Jenson Button

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jenson Button
Jenson Button, 2007
the United Kingdomthe United Kingdom
Formel-1-Grand-Prix
Erster Grand Prix Australien 2000
Formel-1-Teams
2000 Williams • 2001 Benetton • 2002 Renault • 2003–2005 BAR • 2006–2008 Honda
Formel-1-Statistik
Rennen Poles Podien Siege
142 3 15 1
Schnellste Runden 0
Führungsrunden 106 Runden über 534,0 km
WM-Titel
WM-Punkte 232
(Stand: 8. Juni 2008)

Jenson Alexander Lyons Button (* 19. Januar 1980 in Frome/Somerset, England) ist ein britischer Rennfahrer und Formel-1-Pilot. Er steht derzeit beim Werksteam des japanischen Autommobilherstellers Honda, dem Honda Racing F1 Team, unter Vertrag.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

[Bearbeiten] Anfänge im Motorsport

[Bearbeiten] Kartsport

Button begann im Alter von acht Jahren mit dem Kartsport, als ihm sein Vater ein Kart gekauft hatte. Sein Start war außergewöhnlich: 1991 gewann er neben dem Titel alle 34 Rennen der British Cadet Kart Championship. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Die British Open Kart Championship gewann Button insgesamt dreimal, bevor er 1997 zum jüngsten Sieger der Geschichte in der European Super A Championship wurde.

[Bearbeiten] Formel Ford

Der Wechsel des Engländers in den Formelsport war vorprogrammiert und so stieg er 1998 in die Britische Formel Ford um, die er mit neun Siegen auf Anhieb gewinnen konnte. Zudem entschied Button auch das Formel Ford Festival in Brands Hatch für sich, das eine der angesehendsten Rennveranstaltungen für Nachwuchsfahrer in Großbritannien ist. Einen weiteren wichtigen Sieg errang Button Ende 1998 beim McLaren Autosport BRDC Award, für den als Preis eine Testfahrt in einem McLaren-Formel-1-Wagen winkte.

[Bearbeiten] Formel 3

Button stieg in die Britische Formel 3 auf und schaffte es auch hier auf Anhieb zu überzeugen. Er gewann drei Rennen und beendete die Saison als bester Rookie auf dem dritten Gesamtrang. Beim Internationalen Formel-3-Rennen, dem Macao Grand Prix, wurde Button knapp hinter Darren Manning Zweiter. Anschließend löste er seinen Gewinn ein und nahm bei Wintertests der Formel 1 in Silverstone in einem McLaren Platz. Auch für Prost bestritt er Tests. Als bekannt wurde, dass das F1-Team Williams sich von seinem Fahrer Alessandro Zanardi trennt, arrangierte Teamchef Frank Williams zwischen dem brasilianischen Formel-3000-Piloten Bruno Junqueira und Button ein Shootout um den freien Platz. Der Brite gewann und bekam seinen ersten Vertrag als Formel-1-Fahrer .

[Bearbeiten] Formel 1

[Bearbeiten] 2000: Williams

Button war fortan Liebling der britischen Medien und ging selbstbewusst in seine erste F1-Saison, die er neben dem Deutschen Ralf Schumacher bestreiten sollte. Sein Debüt auf dem Albert Park Circuit in Melbourne/Australien glückte nicht: Button schied mit Motorschaden aus. In seinem zweiten Rennen allerdings konnte er sich seinen ersten WM-Punkt sichern. Neben seinem Heim-Grand-Prix in Silverstone, wo er Fünfter wurde, konnte Button noch bei weiteren Rennen punkten und belegte am Ende der Saison mit zwölf WM-Zählern den achten Rang in der Fahrerwertung. Seine vielbeachtete Debütsaison brachte dem englischen Newcomer viel Hype um seine Person ein - vor allem auf der britischen Insel schien eine regelrechte "Buttonmania" ausgebrochen zu sein. Es war jedoch schon vorgezeichnet, dass Button nicht bei Williams bleiben konnte: Der britische Rennstall hatte schon ein Jahr zuvor einen Vertrag mit dem Kolumbianer Juan Pablo Montoya abgeschlossen, der ab der Saison 2001 für Williams fahren sollte. Der Engländer wurde an Benetton vermittelt, wo er den Österreicher Alexander Wurz ersetzte.

