Tetrapode
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Als Tetrapode (von griechisch tetra = vier, podes = Füße) wird ein vierbeiniges Küstenschutzbauwerk aus Beton bezeichnet.
Die Arme der etwa sechs Tonnen schweren Bauwerke zeigen in die Ecken eines imaginären Tetraeders. Die Gebilde werden an der Küstenlinie aneinander gereiht oder in mehreren Reihen aufeinander geschichtet. Sie dienen als Wellenbrecher und sollen die Kraft der Wasserwellen, die bei einer Sturmflut gegen das Ufer schlagen, mindern.
Der Nutzen dieser Bauwerke hat sich jedoch als sehr gering herausgestellt; vielmehr zeigten sie einen gegenteiligen Effekt und beschleunigten sogar den Landverlust. So brechen sie zwar die Wellen, können jedoch keinen Sand halten und tragen nicht zur Sedimentation bei. Häufig werden sie sogar unterspült und versinken im Sand.
Tetrapoden wurden auch auf der Insel Sylt für den Küstenschutz eingesetzt. Bei Hörnum im Süden der Insel findet man heute größere Ansammlungen von Tetrapoden. Teilweise wurden sie in einer Reihe rechtwinklig zum Sandstrand in das Meer hineingebaut und führten auf Grund der Lee-Erosion zu großen Landverlusten an der Hörnum-Odde, dem südlichen Ende der Insel. Aus diesem Grund wurde das so genannte "Querwerk" aus Tetrapoden im Jahre 2005 wieder abgetragen.
Auch im Flussbau werden Tetrapoden zur Uferbefestigung eingesetzt. Sie bieten den Vorteil, dass zahlreiche Hohlräume als Rückzugsgebiet für Fische und andere Wassertiere entstehen. Bewährt haben sich diese Tetrapoden auch bei der Errichtung von Leitdämmen oder Hafenbefestigungen auf festem Untergrund.