Drechseln
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Mit dem Drechseln (Drehen) wird einem Körper, welchem auf der Drechselbank eine Drehbewegung mitgeteilt wird, durch Anwendung schneidender Werkzeuge eine bestimmte Form geben. Drechseln entwickelte sich aus der ursprünglichen Form des Bohrens in Ägypten im 4. bis 5. Jahrtausend v. Chr. und wurde seitdem, bis auf den Antrieb, der seit der Motorisierung eine kontinuierliche hohe Drehzahl erlaubte, und die verwendeten Materialien, nicht wesentlich weiterentwickelt.
Man drechselt Holz, Grünholz, Schildpatt, und Elfenbein, bei Metallen spricht man dagegen vom Drehen. Die Drechsler sind entweder Holzdrechsler (gewöhnliche Drechsler) oder Kunstdrechsler.
Hartholz wird mit hohen Drehzahlen gedrechselt, während Weichhölzer eher mit niedrigeren Drehzahlen gedrechselt werden. Je größer der Gegenstand, desto geringer die Drehzahlen des Werkstückes bzw. umgedreht je geringer der Durchmesser desto höher die Drehzahlen des Werkstückes. Üblicherweise wird die Drehzahl so eingestellt, daß an der Drechselklinge eine Geschwindigkeit von ca. 5 m/s herrscht. Bei zu niedriger Geschwindigkeit kann sich ein unsauberes Schnittbild ergeben, ist die Drehgeschwindigkeit zu hoch, kann der Drechselkörper aus dem Futter reißen und es besteht Lebensgefahr.
Schon Phidias soll die Drechslerkunst auf Holz und Elfenbein angewendet haben. Alexander der Große, Artaxerxes von Persien, Peter der Große und Kaiser Rudolf II. betrieben die Drechslerkunst zu ihrem Vergnügen. Auch Martin Luther war ein fleißiger Drechsler.
[Bearbeiten] Literatur
- Dieter Stojan: Drechseln. DVA, München 2006, ISBN 978-3-421-03605-6