachsen-Weißenfels
  • Johann Georg (* 13. Juli 1677; † 16. März 1712), 3. Herzog von Sachsen-Weißenfels ∞ Friederike Elisabeth von Sachsen-Eisenach
  • namenloser Sohn (*/† 24. Juli 1678)
  • Johanna Wilhelmine (* 20. Januar 1680; † 4. Juli 1730), Prinzessin von Sachsen-Weißenfels
  • Friedrich Wilhelm (* 18. Januar 1681; † 20. November 1681), Prinz von Sachsen-Weißenfels
  • Christian (* 23. Februar 1682; † 28. Juni 1736), 4. Herzog von Sachsen-Weißenfels ∞ Luise Christiana von Stolberg-Stolberg
  • Anna Maria (* 17. Juni 1683; † 16. März 1731), Prinzessin von Sachsen-Weißenfels ∞ Erdmann II., Reichsgraf von Promnitz auf Sorau
  • Sophie (* 2. August 1684; † 6. Mai 1752), Prinzessin von Sachsen-Weißenfels ∞ (I) Georg Wilhelm, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth und ∞ (II) Joseph Albert, Graf von Hoditz und Wolframitz
  • Johann Adolf II. (* 4. September 1685; † 16. Mai 1746), 5. Herzog von Sachsen-Weißenfels ∞ (I) Johannetta Antoinetta Juliana von Sachsen-Eisenach und ∞ (II) Friederike von Sachsen-Gotha-Altenburg

[Bearbeiten] Literatur

  • 300 Jahre Schloß Neu-Augustusburg, 1660-1694 - Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels: Festschrift. Weißenfels, 1994, Seite 38-39
  • Gerhardt, Friedrich, Schloß und Schloßkirche zu Weißenfels, Weißenfels, 1898, Seite 55-56
  • Johann Christoph Dreyhaupt: Beschreibung des ... Saal-Creyses, insonderheit der Städte Halle. Halle, 1749/1751 (d.i. "Dreyhaupt-Chronik")

[Bearbeiten] Weblinks als Quellen