Johann Lorentisch

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Johann Lorentisch (* 1610 in Kaisersteinbruch; † 7. April 1666 in Kaisersteinbruch, Ungarn, jetzt Burgenland) war ein italienischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock.

Lorentisch ist die eingedeutschte Form eines italienischen Namens.

[Bearbeiten] Leben

Steinmetzmeister Pietro Maino Maderno nahm 1624 den Knaben Johann, Sohn von Meister Mathias Lorentisch als Lehrling auf. Die Freisprechung zum Gesellen erfolgte 1629. Er heiratete Catharina Rattin, Witwe nach dem Gesellen Mathias Ratt, und wurde 1640 Meister.

Nachdem Mathias Lorentisch 1654 verstarb, übergab dessen Witwe Maria ihrem Sohn Johann den Familienbesitz. Die Inventur listete es genau auf, es galt auch Schulden zu bezahlen, vom verbleibenden Rest erhielt (wie allgemein üblich) die Mutter eine Hälfte, die andere die 3 Geschwister zusammen. 1656 verstarb seine Ehefrau Catharina.

Johann Lorentisch heiratete am 9. Jänner 1661 in 2. Ehe Anna Catharina, Tochter des kaiserlichen Baumeisters Simon Retacco im Stephansdom zu Wien. Trauzeugen des Bräutigams waren die fürnemben und geschaidten Herrn und Meister Silvestro Carlone, Maurermaister, Francesco della Torre, Steinmetz. Trauzeugen der Braut: Herr Meister Carolus Carlone, Maurer, der kunstreiche und wohlerfahrene Herr Carpoforo Tencalla, Maler. Damit war er zum innersten Kern der italienischen Künstler in Wien vorgedrungen.

Mit Ambrosius Ferrethi zum verordneten Kirchenvater der Kaisersteinbrucher Kirche bestellt.

Am 7. April 1666 verstarb Johann Lorentisch als wohlhabender Meister. Das Haus samt Steinbruch, große Mengen ausgearbeiteter Steine, Weingärten in Breitenbrunn und Sommerein, all das verheiratete Witwe Anna Catharina dem Antonius Pery.

[Bearbeiten] Werke

Kirche am Hof
Kirche am Hof

[Bearbeiten] Literatur

  • Stift Heiligenkreuz Archiv, Register, Kirchenrechnungen, Zechrechnungen, Inventur der Catharina Lorentischin, Ehefrau und Inventur des Johann Lorentisch.
  • Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch, Nr. 24, Steinmetzmeister die in Wien und im Steinbruch am Leithaberg tätig waren, S 15-20, Februar 1993; Nr. 12, S6f, Oktober 1991 Italiener in Steinbruch am Leithaberg, Nr. 28, S 18-25, Oktober 1993 Die Meister eines ehrsamen Handwerks der Steinmetzen und Maurer im kayserl. Steinbruch am Leythaberg, 1. Teil. Nr. 30, S 21-29, Jänner 1994 Die Meister, 2. Teil.
  • Helmuth Furch, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2 Bde. 2002-2004.