[Bearbeiten] 2001–2002: Benetton und Renault

Button im Benetton, 2001
Button im Benetton, 2001

Bei Benetton fiel Button zunächst auf den Boden der Tatsachen: Mit einem unterlegenen Auto konnte er sich kaum in Szene setzen und wurde zudem von seinem erfahrenen Teamkollegen Giancarlo Fisichella deutlich geschlagen. Sofort begann die Presse, den jungen Engländer zu kritisieren: Er gehe nicht ernsthaft genug an seine Aufgaben heran und genieße stattdessen lieber das Leben als Star. Genährt wurde diese Kritik davon, dass Button sich Luxusspielzeuge wie eine Yacht zulegte. Der 17. Platz in der WM war nicht das, was das erfolgsverwöhnte britische Motorsportpublikum von seinem neuen Liebling erwartete. Button blieb aber zunächst beim Benetton-Rennstall, der von Renault übernommen wurde und fortan Renault F1 Team hieß.

Dank der Investitionen des französischen Automobilkonzerns gelang es, für die Saison 2002 ein einigermaßen konkurrenzfähiges Auto zu bauen, mit dem Button am Ende Siebter der Fahrerweltmeisterschaft wurde. Mit seinem neuen, ebenfalls als großes Talent gehandelten Teamkollegen Jarno Trulli konnte er gut mithalten und behielt am Ende nach Punkten sogar deutlich die Oberhand gegenüber dem Italiener. Da Renault-Teamchef Flavio Briatore für die nächste Saison bereits mit seinem Testfahrer Fernando Alonso plante, musste sich Button erneut nach einer Alternative umschauen und wurde von B∙A∙R-Teamchef David Richards umworben, der einen Ersatz für den farblosen Franzosen Olivier Panis suchte.

[Bearbeiten] 2003–2005: B∙A∙R

“JB” im B∙A∙R-Honda, 2005
“JB” im B∙A∙R-Honda, 2005

Hier fuhr Button 2003 zunächst an der Seite von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, den er im teaminternen Duell klar schlug: Button wurde WM-Neunter mit 17 Punkten, der Kanadier schaffte mit sechs Punkten lediglich Rang 16. Spätestens jetzt glaubten auch die britische Öffentlichkeit wieder an Button als zukünftigen Weltmeister. Um ein Haar hätte er Villeneuve in die Rente geschickt: B∙A∙R war der lustlosen Vorstellungen seines teuren Stars überdrüssig und entließ diesen daher kurz vor Saisonende. Im Gegenzug stieg der bisherige Testfahrer Takuma Sato ins Cockpit.

2004 war der B∙A∙R-Honda nach dem Ferrari das zweitbeste Auto im Starterfeld und Button wurde fast folgerichtig Dritter der Fahrer-WM hinter den beiden Ferrari-Piloten. Er fuhr insgesamt zehn Podestplätze ein, konnte jedoch kein einziges Rennen gewinnen. Dies war wohl dem Umstand geschuldet, dass die Ferrari nahezu unschlagbar waren, der spätere Weltmeister Michael Schumacher 13 der 18 Grand Prix für sich entschied und somit bestenfalls ein zweiter oder dritter Rang „übrig“ blieb. Immerhin wurde Button beim prestigeträchtigen Grand Prix von Monaco Zweiter und stand in Imola erstmals auf der Pole-Position. Ebenfalls Zweiter wurde er beim Großen Preis von Deutschland, als er sich nach einem Motorwechsel von Platz 13 startend in beeindruckender Manier durch das halbe Feld kämpfte.

Nach dem erfolgreichen Jahr 2004 machte sich Button berechtigte Hoffnungen, in der Folgesaison um Siege oder gar den WM-Titel mitkämpfen zu können. Stattdessen begann das Jahr mit viel Pech: In den ersten drei Rennen konnte er ausfallbedingt keine Punkte erringen und wurde nach dem Rennen in Imola, das er als Dritter beendet hatte, wegen eines nicht reglementkonformen Tanks aus der Wertung genommen. Daraufhin wurde das ganze Team für zwei Rennen gesperrt. Erst im zehnten Rennen fuhr Button somit erstmals in die Punkteränge, dann allerdings ohne Unterbrechung, sodass er die Saison mit zwei Podestsplätzen und insgesamt 37 Punkten noch auf Rang neun abschloss.

