Jean-Baptiste Joseph Delambre

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Jean-Baptiste Joseph Delambre (* 19. September 1749 in Amiens; † 19. August 1822 in Paris) war ein französischer Astronom.

Jean- Baptiste Joseph Delambre
Jean- Baptiste Joseph Delambre

Delambre widmete sich zunächst geschichtlichen und literarischen, später auch naturwissenschaftlichen und mathematischen Studien. Seit 1771 war er als Erzieher am Hof des Generalpächters Jean-Claude Geoffroy d'Assy in Paris angestellt, um seinen Sohn zu unterrichten. Auf den Rat Lalandes wandte er sich der Astronomie zu und stellte auf dem kleinen Observatorium, das ihn d'Assy errichten ließ, erfolgreiche Beobachtungen an.

Die Entdeckung des Planeten Uranus 1781 durch Herschel gab Delambre dann Gelegenheit, sich literarisch bekannt zu machen. Anschließend fertigte er Sonnen- und Planetentafeln an (1789 für Jupiter und Saturn, für Uranus, insbesondere aber für die Jupitermonde.

1792 wurde Delambre in die Académie des sciences aufgenommen. Nachdem man das Bureau des Longitudes neu errichtet hatte, wurde er 1795 auch dort als Mitglied eingesetzt und 1803 ständiger Sekretär des Instituts. 1807 ernannte man ihn zum Professor am Collège de France in Paris. Seit 1808 war er dann auch Schatzmeister der kaiserlichen Universität. Er trat 1815 in den Ruhestand.

Zusammen mit Pierre Méchain vermaß Delambre zwischen 1792 und 1798 die Distanz zwischen Dünkirchen und Barcelona. Das Ergebnis diente als Basis zur Definition des Meters. Delambre übernahm den nördlichen Teil der Messung (siehe Gradmessung).

Jean Joseph Delambre starb am 19. August 1822 in Paris. Er ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: Die 72 Namen auf dem Eiffelturm. Auch ein Mondkrater ist nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • Astronomie théoretique et pratique. 3 Bde. Paris (1814)
  • Histoire de l'astronomie ancienne. 2 Bde. Paris (1817)
  • Histoire de l'astronomie au moyen-âge. Paris (1819)
  • Histoire de l'astronomie moderne. 2 Bde. Paris (1821)
  • Histoire de l'astronomie au 18e siècle. Paris (1827, hrsg. von Mathieu)

[Bearbeiten] Literatur