Jack White (Musikproduzent)

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Jack White (* 2. September 1940 in Köln; bürgerlich Horst Nußbaum) ist einer der erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten und ehemaliger Fußballprofi.

Jack White schrieb bekannte Lieder u.a. für Tony Marshall (Schöne Maid), Jürgen Marcus (Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben), Roberto Blanco (Heute so, morgen so), Andrea Jürgens (Und dabei liebe ich Euch beide) und Lena Valaitis (So wie ein Regenbogen). Auch mit bekannten ausländischen Künstlern arbeitete er zusammen. So war er als Produzent von Paul Anka, Engelbert, Tony Christie und David Hasselhoff auch international erfolgreich und erklomm sogar die Top Ten der US-Charts mit den Welthits Gloria und Self Control, gesungen von Laura Branigan. Seit September 2006 betreut er auch die Sängerin und Schauspielerin Evelin.

Geboren als Sohn eines Metzgers begann er zunächst Fußball zu spielen. Er wurde von Hennes Weisweiler entdeckt und begann als Profi bei Viktoria Köln. Von dort wechselte er zum FK Pirmasens und dann zum PSV Eindhoven in die erste niederländische Liga. Sein größter sportlicher Erfolg war der niederländische Vizemeister-Titel. In Eindhoven beendete er Ende 1966 seine Karriere als Profi-Fußballer. Danach spielte er als Amateur noch bis 1976 bei Tennis Borussia Berlin. Sein (vorerst) letztes Engagement im Fußball war die Präsidentschaft bei Tennis Borussia Berlin von 1992–1997, die er nach großer finanzieller Unterstützung des Vereins und dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im selben Jahr beendete.

1967 brachte er eine erste eigene Platte heraus, war allerdings als Sänger unter dem Pseudonym Jack White erfolglos. In der Folge verlegte er sich aufs Komponieren und Produzieren und schrieb während der 1970er Jahre etwa 1.000 Lieder. 1974 verfasste er für die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Song Fußball ist unser Leben. Er verkaufte mehrere Millionen Platten und erhielt über 300 Gold- und Platin-Auszeichnungen, wenngleich mehreren Medienberichten zufolge als erfolgreichster deutscher Musikproduzent der Musiker und Songwriter Dieter Bohlen gilt. In einem Interview mit dem Magazin Focus aus dem Jahr 2000 wurde White von Bohlen daher als "ein mittelmäßiger Musikproduzent aus Berlin, der schon seit Jahren vergeblich auf einen Hit wartet" bezeichnet [1].

Im September 1999 gründete White in Berlin die Jack White Productions AG, wo er zeitweilig Vorsitzender des Vorstandes war.

2004 arbeitete Jack Whites Plattenfirma mit Künstlern wie Ira Losco (I'm In Love Again) und Wonderwall (Come Along) zusammen, konnte aber nicht an vergangene Erfolge anknüpfen. Als Produzent von Hansi Hinterseer begeistert er hingegen Freunde volkstümlicher Musik. Er entdeckte auch die junge israelische Sängerin Liel Kolet. 2005 gelang der Jack White Productions AG (über die Beteiligung am puertoricanischen Label VI Music) mit dem Künstler Daddy Yankee und seinem Hit Gasolina ein weltweiter Top-Ten-10-Hit.

Im September 2006 produzierte Jack White zum ersten Mal mit Volksmusik-Ikone Heino einen Song. Der Titel lautet "Wir tanzen Polka, denn wir lieben Germany".

Am 1. August 2007 wurde Jack White von der Jack White Productions AG wegen Verletzung des Wettbewerbsverbots fristlos entlassen. Das Landgericht München I hat hierzu unter anderem festgestellt, daß sich Jack White als Vorstand unberechtigt mehr als 120.000 EUR ausbezahlt hat. Nach der Entlassung brach ein Medienstreit zwischen Jack White und der gleichnamigen Musikproduktionsgesellschaft aus. Hierbei warf die Gesellschaft Jack White indirekt Missbrauch von Insiderwissen vor[2]. Ein Rechtsgutachten der KPMG stellte Schadenersatzansprüche der Gesellschaft gegenüber Jack White aufgrund vielfacher Pflichtverletzungen und falscher Jahresabschlüsse für die Jahre 2004 und 2005 fest.[3]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Der Musikproduzent Dieter Bohlen über den damaligen Börsengang Jack Whites [1]
  2. JWP wirft Jack White bei Aktiengeschäft indirekt Missbrauch von Insiderwissen vor [2]
  3. Gutachten bestätigen Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe gegen Jack White und Frank Nußbaum [3]

[Bearbeiten] Literatur

Ingo Schiweck, Kicken beim Feind? Der ganz alltägliche Friede hinter dem deutsch-niederländischen Fußballkrieg, Düsseldorf 2006, S. 51-58. ISBN 3-9810957-4-X (Schwerpunkt: Nussbaums/Whites Fußballkarriere)

[Bearbeiten] Weblinks

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