Das B∙A∙R-Team wurde unterdessen vom japanischen Automobilkonzern Honda, der schon seit Beginn der Saison 2000 Motorenpartner des Teams war, vollständig übernommen.

Schieflage im „Umwelt“-Honda, Kanada 2007
Schieflage im „Umwelt“-Honda, Kanada 2007

[Bearbeiten] 2006–2008: Honda

In der Formel-1-Saison 2006 musste er anfangs wiederholt wegen technischer Probleme ausscheiden. Spektakulär war das Rennen in Australien. Button startete von der Pole-Position und fuhr als 5. auf die Zielgerade – als sein Honda nur wenige Meter vor der Ziellinie mit Motorschaden stehen blieb. Er wurde schließlich mit einer Runde Rückstand als 10. gewertet. Später stabilisierte sich das Team, sodass Button vom 6. Rennen bis zum Saisonende konstant Rang 6. der WM-Tabelle belegte.

Wieder auf dem Vormarsch: Kanada 2008
Wieder auf dem Vormarsch: Kanada 2008

Der bisherige Höhepunkt seiner Karriere kam für Button beim Großen Preis von Ungarn am 6. August 2006, als er seinen bisher einzigen Formel-1-Sieg einfuhr. Er war dabei vom 14. Startplatz gestartet, nachdem er wegen eines Motortausches nach der viertbesten Zeit im Qualifying zehn Plätze zurückversetzt worden war.

Die Saison 2007 verlief für Jenson Button und Honda enttäuschend. Die beste Platzierung gelang beim Regenrennen in China mit einem fünften Platz. Die teaminterne Punktewertung entschied Button gegen Rubens Barrichello mit 6:0 für sich.

Für die Saison 2008 konnte das Honda-Team Ross Brawn als Teamchef verpflichten, der nach einjähriger Auszeit von Ferrari zu Honda wechselte. Brawn gilt als einer der Mitverantwortlichen für den Ferrari-Aufstieg der letzten Jahre.

[Bearbeiten] Kontroversen

[Bearbeiten] „Buttongate“

Im Sommer 2004 – Button befand sich in seinem zweiten Jahr bei B∙A∙R – gab Williams die Rückkehr von Button zur Saison 2005 bekannt. B∙A∙R selbst behauptete jedoch, einen gültigen Vertrag mit Button für 2005 zu besitzen. Dieser Streitfall, der von den Medien in Anlehnung an die Watergate-Affäre Buttongate getauft wurde, ging vor das "Contract Recognition Board", das Vertragsstreitigkeiten in der Formel 1 regelt. Das FIA-Notarbüro prüfte Buttons Vertrag und entschied, dass der Brite für 2005 einen gültigen Vertrag mit B∙A∙R habe - der Wechsel zu Williams war damit geplatzt - vorerst.

Für 2006 war der Weg zu Williams frei, doch nun wollte Button doch bei B∙A∙R bleiben. Die Unterschrift war bereits auf den Williams-Vertrag gesetzt, weshalb Button selbst eine Entschädigung an das Williams-Team zahlte, um sich von seinem Vertrag freizukaufen. Mittlerweile stellte sich Buttons Entscheidung, bei B∙A∙R zu bleiben, als richtig heraus, denn Williams befand sich auf dem absteigenden Ast und B∙A∙R wurde vom Automobilkonzern Honda übernommen.

[Bearbeiten] Persönliches

John Button
John Button

Jenson Button ist der Sohn des in den 1970ern in Großbritannien bekannten Rallycross-Fahrers John Button (u. a. Britischer RAC-MSA Rallycross-Vizemeister 1976) und hat drei ältere Schwestern. Buttons Eltern sind geschieden.

In der Frühphase seiner Formel-1-Karriere bekam Button (dt. Knopf) von den deutschsprachigen Medien aufgrund seines Namens und seiner Rolle als Liebling der britischen Klatschpresse den Spitznamen „Jim Knopf“ verpasst.

Jenson Button war zwei Jahre lang mit Louise Griffiths, einer britischen Sängerin und Schauspielerin, liiert, bevor die Beziehung im Jahr 2005 endete. Seine letzte Freundin war bis Mai 2008 Florence Brudenell-Bruce.

