Jakob Wimpheling

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Jakob Wimpheling, auch Wimpfeling, Wympfeling (* 27. Juli 1450 in Schlettstadt; † 17. November 1528 ebd.) war ein deutscher Dichter, Pädagoge und Geschichtsschreiber des Humanismus.

[Bearbeiten] Leben

Wimpheling studierte ab 1460 in Freiburg im Breisgau (u.a. bei Johann Geiler von Kaysersberg), ab 1466 in Erfurt und 1469 bis 1470 in Heidelberg Philosophie und Theologie. Er wurde 1471 Professor und 1481 Rektor der Universität Heidelberg. 1484 wurde er Domprediger in Speyer und wirkte ab 1498 erneut als Professor in Heidelberg. Ab 1500 lebte er mit kürzeren Unterbrechungen als Schriftsteller in Straßburg, bevor er 1515 in seinen Heimatort zurückkehrte.

Mit seiner Schrift Germania aus dem Jahr 1501 gilt Wimpheling als Begründer einer nationalen deutschen Geschichtsschreibung. Darin versuchte er den Beweis der Gleichwertigkeit der deutschen Vergangenheit gegenüber den französischen und italienischen Humanisten zu führen. Das resultierte in Übertreibungen bei seiner Quellenauslegung, die zum Streit mit dem Straßburger Theologen Thomas Murner führten.

Er ist neben Johannes Reuchlin der erste bedeutende Vertreter des deutschen Humanistendramas. Mit den Schriften De Integritate, Isidoneus germanicus, Diatriba de proba puerorum institutione und Adolescentia war er wegweisend für die zeitgenössische Pädagogik.

Wimpheling begrüßte zunächst das Auftreten Martin Luthers, vertrat jedoch trotz scharfer Kritik an der Verweltlichung des Klerus später einen katholisch geprägten Humanismus.

[Bearbeiten] Werke

  • Stylpho, 1480 (gedruckt 1494)
  • Vita sancti adelphi, ca. 1500
  • Germania, 1501
  • Epitome rerum Germanicarum, 1505
  • Gravamina, 1520
  • Catalogus Archiepiscoporum Moguntinorum. Geschichte der Mainzer Erzbischöfe. Kommentierte Ausgabe. Einleitung und Übersetzung aus dem Lateinischen von Sigrid von der Gönna. Verlag Wilhelm Fink, München 2007. ISBN 978-3-7705-4384-7

[Bearbeiten] Weblinks


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