Die Caine war ihr Schicksal
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Caine war ihr Schicksal |
Originaltitel: | The Caine Mutiny |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1954 |
Länge (PAL-DVD): | 124 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Edward Dmytryk |
Drehbuch: | Stanley Roberts (nach dem Roman von Herman Wouk) |
Produktion: | Stanley Kramer |
Musik: | Max Steiner |
Kamera: | Franz Planer |
Schnitt: | Henry Batista, William A. Lyon |
Besetzung | |
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Die Caine war ihr Schicksal (1954) ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm von Regisseur Edward Dmytryk nach dem preisgekrönten Roman Die Caine war ihr Schicksal (The Caine Mutiny) von Herman Wouk. Hauptdarsteller sind Humphrey Bogart, Van Johnson und José Ferrer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Im Jahr 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, übernimmt Lieutenant Commander Philip F. Queeg das Kommando über den amerikanischen schnellen Minensuchzerstörer U.S.S. Caine. Auf dem verwahrlosten und sehr locker geführten Schiff führt er von Anfang an ein hartes und kompromissloses Regiment, das die Mannschaft schon bald gegen ihn aufbringt. Der zynische Lieutenant Tom Keefer intrigiert von Anfang an gegen den Kommandanten, während der erste Offizier Stephen Maryk dessen irrationales Verhalten anfangs noch verteidigt.
Mit der Zeit stellt aber auch Maryk fest, dass Queeg in zunehmend paranoider Weise auf den Vorschriften herumreitet und die Offiziere ebenso wie die Mannschaft drangsaliert; er verdächtigt sie, gegen ihn zu arbeiten und wird zunehmend unkontrollierbar. Als er die Caine schließlich in einen Taifun steuert und das Leben aller an Bord gefährdet, weil er um jeden Preis seine Befehle ausgeführt sehen will, enthebt Maryk ihn mit Hilfe der übrigen Offiziere des Kommandos und bringt das Schiff in Sicherheit.
Nach der Rückkehr in die Heimat müssen die Führungsoffiziere der Caine sich wegen Meuterei vor einem Kriegsgericht verantworten. Der Verteidiger Barney Greenwald schafft es jedoch, Lieutenant Commander Queeg vor Gericht unter Druck zu setzen, so dass dieser sein ungezügeltes, krankhaft paranoides Selbst vor Gericht entblößt und so die Entscheidung seiner Untergebenen rechtfertigt. Bei der anschließenden Siegesfeier spricht der Anwalt seinen Klienten jedoch seine Verachtung aus; besonders Keefer, der während der Verhandlung gelogen hatte, nennt er einen ehrlosen Feigling, der die US Navy hasse und der wahre Schuldige der Meuterei auf der Caine sei. Abschließend erhebt er sein Glas auf den Lieutenant – und schüttet ihm seinen Drink ins Gesicht.
[Bearbeiten] Hintergrund
Die USS Caine, die im Film zu sehen ist, war in Wirklichkeit der schnelle US-Minensuchzerstörer USS Thompson (DMS-38/ex-DD-627). Auch die Studioaufbauten für die Innenaufnahmen sind diesem Schiff nachempfunden.
Die US Navy stand der Darstellung eines Schiffskapitäns als mental instabiler Paranoiker sehr kritisch gegenüber. Columbia Pictures erklärte sich schließlich bereit, dem Vorspann eine Erklärung anzufügen, die klarstellt, dass die Handlung rein fiktiv sei und dass niemals eine Meuterei auf einem Schiff der US Navy stattgefunden habe. Die Navy stellte im Gegenzug die Schiffe, Flugzeuge und sonstiges Material zur Verfügung. Im Abspann wird der Film auch der Marine gewidmet.
Rechnet man nur mit den damaligen Kinoeinnahmen, war Die Caine war ihr Schicksal Humphrey Bogarts kommerziell erfolgreichster Film.
Die deutsche Erstaufführung war am 10. September 1954, die deutsche Fernseh-Erstausstrahlung am 2. April 1970 in der ARD.
[Bearbeiten] Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1972 in den Ateliers der Ultra Film Synchron GmbH in Berlin. Synchronregie führte Theodor Mühlen. [1]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Philip Francis Queeg | Humphrey Bogart | Otto Eduard Hasse |
Barney Greenwald | José Ferrer | Wilhelm Borchert |
Steve Maryk | Van Johnson | Horst Niendorf |
Tom Keefer | Fred MacMurray | Curt Ackermann |
May Wynn | May Wynn | Marion Degler |
Lt. Payntner | Arthur Franz | Wolfgang Preiss |
[Bearbeiten] Kritiken
- „Gestraffte Filmfassung des Erfolgsromans: ein packendes Kriegsdrama mit prägnant herausgearbeiteten psychologischen und moralischen Konflikten, die durch das eindrucksvolle ‚Duell‘ zwischen Bogart und Ferrer vertieft werden.“ - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „Dmytryks Regie […] ist beachtlich, doch der eigentliche Konflikt der Geschichte blieb unverbindlich.“ - Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main
- „Hervorragende Seeaufnahmen und hochwertige Schauspielkunst entschädigen für die etwas gewaltsame Verkürzung des bekannten Romans von H. Wouk. Ab 16 sehenswert.“ - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 58
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Oscar-Nominierungen
- Bester Film
- Bester Hauptdarsteller (Humphrey Bogart)
- Bester Nebendarsteller (Tom Tully)
- Bestes adaptiertes Drehbuch
- Bester Ton
- Bester Schnitt
- Beste Filmmusik
[Bearbeiten] Literatur
- Herman Wouk: Die Caine war ihr Schicksal. Roman (OT: The Caine Mutiny). Deutsch von Christoph Ecke. Seemännische Beratung: Eugen von Beulwitz. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-12689-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Caine war ihr Schicksal in der Internet Movie Database (englisch)
- Kritiken zu Die Caine war ihr Schicksal auf Rotten Tomatoes (englisch)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 88