[Bearbeiten] Statistik/Erfolge

  • 1998 Meister Britische Formel Ford

[Bearbeiten] F1-Saisons

Stand: GP Kanada 2008 (8. Juni)

Saison Team Startnr. Rennen Platzierung Punkte Siege Poles FLs Teamkollege(n)
2000 the United Kingdomthe United Kingdom Williams-BMW 10 17 WM-8. 12 - - - GermanyGermany Ralf Schumacher (WM-5.)
2001 the United Kingdomthe United Kingdom Benetton-Renault 8 17 WM-17. 2 - - - ItalyItaly Giancarlo Fisichella (WM-11.)
2002 FranceFrance Renault 15 17 WM-7. 14 - - - ItalyItaly Jarno Trulli (WM-8.)
2003 the United Kingdomthe United Kingdom BAR-Honda 17 15 WM-9. 17 - - - CanadaCanada Jacques Villeneuve (WM-16.)
JapanJapan Takuma Sato (WM-18.)
2004 the United Kingdomthe United Kingdom BAR-Honda 9 18 WM-3. 85 - 1 - JapanJapan Takuma Sato (WM-8.)
2005 the United Kingdomthe United Kingdom BAR-Honda 3 16 WM-9. 37 - 1 - JapanJapan Takuma Sato (WM-23.)
2006 JapanJapan Honda 12 18 WM-6. 56 1 1 - BrazilBrazil Rubens Barrichello (WM-7.)
2007 JapanJapan Honda 7 17 WM-15. 6 - - - BrazilBrazil Rubens Barrichello (WM-20.)
2008 JapanJapan Honda 16 8 WM-16. 3 - - - BrazilBrazil Rubens Barrichello (WM-15.)

[Bearbeiten] F1-Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Rang Punkte
2000 AUS BRA RSM GBR ESP EUR MON CAN FRA AUT GER HUN BEL ITA USA JPN MAL --- --- 8. 12
DNF 6 DNF 5 17 10 DNF 11 8 5 4 9 5 DNF DNF 5 DNF
2001 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN BEL ITA USA JPN --- --- 17. 2
DNF 11 10 12 15 DNF 7 DNF 13 16 15 5 DNF DNF DNF 9 7
2002 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR GBR FRA GER HUN BEL ITA USA JPN --- --- 7. 14
DNF 4 4 5 12 7 DNF 15 5 12 6 DNF DNF DNF 5 8 6
2003 AUS MAL BRA RSM ESP AUT MON CAN EUR FRA GBR GER HUN ITA USA JPN --- --- --- 9. 17
10 7 DNF 8 9 4 DNS DNF 7 DNF 8 8 10 DNF DNF 4
2004 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN BEL ITA CHN JPN BRA --- 3. 85
6 3 3 2P 8 2 3 3 DNF 5 4 2 5 DNF 3 2 3 DNF
2005 AUS MAL BHR RSM ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN TUR ITA BEL BRA JPN CHN 9. 37
11 DNF DNF DSQ EX EX 10 DNFP DNS 4 5 3 5 5 8 3 7 5 8
2006 BHR MAL AUS RSM EUR ESP MON GBR CAN USA FRA GER HUN TUR ITA CHN JPN BRA --- 6. 56
4 3 10P 7 DNF 6 11 DNF 9 DNF DNF 4 1 4 5 4 4 3
2007 AUS MAL BHR ESP MON CAN EUR USA FRA GBR HUN TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- --- 15. 6
15 12 DNF 12 11 DNF 12 8 10 DNF DNF 13 8 DNF 11 5 DNF
2008 AUS MAL BHR ESP TUR MON CAN FRA GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA --- 16. 3
DNF 10 DNF 6 11 11 11 DNF ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ?? ??

 (Legende)

[Bearbeiten] Grand-Prix-Siege

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Jenson Button – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikinews
 Wikinews: Jenson Button – Nachrichten
Teams und Fahrer der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008:
Ferrari BMW Sauber Renault Williams Red Bull Toyota Toro Rosso Honda Super Aguri* Force India McLaren
Räikkönen
Massa
Heidfeld
Kubica
Alonso
Piquet Jr.
Rosberg
Nakajima
Coulthard
10 Webber
11 Trulli
12 Glock
14 Vettel
15 Bourdais
16 Button
17 Barrichello
18 Satō
19 Davidson
20 Sutil
21 Fisichella
22 Hamilton
23 Kovalainen
* Rückzug nach dem vierten Rennen.