Europäisches Amt für humanitäre Hilfe
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Das Europäische Amt für humanitäre Hilfe (engl. European Commission Humanitarian Office - ECHO) ist eine 1992 gegründete Behörde der Europäischen Union. Als unselbständiger Teil der Kommission im Range einer Generaldirektion untersteht es dem Kommissar für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe. Derzeitiger Leiter ist der Portugiese António Cavaco.
Im Zuge der Nahrungsmittelhilfe unterstützt ECHO auf der Grundlage der VO 1292/96 Länder mit strukturellem Nahrungsmittelmangel wie etwa die Staaten der Sahelzone oder solche in konkreten Notsituationen (Butteraktion für Russland). Auf diese Weise baut sie gleichzeitig Überschüsse aus der Gemeinsamen Agrarpolitik ab. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit von ECHO ist die Soforthilfe für die Opfer von Naturkatastrophen wie den Tsunami von 2005 oder die Erdbebenkatastrophe im Iran 2002. Dazu kommt schließlich Unterstützung für Flüchtlinge etwa in Palästina, Afghanistan, Ostafrika oder Südostasien.
ECHO unterstützt durch seine Tätigkeit jährlich etwa 18 Mio. Menschen in über 60 Ländern und gilt damit als Hauptakteur der Humanitären Hilfe weltweit. Dabei arbeitet das Amt eng mit über 200 Partnern zusammen, unter denen insbesondere UN-Organisationen wie das Flüchtlingswerk UNHCR oder das Weltnahrungsprogramm WFP, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, aber auch Nichtstaatliche Organisationen (NGO's) besondere Bedeutung zukommt. Das finanzielle Volumen der Aktivitäten von ECHO beträgt etwa 0,5 Mrd. € jährlich.